St. Jakob: Landesregierung verabschiedete bei Klausur Osttirol-Paket

Das Maßnahmenpaket beinhaltet auch Mittel für OIG-Darlehen, ein Kulturinvestitionspaket sowie Mittel für die Mobilität und die Erweiterung des Lienzer Krankenhauses.

Im Hotel Jesacherhof in St. Jakob im Defereggental hielt die Tiroler Landesregierung am 6. September den zweiten Teil ihrer Regierungsklausur ab. Im Anschluss luden LH Günther Platter und die Regierungsmitglieder Donnerstagvormittag in das Haus des Wassers zur Pressekonferenz. „Es ging in der Klausur um die Entwicklung Osttirols sowie um die Themen Wohnen, Wasser und Verkehr. Für Osttirol konnten wir ein gutes Maßnahmenpaket verabschieden. Die Entwicklung im Bezirk ist überdurchschnittlich, trotzdem gibt es noch viele Herausforderungen”, so der Landeshauptmann einleitend. Der Bevölkerungsrückgang, die Steigerung der Wertschöpfung sowie die noch relativ hohe Arbeitslosigkeit seien für ihn die größten Herausforderungen. „Die Arbeitslosenquote sinkt zwar, war aber in Osttirol mit 8,9% im Vorjahr noch relativ hoch. Die Arbeitslosigkeit wird auch heuer weiter sinken, es braucht aber Unterstützungsmaßnahmen”, so Platter.

 

LH Günther Platter: „Aus dem Sonderförderprogramm flossen in den letzten zehn Jahren Fördermittel in der Höhe von 250 Mio. Euro in das Osttiroler Pustertal, 280 Mio. Euro in den Lienzer Talboden und 120 Mio. Euro in das Iseltal.”

 

Im Rahmen der Klausur wurde ein Impulspaket verabschiedet. 3 Mio. Euro an OIG-Darlehen, die die Tourismusbetriebe auch als Eigenmittel geltend machen können, wurden beschlossen und die entsprechenden Rahmenbedingungen mit der Osttirol Invest vereinbart. Im Bereich Digitalisierung wurden 200.000 Euro für die Innos zur Anschaffung eines 3-D-Druckers beschlossen. „16 Mio. Euro werden für den Bereich Mobilität nach Osttirol fließen, und 24 Mio. Euro erhält das Bezirkskrankenhaus Lienz für die Erweiterung“, so Platter.

 

LH-Stv. Ingrid Felipe: „Wir schaffen im Bereich des Hauses des Wasser ein Umweltbildungszentrum für ganz Tirol. Für notwendige Sanierungsmaßnahmen werden in den nächsten fünf Jahren bis zu einer Mio. Euro zur Verfügung gestellt.”

 

LH-Stv. Ingrid Felipe berichtete vom Ankauf des Lärchen- und Zirbenhofes im Bereich des Hauses des Wasser durch den Nationalpark. „Hier wollen wir ein Umweltbildungszentrum für ganz Tirol entwickeln. Alle Tiroler Schulkinder sollten künftig zumindest einmal hier im Haus des Wassers gewesen sein”, so Felipe. LH-Stv. Josef Geisler berichtete, dass ein umfassendes Wasserwirtschaftskonzept erstellt werde. „Das Land hat schon vor längerer Zeit begonnen, einen Quellkataster zu erstellen. Die Ansprüche an die Qualität der Wasserversorgung steigen. Es geht nicht nur um Trinkwasser, sondern auch um Nutzwasser für Industrie und Gewerbe sowie um Bewässerungsanlagen für die Landwirtschaft und Beschneiungsanlagen. Wir beauftragen jetzt ein umfassendes Wasserwirtschaftskonzept zur Sicherung und nachhaltigen Nutzung unserer Wasserressourcen”, so Geisler.

 

Deferegger Schulkinder sangen zur Begrüßung zwei Lieder.

 

Wohnbau- und Kulturlandesrätin Beate Palfrader berichtete von Neuerungen bei der Mietzinsbeihilfe. „Das neue Modell wird bis kommenden Oktober umgesetzt. Das Land trägt in Hinkunft 80% der Kosten, statt bisher 70%. So sollen die Gemeinden, die für den Rest aufkommen, entlastet werden. Es gibt künftig einheitlich Zugangskriterien in allen Gemeinden, die Anwartschaft beträgt einheitlich zwei Jahre. Die soziale Treffsicherheit soll erhöht werden”, so Palfrader. Außerdem berichtete sie von einem Kulturinvestitionspaket für Osttirol in Höhe von 1,7 Mio. Euro. „Die Förderungen fließen für das Pfleghaus in Anras, den Museumsverein Burg Heinfels, das Curatorium pro Agunto und ein neu zu bildendes Kulturnetzwerk”, erklärte die Kulturlandesrätin.

 

 

Text: Raimund Mühlburger, Fotos: Osttirol heute/Mühlburger

06. September 2018 um