33. Dolomitenradrundfahrt: Hoogerland und Somavilla triumphierten in Lienz

Aufgrund der Unwetter konnten rund 400 SportlerInnen nicht über den Felbertauern anreisen. Etwa 600 TeilnehmerInnen kämpften im Drau- und Lesachtal um den Sieg.

Der Wettergott meinte es am Sonntag, 18. Juli, gut mit den Startern der 33. Dolomitenradrundfahrt. Während es in großen Teilen Österreichs intensiv regnete, herrschte im südlichen Osttirol bewölktes Radlerwetter mit rund 20 Grad. Um 9.30 Uhr fiel vor der RGO Arena der Startschuss zu einem der ältesten Radmarathons Europas, der über 112 Kilometer (ca. 1.860 hm) durch das Drau- und Lesachtal und wieder zurück nach Lienz führte. Rund 600 Teilnehmer aus 16 Nationen waren am Start. „Durch die starken Regenfälle und Murenabgänge kamen rund 400 Starter nicht über die gesperrte Felbertauernstraße“, so Organisator Franz Theurl, der aber mit dem Ablauf des Events mehr als zufrieden war.

 

 

Gleich nach dem Start kam es zu spektakulären Attacken. Während Simon Stiebjahn lange an der Spitze fuhr, bildete sich im Lesachtal bis Kartitsch eine hochkarätige fünfköpfige Spitzengruppe: Mit dabei waren der vielfache MTB-Weltmeister Alban Lakata, Simon Schupfer (Sieger der Dolomitenradrundfahrt 2019), der zweifache Ötztaler-Sieger Stefan Kirchmair, der holländische Ex-Radprofi Johnny Hoogerland und Stiebjahn.

 

Das Hauptfeld im Drautal bei Nikolsdorf

 

Hoogerland mit den schnellsten Beinen

Der 38-jährige Ex-Profi Johnny Hoogerland erlangte bei der Tour de France 2011 ungewollt Bekanntheit, als er unsanft in einen Stacheldrahtzaun stürzte. Der Vuelta-Gesamtzwölfte von 2009 spielte beim Zielsprint in Lienz seine ganze Klasse aus: Er siegte ganz knapp vor Simon Schupfer und Alban Lakata. Vierter wurde Stefan Kirchmair. „Vor zwei Jahren wurde ich hier Zweiter, heute hat es endlich mit dem Sieg geklappt“, freute sich Hoogerland, der in Kärnten ein Hotel betreibt. Alban Lakata zeigte sich mit Rang drei zufrieden: „Ich habe es kurz vor dem Ziel nochmals versucht, aber das Tempo war zu hoch. Großer Respekt vor Simon Schupfer, der heute unglaublich stark gefahren ist! Und am Gailbergsattel hatten wir sicher eine der schnellsten Zeiten ever!“ Mit einer Zeit von 2:49 verpasste Hoogerland den Streckenrekord von Thomas Blassnig aus dem Jahr 2018 mit 2:47,29 Stunden nur knapp.

 

Bianca Sommavilla war – so wie schon bei der letzten Dolomitenradrundfahrt 2019 – die schnellste Dame.

 

Stubaitalerin Sommervila feiert Double in Lienz

Bei den Damen wiederholte Bianca Sommavila aus dem Stubaital ihren Sieg von 2019. Sie siegte nach 3:18,51 Stunden bei strahlendem Sonnenschein im Sprint einer größeren Gruppe vor der Radstädterin Anna Seebacher. Die Langläuferin triumphierte übrigens beim letzten Dolomitenlauf. „Es war ein unglaublich schönes Rennen mit vielen Zuschauern und einer tollen Stimmung“, freute sich Sommavila. Dritte wurde Sommavilas Teamkollegin Melanie Amort-Achmüller.

 

Das Spitzenfeld bei der Ortsdurchfahrt von Birnbaum im Lesachtal, wo die Stimmung besonders gut war, weil auch einige Musikkapellen aufspielten.

 

Am Samstag wurde das Dolomitenradrundfahrt-Wochenende mit den Kinderbewerben am Lienzer Hauptplatz eröffnet. Rund 90 Kinder und Jugendliche nahmen die unterschiedlichen Bewerbe, gespickt mit Hindernissen, mit ihren Fahrrädern oder Bobby-Cars in Angriff.

 

Text: Redaktion, Fotos: EXPA/Johann Groder

19. Juli 2021 um