Tilg: „Wichtig ist, Altern in Würde gut zu ermöglichen!“

Über Vorhaben in der Pflegeversorgung, Erweiterungen im Krankenhaus, die neue Pflegeausbildung und anderes informierte Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg in Lienz.

Gemeinsam mit LA Martin Mayerl, Krankenhaus-Verbandsobmann Bgm. BR Andreas Köll sowie BR Sonja Ledl-Rossmann lud Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg Freitagvormittag zu einem Medientermin anlässlich seines Bezirkstages in das Bezirkskrankenhaus Lienz – Thema „Zukunft  Pflege“. „Es geht uns in erster Linie darum, eine hochqualitative Pflegeversorgung inklusive moderner Ausbildung sicherzustellen, um den Tirolerinnen und Tirolern ein Altern in Würde gut zu ermöglichen und vor allem auch, pflegende Angehörige bestmöglich zu unterstützen“, so Tilg einleitend. Die stationären Betten für die Langzeitpflege in den Tiroler Pflegeheimen hätten sich von 5.651 im Jahr 2012 auf 6.366 im Vorjahr erhöht. „Die Kurzzeitpflege wird immer wichtiger. Ein Großteil der Pflegebedürftigen will möglichst lange zu Hause bleiben. Durch Schaffung von Kurzzeit-Betten in den Heimen kann ein Beitrag geleistet werden, um die pflegenden Angehörigen zu entlasten“, so der Landesrat.

LR Bernhard Tilg: „Bei der mobilen Hospiz- und Palliativbetreuung war Osttirol Pilotregion. Mit den guten Erfahrungen daraus wollen wir die Versorgung im Hospiz- und Palliativbereich nun auch auf die Bezirke Landeck, Schwaz und Imst und damit auf ganz Tirol ausdehnen.“

Durch das neue Wohn- und Pflegeheim Nußdorf-Debant konnten die stationären Pflegeplätze in Osttirol um 90 auf 450 gesteigert werden. „Um die Angehörigen zu entlasten, wird auch die Schwerpunktpflege und die Tagesbetreuung immer wichtiger. Im Strukturplan Pflege ist ein Ausbau der Tagesbetreuungsplätze in Tirol von derzeit 276 auf 417 im Jahr 2022 geplant. In Osttirol gibt es derzeit 17 Plätze, 2022 sollen es 29 sein“, so Tilg.

BR Sonja Ledl-Rossmann: „Ich war früher selbst Pflegedienstleiterin und Heimleiterin. Die Pflege älterer Menschen ist eine sehr schöne Aufgabe. Besonders aber auch Angehörigen kostet sie sehr viel Energie, weil sie den zu Pflegenden auch emotional nahe stehen. Wichtig ist, dass es diesen Angehörigen möglichst gut geht. Sie müssen auch wieder Auftanken können. Wir wollen ihnen Mut machen, dass sie die Betreuungsangebote auch in Anspruch nehmen.“

Viele Anfragen von Gemeinden würden das „Betreute Wohnen“ betreffen. Ein Ausbau auf 962 Plätze in Tirol und auf 50 Plätze in Osttirol sei bis 2022 vorgesehen. In der mobilen Pflege und Betreuung wurden die Leistungsstunden in den letzten fünf Jahren um rund 30% in Tirol und um 19% in Osttirol ausgeweitet. „Osttirol hatte in der mobilen Pflege und Betreuung immer schon ein sehr hohes Niveau. Dieser Bereich wird von der Bevölkerung sehr gerne angenommen, über tausend Menschen wurden 2017 in Osttirol betreut“, berichtete Tilg. Wichtig sei, dass die Pflegeausbildung dezentral zur Verfügung gestellt werde. „Die Bachelor-Ausbildung können wir ab Herbst 2019 mit 32 Studienplätzen auch an der Krankenpflegeschule in Lienz anbieten. In den Erweiterungsbau werden im Kern 24 Mio. Euro investiert. Die Gesundheits- und Krankenpflegeschule wird neu gebaut, neue Tiefgaragen-Plätze werden geschaffen. Auch die Errichtung einer ambulanten Erstversorgungseinheit ist geplant“, so Tilg.

Durch das neue Wohn- und Pflegeheim in Nußdorf-Debant konnten die stationären Betten für die Langzeitpflege um 90 auf 450 in ganz Osttirol angehoben werden. In Lienz gibt es 234, in Matrei 86 und in Sillian 40 derartige Pflegeplätze in den Heimen.

Die neuen Heimtarife mit den Komponenten Grundtarif und Pflegeaufschlag würden eine Vereinfachung der Tariflandschaft und Verbesserungen sowohl für die Heimbewohner als auch für das Pflegepersonal bringen. „Durch die Tarifreform können die Personalkapazitäten für Pflegeaufgaben um rund 5% gesteigert werden. Dadurch kommt es zu einer Entlastung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Bei der Gehaltsreform geht es um gleiches Geld für gleiche Arbeit. Die Gehälter in den Krankenhäusern, in den Heimen und bei den mobilen Diensten sollen gleich hoch sein“, so der Gesundheitslandesrat abschließend.

 

Text: Raimund Mühlburger, Fotos: Osttirol heute/Mühlburger

26. Januar 2018 um