Schultz wünscht sich Gratz als Tourismus-Obmann

Martin Gratz vom Team Osttirol sowie Heinz und Maximilian Schultz stellten am Montag, 11. Dezember, ihre Strategien für Osttirol nach der Wahl am 18. Dezember vor.

Optimistisch für die Destination Osttirol und zuversichtlich, dass sie nach der Wahl am 18. Dezember gemeinsam die Führung des Osttiroler Tourismus übernehmen können, zeigten sich Martin Gratz und Heinz Schultz beim Pressegespräch am Montagvormittag. Martin Gratz tritt mit dem Team Osttirol an, Heinz Schultz gemeinsam mit seinem Sohn Maximilian und Schwester Martha sowie Peter Wibmer von der Hamacher Hotel- und Beteiligungs GmbH (Dolomitengolf) mit einer eigenen Liste. Die Liste Schultz bewirbt sich mit Kandidaten in Stimmgruppe 1, das Team Osttirol in Stimmgruppe 2 und 3. „Unsere Strategie umfasst alle Regionen des Bezirks. Wir wollen keinesfalls die Stadt Lienz gegen die anderen Regionen ausspielen oder umgekehrt. Lienz wird durch den Tourismus gemacht, der Großteil der Nächtigungen aber in den Tälern erzielt. Wir haben uns bemüht, unser Team ausgewogen aus allen Teilen des Bezirkes zusammenzustellen“, so Martin Gratz einleitend.

Heinz Schultz: „Die Nächtigungen in Osttirol sind in den letzten zehn Jahren gleich geblieben, obwohl viele neue Betten geschaffen wurden. Es braucht konzentriertes Marketing, um die Nächtigungen und die Wertschöpfung zu steigern. So wie es in Kals in den letzten Jahren funktioniert hat, stelle ich mir den Tourismus für den gesamten Bezirk vor. Die Zahlen aus Kals belegen, was man gemeinsam weiterbringen kann.“

Ein Bekenntnis zum Bezirk Osttirol und zur Weiterentwicklung des Tourismus wolle Familie Schultz mit ihrer aktiven Mitarbeit auch im Tourismusverband ablegen, betonte Heinz Schultz. „Wir haben uns mit unseren Investitionen in Matrei, Kals, St. Jakob und Sillian bereits in der Vergangenheit mit voller Kraft für Osttirol engagiert. Nun wollen wir uns auch aktiv im Tourismusverband einbringen. Ich will nicht Obmann werden, sondern wir unterstützen Martin Gratz, da er uns mit seinen Ideen, mit seiner Strategie und auch mit seiner fachlichen Kompetenz überzeugt hat“, so Heinz Schultz. Er hielt dezidiert fest, dass er mit seiner Gruppe keinesfalls die Lienzer Bergbahnen AG übernehmen möchte. „Wir wollen uns aber stark bei der Weiterentwicklung des Unternehmens einbringen. Ich sehe vor allem im Hochstein sehr viel Potenzial“, so Schultz. Wichtig sei ihm, dass alle gemeinsam an den anstehenden Infrastrukturprojekten arbeiten. „Der Bezirk braucht weitere Investitionen. Der Ausbau der Lienzer Bergbahnen gehört genauso dazu. Unsere Gruppe wird in den nächsten Jahren in die Skiverbindung Sillian-Sexten, in die Erweiterung des Skigebietes St. Jakob, in die Dorfbahn Kals und in die Talabfahrt in Matrei als nächste Schritte zur Qualitätsverbesserung investieren“, so Schultz.

Martin Gratz: „Die MitarbeiterInnen im Tourismusverband müssen effizienter eingesetzt werden. Es geht uns nicht darum, Infobüros zu schließen. Der Gast bucht heute aber hauptsächlich daheim und über Internet. Vor Ort brauchen wir freundliche und geschulte Vermieter. Die Angebotsgruppe Osttiroler Herzlichkeit ist ein gutes Beispiel dafür, wie das funktionieren kann.“

 

Von einem notwendigen Kassasturz im Tourismusverband Osttirol sprach Martin Gratz. „Unserer Meinung nach haben wir im Tourismusverband vor allem ein Ausgabenproblem. Im gesamten, 9 Mio. Euro schweren Budget, sind vor allem die Marketingmittel anzuheben, damit auch Gäste zu uns kommen, welche die Infrastruktur nutzen“, so Gratz. Heinz Schultz sprach von einem „Investitionsrückstau“ in den letzten Jahren. „Speziell in Lienz gehört weiter investiert, und es schadet sicher dem ganzen Bezirk, wenn Leistungsträger wirtschaftlich nicht erfolgreich sind. Den Lienzer Bergbahnen nützt es sicher mehr, wenn wir aktiv mitarbeiten, als wenn wir als Außenstehende zusehen müssen, wie im Tourismusverband gearbeitet wird. Wir sind bereit, mit unserem Wissen den gesamten Bezirk Osttirol, im Besonderen auch die Lienzer Bergbahnen, zu unterstützen“, so Heinz Schultz.

Maximilian Schultz (kandidiert auf der Liste seines Vaters Heinz Schultz an der vierten Stelle): „Ich möchte mich als Vertreter der jungen Generation auch im Tourismusverband Osttirol aktiv einbringen. Ich sehe in Osttirol viele Chancen für den Tourismus, aber auch große Aufgaben. Als Mitglied der Schultz-Gruppe, aber auch als Wirtschafts-Student kann ich hier sicher einiges beitragen.“

Nach außen mit einer Stimme als Destination aufzutreten, nannte Martin Gratz als wichtige Änderung, sollte er am 18. Dezember zum Obmann gewählt werden. „Die Urlaubsdestination Osttirol hat dann Erfolg, wenn jede Region sich ihrer Stärken bewusst wird, wir aber gemeinsam als Destination auftreten. Derzeit hat man das Gefühl, dass die vier Regionen in den Köpfen der OsttirolerInnen nach wie vor bestehen und jeder abgegrenzt voneinander arbeitet. Erfolgreich sind wir aber nur, wenn alle Leistungsträger konstruktiv zusammenarbeiten – vom Imker und Privatzimmervermieter bis hin zum Hotelier und Großinvestor“, betonte Martin Gratz abschließend.

Text: Raimund Mühlburger, Fotos: Osttirol heute/Mühlburger

 

11. Dezember 2017 um