Lienz/Belluno: Maurerlehrlinge auf den Spuren alter Kulturtechniken

Im Rahmen des Interreg-Projektes „Restauration von altertümlichen Mauern“ besuchten Lehrlinge aus dem Belluno kürzlich ihre Kollegen in der Tiroler Fachberufsschule Lienz.

Anfang Oktober 2021 reisten 13 Osttiroler Maurerlehrlinge im zweiten Lehrjahr gemeinsam mit den Lehrpersonen Karin Sagmeister und Stefan Theresiak nach Colle Santa Lucia in der Provinz Belluno. Der grenzüberschreitende Erfahrungsaustausch wurde durch ein Interreg-Projekt des Regionsmanagements Osttirols initiiert. Thema des CLLD Dolomiti Live Interreg V-Kleinprojektes ist es, das Restaurieren und das Wiederherstellen von altertümlichem Mauerwerk zu erlernen und zu erfahren. Am 9. und 10. Mai fand der Gegenbesuch einer Gruppe von elf Maurerschülern und drei Begleitpersonen aus der berufsbildenden Schule in Sedico statt.

 

Die Lehrlinge aus Osttirol und dem Belluno fertigten im Bereich der Tiroler Fachberufsschule Lienz gemeinsam eine Natursteinmauer.

 

Am ersten Tag besuchten die Lehrlinge Schloss Heinfels, die Ausgrabungsstätte Aguntum und eine Lesesteinmauer in den Oberlienzer Feldern. Ob im Schloss, in einer alten Römersiedlung oder in den Fluren des Schleinitz-Schuttkegels, überall wurden Steine zu Bauwerken geordnet. Das Wissen darüber und die speziellen Techniken dazu hat Workshopleiter Franz Brunner mit seinem Assistenten bestens weitergegeben. Als praktische Anwendung errichteten die Lehrlinge im Bereich der Berufsschule gemeinsam eine Natursteinmauer. Dieses alte Wissen im Kontext der kulturellen und sprachlichen Vermischung  zu bewahren und damit Neues zu erlernen, ist der wahre Nutzen dieses spannenden länderübergreifenden Interreg-Projektes.

Die Verantwortlichen der beiden Schulen, Direktor Klaus Oberegger (Lienz) und Abteilungsleiterin Monica Milani (Sedico), können sich durchaus weitere Projekte der beiden Schulen vorstellen. „Das voneinander Lernen und der Austausch zwischen den Jugendlichen und den Lehrpersonen ist durch die Sprachbarriere natürlich nicht immer leicht, aber beim gemeinsamen Arbeiten verstanden sich die Jugendlichen auch ohne Worte. Dies ist – wenn man den Gedanken des gemeinsamen Europas verfolgen will – immens wichtig“, betonte Klaus Oberegger.

 

Text: Redaktion, Fotos: TFBS Lienz

12. Mai 2022 um