Interreg Osttirol/Italien: Gemeinsames Kulturerbe in den Bergen im Fokus

Auch der Bergpilgerweg „Hoch und Heilig“ und das Projekt „Romea Strata“ sind in das Interreg-Projekt „LOOK UP“ integriert. Netzwerk soll nach und nach erweitert werden.

„Die Wiederentdeckung des grenzüberschreitenden künstlerischen und religiösen Kulturerbes in den Bergen“ nennt sich das Interreg-Projekt, das am Donnerstag, 2. September, in Lienz präsentiert wurde. Projektpartner sind neben dem Tourismusverband und dem Bildungshaus Osttirol auch die Kongregation der Ursulinenschwestern vom Heiligen Herzen Mariens und die Stadt Udine.

 

VertreterInnen der Projektpartner (Schwesterngemeinschaft der Ursulinen SCM, Stadt Udine, Bildungshaus Osttirol und TVBO) stellten in Lienz das Interreg-Projekt zur Wiederentdeckung und Weiterentwicklung des grenzüberschreitenden künstlerischen und religiösen Kulturerbes in den Bergen vor.

 

Das Projekt will Orte des Glaubens und der Spiritualität als Räume, wo eigene Geschichte, Traditionen und Religiosität neu entdeckt werden, fördern und aufwerten. „Eine grenzüberschreitende sozio-ökonomische Analyse wird unter Einbeziehung der lokalen Gemeinschaften zur Erhaltung der historischen, religiösen und natürlichen Kulturgüter realisiert,“ so Dr. Gabriele Lehner, Leiterin des Bildungshauses Osttirol. Das Projekt verwertet und integriert auch den Pilgerweg „Hoch und Heilig“ und das Projekt „Romea Strata“ und definiert ein Format von Maßnahmen, das auch von anderen Gebieten wiederholbar ist.

 

PilgerInnen unterwegs zur Wallfahrtskirche Maria Schnee in Virgen/Obermauern

 

„Angesichts der Bedeutung, die unsere Gebiete während der Zeit der Pilgerfahrten erhielten und des Reichtums der damals entstandenen Kultstätten unterstreicht die Idee, eine Verbindung zwischen ihnen zu schaffen, ihre historische, kulturelle und religiöse Rolle und macht sie zu einer touristischen Attraktion, zum Mittel zur Integrierung des touristischen Angebots und Instrument zur Unterstützung des wirtschaftlichen Lebens im Projektgebiet“, erläuterte Mag. Erich Blassnig, Obmann des Vereins Bildungshaus Osttirol.

Verschiedene Events, Promotion- und Kommunikationsaktivitäten werden zur Erweiterung des bereits bestehenden Netzwerks organisiert. Durch die vorgesehenen Aktionen wird auch ein nachhaltiger, umfassender, für alle zugänglicher Tourismus, der die lokalen Traditionen achtet, gefördert.

 

Die Wallfahrtskirche „Unsere liebe Frau in Hollbruck“ in der Gemeinde Kartitsch

 

„Hoch und Heilig“ – Suchen und finden in der Höhe

Der grenzüberschreitende Bergpilgerweg „Hoch und Heilig“ verbindet Weitwandern in alpiner Bergwelt mit Spiritualität. Neun Tagesetappen führen über 200 Kilometer durch ganz Osttirol und die angrenzenden Regionen – von Lavant über Maria Luggau und Innichen nach Heiligenblut – und haben dabei immer einen religiös bedeutsamen Ort als Etappenpunkt. Die Pilger durchwandern neben uralten Wallfahrtsorten, traditionellen Bergdörfern und sakralen Schätzen auch erhabene Berglandschaften und die landschaftliche Vielfalt Osttirols, Oberkärntens und Südtirols.

 

Auch die St. Nikolauskirche in Matrei i.O. liegt am Bergpilgerweg.

 

„Das Projekt ,Hoch und Heilig‘ verbindet bestehende Wander- und Wallfahrtswege zu einem authentischen, entschleunigenden und naturverbundenen Bergpilgerweg. Jedes Etappenziel endet im Tal. Dort können die PilgerInnen die jeweiligen Übernachtungsangebote in Anspruch nehmen. In manchen Orten gibt es auch zertifizierte Pilgerherbergen. Buchbar ist der Weg individuell oder über das offizielle Buchungscenter der Trail Angels mit attraktiven Paketen und buchbarem Gepäckstransport“, so Mag. Bernhard Pichler vom Tourismusverband Osttirol.

 

Text: Redaktion, Fotos: Peter Maier, Osttirol heute

03. September 2021 um