Iselsberg-Stronach: Erstmals Pläne für Erweiterung des Ederhofs präsentiert

Der Ederhof soll von 35 auf 70 Betten erweitert werden. Der Erweiterungsbau bietet die Chance, bessere räumliche Bedingungen für die Versorgung der Kinder zu schaffen.

Seit 30 Jahren betreibt die gemeinnützige Rudolf Pichlmayr-Stiftung aus Hannover das Reha-Zentrum Ederhof in den Gebäuden eines ehemaligen Bergbauernhofes in Iselsberg-Stronach. Vor Kurzem stellte die Stiftung erstmals Pläne für den voraussichtlich durch deutsche Bundesmittel geförderten Ausbau der Sonderkrankenanstalt vor.

 

Übergabe der Auszeichnung an die ersten Sieger des Architekturwettbewerbs. v.l.n.r.: Stiftungsvorstand Prof. Dr. Eckhard Nagel, Bundesbauministerin Klara Geywitz, Prof. Christine Nickl-Weller sowie die Architek*innen Stella Birda und Maximilian Ludes. Foto: Photothek

 

Das Reha-Zentrum soll baulich erweitert werden, um die medizinische und therapeutische Versorgung von Kindern und Jugendlichen aus Deutschland und Österreich – und in geringerem Maße auch aus anderen europäischen Ländern – vor oder nach einer Organtransplantation zu verbessern und dem steigenden Bedarf an Reha-Plätzen gerecht zu werden. Dazu ist eine verantwortungsvolle Erweiterung der bestehenden Einrichtung einschließlich aller damit verbundenen Bedarfe notwendig.

 

Der 2. Siegerentwurf von ahrens & grabenhorst architekten stadtplaner BDA. Fotomontage: ahrens & grabenhorst

 

„Die Erweiterung des Ederhofs von 35 auf 70 Betten ist notwendig, um Wartezeiten zu verkürzen und den Kindern schneller helfen zu können“, sagt Professor Eckhard Nagel, Vorstandsvorsitzender der Pichlmayr-Stiftung. Die medizinischen Herausforderungen in der Behandlung chronisch kranker Kinder sind auch durch die Corona-Pandemie langfristig extrem gestiegen. Der Erweiterungsbau bietet die Chance, bessere räumliche Bedingungen für die Versorgung der Kinder zu schaffen. Zudem soll eine zukunftsweisende Rehabilitationsmedizin 4.0 eröffnet und etabliert werden. Dabei ist es der Stiftung wichtig, die von den Patient*innen besonders geschätzte familiäre, warme und naturnahe Atmosphäre des Ederhofs zu bewahren.

 

Als zweiter Sieger wurde das Büro ahrens & grabenhorst architekten stadtplaner BDA ausgezeichnet. v.l.n.r.: Landschaftsarchitekt Christoph Schonhoff und Architekt Roger Ahrens, Bundesbauministerin Klara Geywitz, Jury-Präsidentin Prof. Christine Nickl-Weller, Stiftungsvorstand Prof. Dr. Eckhard Nagel. Foto: Photothek

 

Bundesbauministerin Klara Geywitz ehrte in diesem Rahmen die Gewinner*innen des für den Ederhof-Ausbau durchgeführten Architekturwettbewerbs. Im Gespräch mit der Ministerin erläuterten die Architekt*innen Stella Birda und Maximilian Ludes aus München (1. Platz) und Roger Ahrens aus Hannover (2. Platz) ihre Entwürfe und zeigten eindrucksvoll die Möglichkeiten serieller vorgefertigter Holzbauweise.

„Es ist mir persönlich ein großes Anliegen, Ihnen meine Unterstützung für dieses wichtige Projekt zuzusagen. Gerade in Zeiten, in denen tausende Mütter mit ihren Kindern aus der Ukraine fliehen, unter ihnen auch eine Vielzahl kranker und chronisch kranker Kinder, ist solch ein Zentrum wichtiger denn je. Es bietet Schutz und die Chance auf Genesung für die Schwächsten unter uns, die Kinder“, betonte die Ministerin.

 

Das Rehabilitationszentrum Ederhof

Der Ederhof in Iselsberg-Stronach/Osttirol ist ein Reha-Zentrum für organtransplantierte Kinder und Jugendliche. Das europaweit einzigartige therapeutische Konzept ist familienorientiert und richtet sich an junge Menschen mit Organerkrankungen vor oder nach der Transplantation sowie an ihre Eltern und Geschwister. Die Patient*innen leiden an Dysfunktionen der Leber, der Nieren, des Herzens oder der Lunge sowie oft ausgeprägten Folgen dieser Organschädigungen mit Ernährungsstörungen, Diabetes, Hypertonie und Störungen aus dem neurologisch-psychiatrischen Formenkreis.

 

Text: Redaktion, Fotos: Photothek, Fotomontagen: LUDES Stella Birda Architektur, ahrens & grabenhorst architekten stadtplaner BDA

24. März 2022 um