Obertilliach: Vorbereitungen auf Biathlon Jugend-/Junioren WM laufen auf Hochtouren

Die besten Nachwuchs-BiathletInnen der Welt kämpfen vom 27. Feber bis 6. März im Tiroler Gailtal um Medaillen. Größte ÖSV-Hoffnungen sind Anna Gandler und Lea Rothschopf.

Die Vorbereitungsarbeiten für die IBU YJWC (Youth & Junior World Championships Biathlon) laufen in Obertilliach derzeit auf Hochtouren. Die Loipen sind präpariert, der Schießstand im Langlauf- und Biathlonzentrum befindet sich in perfektem Zustand. Das Tiroler Gailtal präsentiert sich derzeit den vielen bereits angereisten SportlerInnen und BetreuerInnen bei besten Schnee- und Wetterverhältnissen.

Am vergangenen Wochenende fanden für die Jugend- und Junioren-AthletInnen in Windischgarsten die letzten beiden Rennen statt. Die Kader für die Heim-WM, wo bei jedem Bewerb je vier ÖSV-AthletInnen starten, werden heute fixiert. In diesem Corona-Jahr sind sämtliche internationalen Junioren-Bewerbe ausgefallen. Deshalb bestritt Friedrich Pinter, Gruppentrainer der Junioren, mit seinen Mannschaften zuletzt eine dreiwöchige IBU-Tour und zudem die Europameisterschaften in Duszniki Zdroj (Polen). Genau dort zeigte eine hoffnungsvolle ÖSV-Sportlerin auf: Anna Gandler, Tochter des Langlauf-Olympiamedaillengewinners Markus Gandler, schaffte inmitten der Weltelite einen starken zwölften Platz im Einzel. Der Einzel-Bewerb ist auch ihr Auftaktrennen am kommenden Sonntag in Obertilliach.

Zwei ÖSV-Sportlerinnen in der Auslage

Die 20-jährige Anna Gandler aus Kitzbühel ist auch jene Sportlerin, die bei Olympischen Jugend-Spielen und Jugend-Weltmeisterschaften bereits Medaillen gewann. „Von der komplexen Leistung mit Schießen und Laufen ist Anna sicherlich die Beste im Kader. Die 19-jährige Salzburgerin Lea Rothschopf aus Kuchl ist eine der besten Langläuferinnen, doch im Schießen muss sie sich noch verbessern. Beiden traue ich Top-Ten-Plätze zu“, so Pinter.

 

Über 400 junge Athletinnen und Athleten kämpfen ab 27. Feber in Obertilliach um Medaillen. Viele trainieren schon jetzt bei besten Schnee- und Wetterverhältnissen im Tiroler Gailtal.

 

Bei den Junioren fehlt laut Friedrich Pinter derzeit ein Aushängeschild vom Format eines Felix Leitner oder Dominik Landertinger. Die internationalen Vergleiche in diesem Jahr fehlen, aber der starke Schütze Dominic Unterweger aus Tirol und der Hochfilzener Thomas Postl zählen zu den stärksten Österreichern. „Eine Prognose ist schwer abzugeben. Wenn unsere AthletInnen ihre Trainingsleistungen abrufen können, sind Top-Ten-Plätze möglich. Im Kampf um die Medaillen schätze ich vor allem Deutschland, gefolgt von Norwegen und Russland sehr stark ein“, führt Pinter weiter aus.

Den Heimvorteil in Obertilliach, „unserem zweiten Wohnzimmer neben Hochfilzen“, will der ÖSV auf alle Fälle ausnützen. Ab Dezember wurde fünf Wochen in Osttirol trainiert, und die Vorbereitungen auf die Heim-WM verliefen sehr gut. „Wir kennen das Gelände und den Schießplatz wie unsere Westentasche – besser konnten wir uns nicht vorbereiten“, sagt Pinter.

 

Zuschauerinnen und Zuschauer sind diesmal bei der WM nicht zugelassen. Kinder der Volksschule Obertilliach bastelten Fans aus Holz und stellten sie entlang der Strecke auf.

 

SchülerInnen bastelten „ZuschauerInnen” aus Holz

Durch die Corona-Krise sind ZuschauerInnen auch bei der IBU JJWM nicht zugelassen. „Wir hätten mit sehr vielen Zuschauern gerechnet. Leider machte uns die Krise einen Strich durch die Rechnung. Aber als sehr kreativ haben sich unsere VolksschülerInnen erwiesen“, sagt Matthias Scherer, Bürgermeister von Obertilliach und Geschäftsführer des Langlauf- und Biathlonzentrums. Die Kinder der Volksschule Obertilliach bastelten aus Holz fast echte ZuschauerInnen. „Das war eine tolle Aktion, und die Kinder waren begeistert. Rund 40 Holzfans werden vor den TV-Kameras gut ins Bild gerückt. Und auch die Eltern der Kinder waren dabei, viele haben alte Skibekleidung beigesteuert“, freut sich Andreas Mitterdorfer, Direktor der VS Obertilliach.

 

Text: Redaktion, Fotos: Osttirol heute

22. Februar 2021 um