SPÖ Frauen fordern „Halbe-halbe-Modell für ganze Gerechtigkeit“

Eine gerechte Arbeitswelt stand im Fokus der Sommertour „Feministinnen am Zug“, die am Freitag, 20.8.2021, in Lienz Station machte.

Im Rahmen ihrer Sommertour durch Österreich „Feministinnen am Zug“ luden die SPÖ-Frauen mit der neu gewählten Bundesfrauenvorsitzenden NR Eva-Maria Holzleitner an der Spitze am 20.8. zum Pressegespräch ein. Gemeinsam mit der Landesfrauenvorsitzenden NR Selma Yildirim, der Lienzer Bürgermeisterin LA Elisabeth Blanik und Evelyn Müller von den Bezirksfrauen stellte sie das Thema gerechte Arbeitswelt in den Fokus. Frauen werden nicht nur für ihre Arbeit schlechter bezahlt als Männer, sie arbeiten insgesamt mehr – allerdings zu einem viel größeren Anteil ohne Bezahlung.

„In Österreich sind besonders viele Frauen teilzeitbeschäftigt. Oft nicht aus Freiwilligkeit, sondern weil ihnen durch Mehrfachbelastung, neben Kinderbetreuung, Pflege und Co. nichts anderes übrig bleibt“, so Eva-Maria Holzleitner. Sie wies darauf hin, dass beispielsweise in Lienz 67% der Männer, aber nur 30% der Frauen ganzjährig Vollzeit beschäftigt sind. „Die gerechte Aufteilung von bezahlter und unbezahlter Arbeit ist mir daher besonders wichtig. Fördern können wir das z.B. mit einem Halbe-halbe-Modell und einer Verkürzung der Arbeitszeit“, erläuterte Selma Yildirim ihre Sichtweise. Sie forderte außerdem ein Lohntransparenzgesetz nach dem Vorbild Islands: „Eine gesetzliche Regelung kann hier Ungleichbehandlungen aufzeigen und diese somit beseitigen.“

„Frauenleben bringen besondere Herausforderungen mit sich, das hat die Corona-Krise einmal mehr deutlich gemacht. Wir wollen die Chancen von Frauen vergrößern und die Gesellschaft gerechter machen. Immer noch übernehmen Frauen aber wie selbstverständlich den Großteil der unbezahlten Arbeit“, betonte Evelyn Müller. Ein Rechtsanspruch auf einen Kinderbetreuungsplatz ist für sie ein wesentlicher Schritt am Weg zu einer gerechteren Arbeitswelt. „Selbstbestimmtheit und Solidarisierung der Frauen ist für uns ein zentrales Thema. Wenn wir uns als Frauen zusammenschließen, sehe ich keinen Widerstand, der nicht zu überwinden ist“, zeigte sich Elisabeth Blanik überzeugt. Dass Frauen aufgrund von Betreuungspflichten oft in der Mindestpension landen, ist für sie nicht hinnehmbar. „Das zu beseitigen, ist eines der großen politischen Ziele, für die ich kämpfe.“ Der von Schwarz-Blau ausgedehnte Durchrechnungszeitraum gehöre, so die Lienzer Bürgermeisterin, wieder verkürzt.

 

Text: Politikredaktion, Foto: © Hitthaler

20. August 2021 um