Liftverbindung Sillian-Sexten bei UVP-Behörde eingereicht
Nachdem die Südtiroler Landesregierung bereits im Herbst 2020 grünes Licht für die geplante Skischaukel gegeben hat, starten jetzt auch auf Osttiroler Seite die Behördenverfahren.
„Wir haben die letzten Monate genutzt, um ein gut durchdachtes und zukunftsweisendes Projekt auszuarbeiten, bei dem viel Mehrwert für die gesamte Region zu erwarten ist“, betont Investor Heinz Schultz. Der Ausgangspunkt der geplanten 10er-Gondelbahn liegt direkt gegenüber der bestehenden Talstation in Sillian und führt entlang der alten Trasse zur neuen Bergstation am Grenzkamm Hochgruben in 2.536 Metern Seehöhe. „Mit nur einer Seilbahn werden zwei bestehende Ski- und Wandergebiete miteinander verbunden, der Autoverkehr nachhaltig reduziert sowie ein neues, attraktives Angebot für Wanderer, Skifahrer und Pistentourengeher geschaffen.“
Die Gesamtinvestition von rund 40 Mio. Euro werden von der Hochgruben Seilbahnen GmbH getragen, mit der 3 Zinnen AG sowie der Hochpustertaler Bergbahnen GmbH als Gesellschafter. Für das Projekt sollen viele bestehende Ressourcen und Anlagen genützt werden. Als zentraler Punkt wird eine gute Anbindung an die Schiene mit einer direkten Pistenzufahrt zum neuen Bahnhof in Sillian gesehen. Der Einstieg erfolgt auf Südtiroler Seite bei der Haltestelle in Vierschach.
„Dieses Projekt ist eine Jahrhundertchance für die gesamte Region. Durch die Bündelung der Angebote auf Ost- und Südtiroler Seite bei vergleichsweise geringen Eingriffen in die Natur entsteht eine neue, attraktive Sommer- und Winterdestination für Einheimische und Gäste. Wir können damit ganz neue Zielgruppen und Märkte ansprechen und schaffen eine überregionale und wettbewerbsfähige Tourismusmarke“, ist Osttirols TVB-Obmann Franz Theurl überzeugt. Unterstützung kommt auch von Seiten der Osttiroler Wirtschaft. WK-Bezirksobfrau Mag. Michaela Hysek-Unterweger etwa meint, dass Osttirol sein großes touristisches Potential bisher noch nicht so nutzen konnte wie es notwendig gewesen wäre. „Mit der Liftverbindung Sillian-Sexten entstehen Einkommens- und Beschäftigungsperspektiven, die vor allem für die Absicherung der Landwirtschaft durch Zu- und Nebenerwerbsmöglichkeiten unumgänglich sind. Die Schaffung von zusätzlichen Arbeitsplatzperspektiven kann die Bevölkerungsentwicklung im ‚Abwanderungsbezirk‘ stabilisieren und Auspendler zurück in ihre Heimat holen. Entsprechend erwarte ich mir im Zuge des Verfahrens eine besondere Berücksichtigung dieses langfristigen öffentlichen Interesses für den Bezirk Lienz und insgesamt für den ländlichen Raum“, so Hysek-Unterweger.
Standort-Bürgermeister Hermann Mitteregger betont: „Die Betreiber haben ihre Hausaufgaben gemacht und die Bevölkerung in den Planungsprozess eingebunden. Die Gemeinde und die Region stehen hinter diesem Projekt.“ Und Planungsverbandobmann Matthias Scherer, Bürgermeister von Obertilliach, ergänzt: „Diese touristische Investition in Osttirol strahlt auf das gesamte Oberland aus und wird für einen nachhaltigen Aufschwung sowie zusätzliche Ganzjahresarbeitsplätze sorgen.“
Mit einer Entscheidung bzw. einem Baubeginn ist frühestens Ende nächsten Jahres zu rechnen. Die Bauzeit wird zwei Sommer betragen, die Fertigstellung ist für Ende 2024 geplant.
Text: Redaktion
