Mikaela Shiffrin schafft beim Weltcup in Lienz das Double

Mikaela Shiffrin holte sich beim Jubiläums-Weltcup in Lienz am 29. Dezember auch den Sieg im Slalom. Österreicherin Katharina Liensberger verfehlte als Vierte nur knapp das Podest.

Das 50-jährige Weltcup-Jubiläum in Lienz wurde zur großen Show der US-Amerikanerin Mikaela Shiffrin, die beim Slalom am Sonntag ihren 64. Weltcupsieg feierte. 5.400 Zuschauer boten ihr im vollen Zielstadion am Hochstein bei Traumwetter eine würdige Bühne. Shiffrin führte nach dem 1. Lauf bereits 0,26 Sekunden vor der Slowakin Petra Vlhova und der Norwegerin Nina Haver-Löseth. Knapp dahinter lauerte die Vorarlbergerin Katharina Liensberger auf dem vierten Platz. Im zweiten Durchgang zündete Shiffrin ein Feuerwerk und feierte mit einem Vorsprung von 61 Hundertstelsekunden ihren zweiten Sieg binnen 24 Stunden in Osttirol. Zweite wurde die Slowakin Petra Vlhova, Dritte die Schweizerin Michelle Gisin.

 

Mikaela Shiffrin (USA) siegte vor Petra Vlhova (SVK) und Michelle Gisin (SUI)

 

Shiffrin kopiert Judy Nagel

Mikaela Shiffrin gewann den sechsten Bewerb en suite. Sie machte es ihrer Landsfrau Judy Nagel nach, die vor exakt 50 Jahren beim ersten Weltcup in Lienz ebenso Slalom und Riesentorlauf gewann. „Beide Läufe waren sehr schnell gesteckt, und wir haben heute Skisport vom Feinsten gezeigt. Die Emotionen waren sehr stark im Ziel. Jeder Sieg ist speziell, und für mich hätte das Wochenende in Lienz nicht besser laufen können.“ Petra Vlhova haderte natürlich mit ihrem Rückstand, doch die Slowakin gibt sich weiter kämpferisch: „Es ist ein spannender Fight mit Mikaela, und irgendwann werde ich wieder ganz oben stehen.“

 

Die Vorarlbergerin Katharina Liensberger verfehlte als Vierte das Podest nur knapp.

 

Liensberger wird zu „Lienzbergerin“

Nur einen Tag nach ihrem ersten Podestplatz im Riesenslalom fehlten der 22-jährigen Vorarlbergerin Katharina Liensberger nur 0,16 Sekunden auf das Podium. Mit dem vierten Platz zeigte sich die „Lienzbergerin“ aber trotzdem sehr zufrieden: „Ich verlasse Lienz mit einem Lächeln. Es hat großen Spaß gemacht, hier Ski zu fahren. Die Zeit bis Zagreb werde ich gut nützen, um mich optimal auf das neue Jahr vorzubereiten.“

 

Mikaela Shiffrin holte sich beim Jubiläums-Weltcup in Lienz den Sieg im Riesentorlauf und im Slalom.

 

Positive Bilanz von OK-Chef Werner Frömel

Werner Frömel, Präsident des Organisationskomitees, zog nach dem 50-jährigen Weltcupjubiläum positive Bilanz: „Das Jubiläumsjahr war ein absolutes Highlight mit insgesamt knapp 14.000 Zuschauern an beiden Tagen. Der Skiclub Lienz und die Lienzer Bergbahnen AG zauberten nach den Wetterkapriolen der letzten Wochen perfekte Pistenverhältnisse auf den Hochstein – dafür gab es von allen Verbänden, Trainern und Läuferinnen viel Lob. Dazu kam traumhaftes Wetter, und viele Fans aus Österreich, Italien, der Slowakei und Slowenien sorgten für ein richtiges Skifest. Über 3.000 Besucher kamen zur Weltcupparty am Lienzer Hauptplatz. Aus sportlicher Sicht muss man natürlich vor Mikaela Shiffrin den Hut ziehen, und ein Stern namens Katharina Liensberger ging an diesem Wochenende auf. Sie erinnert mich stark an Anna Veith, deren Karriere auch in Lienz so richtig Fahrt aufnahm.“

 

Der Kärntner Künstler David Pucher (rechts) überreichte an Mikaela Shiffrin ein von ihm gemaltes Porträt.

 

An diesem Wochenende lief der 5-Jahresvertrag mit dem ÖSV für die Weltcuprennen in Lienz aus. Dazu Werner Frömel: „Wir werden in den nächsten Wochen Gespräche mit ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel führen. Von unserer Seite besteht natürlich der absolute Wunsch, die Rennen in Lienz weiterhin durchzuführen.“

Shiffrin erhält Gemälde

Zum Abschluss erhielt Mikaela Shiffrin vom Kärntner Künstler David Pucher ein Gemälde überreicht. Der erst 23-jährige Maler fertigte bereits exklusive Bilder für die Sänger Sido, Justin Bieber oder RAF Camora sowie für viele Sportler, wie Marcel Hirscher, Thomas Morgenstern oder Marco Schwarz an.

 

Text: Raimund Mühlburger, Fotos: Expa Pictures

29. Dezember 2019 um