Tiroler NEOS und Südtiroler „Team K“ fordern Grenzöffnung zu Italien

Bei einer Pressekonferenz in Lienz stellten die beiden Parteien ihre Online-Petition vor, mit der sie eine Öffnung der Grenzen zu Italien mit 15. Juni erreichen wollen.

„Normalerweise steht die Brennergrenze im Fokus, wenn es um die EUREGIO und die Grenze zu Italien geht. Wir haben heute absichtlich Osttirol als Ort für die Vorstellung unserer Petition gewählt, weil kein anderer Bezirk in Tirol von der Grenzschließung so stark betroffen ist, wie der Bezirk Lienz“, so Dominik Oberhofer, Landessprecher und Klubobmann der NEOS Tirol, bei der Pressekonferenz am 27. Mai einleitend.

 

Dominik Oberhofer: „Wir fordern, die Grenzen zu Italien – so wie jene zu Deutschland und anderen Nachbarstaaten – am 15. Juni wieder zu öffnen.“

 

Gemeinsam mit den liberalen Freunden aus den Nachbarländern („Team K“ aus Südtirol und FDP Bayern) tritt Dominik Oberhofer für „ein starkes Europa mit offenen Grenzen ein, vor allem in der EUREGIO“. „Neben dem Coronavirus müssen wir auch darauf achten, dass sich nicht ein anderer Virus ausbreitet, nämlich der Gedanke des nationalstaatlichen Denkens. Mit den Grenzschließungen zwischen Tirol und Südtirol tragen wir den Gedanken der EUROGIO zu Grabe. Wir fordern daher eine rasche Öffnung der Grenzen und bitten die Bevölkerung um Unterstützung unserer Petition“, so Paul Köllensperger, Vorsitzender des „Team K“ im Südtiroler Landtag.

 

Paul Köllensperger: „Nationalstaatliches Denken darf sich jetzt in der Coronarkrise nicht wieder verbreiten. Sonst verkommt die EUREGIO zu einem leeren Konstrukt.“

 

Die beiden Parteien betonten insbesondere auch die Bedeutung offener Grenzen für Europa und die EUREGIO. „Wir brauchen jetzt in dieser globalen Krise mehr Europa statt weniger. Die unübersichtliche Situation an den Grenzen zwischen Tirol, Südtirol und Bayern zeigt, dass nationales Denken bei einem grenzenlosen Virus vollkommen fehl am Platz ist“, betonten Ebner und Köllensperger. Domenik Ebner, Bezirkssprecher der Osttiroler NEOS, sprach von einer „ungenauen Kommunikation“. „Osttirol ist eine Grenzregion und daher ganz besonders von den Grenzkontrollen betroffen. Die unsichere wirtschaftliche Lage aufgrund von Coronavirus und Lock Down hat vielen Unternehmerinnen und Unternehmern schlaflose Nächte bereitet. Viele Firmen haben Zweigstellen jenseits der Grenze, die nicht mehr bedient werden können. Ein freier Waren- und Personenverkehr ist von essentieller Bedeutung“, so Ebner.

 

Domenik Ebner: „Osttirol ist ganz besonders von der Grenzschließung betroffen. Viele EinwohnerInnen haben Freunde und Familie jenseits der Grenze und können diese nicht besuchen, obwohl sie oft nur wenige Minuten entfernt sind. Wir bitten die Bevölkerung daher, unsere Petition zur raschen Öffnung der Grenzen zu Südtirol zu unterstützen.“

 

„Wir brauchen ein klares Signal an Europa, und das können nur offene Grenzen in der EUREGIO sein. Mit unserer Online-Kampagne wollen wir eine rasche Öffnung der Grenzen zwischen Tirol und Südtirol erreichen und bitten die Bevölkerung, unsere Petition zu unterstützen“, so die NEOS- und „Team K“-Politiker abschließend.

 

Text: Raimund Mühlburger, Fotos: Osttirol heute

27. Mai 2020 um