Lienz: „Soziale Servicestelle Osttirol“ wurde eröffnet

In einem Festakt mit Landeshauptmann Günther Platter wurde am 8.6. beim Roten Kreuz in Lienz die 1. Soziale Servicestelle Tirols offiziell ihrer Bestimmung übergeben.

Obwohl die Bauarbeiten im Bereich der neuen Servicestelle noch längst nicht abgeschlossen sind – das Bauende ist für Dezember 2018 geplant – wurde die „Soziale Servicestelle Osttirol“ am 8. Juni offiziell und im Beisein von Tirols Landeshauptmann in Betrieb genommen. Anlass für den frühzeitigen Festakt ist die Tatsache, dass das Modellprojekt in Lienz, in Zusammenarbeit mit dem Land Tirol und mit Unterstützung der BH Lienz, bereits mit 1. Juni in adaptierten Räumlichkeiten der RK-Bezirksstelle gestartet ist. Nach Fertigstellung des Neubaues soll die Übersiedelung in den Erweiterungsbau direkt beim Rot-Kreuz-Zentrum über die Bühne gehen.

Nach der Begrüßung durch Egon Kleinlercher, RK-Bezirksstellenleiter, informierte Bezirksstellenleiter-Stv. Hansjörg Mattersberger über die Aufgaben der Institution, in deren Realisierung rund 3,5 Millionen Euro investiert werden. „Der Bedarf an sozialer Beratung und Hilfestellung steigt“, so Mattersberger. „Die Servicestelle ist ein maßgeblicher Schritt in die Zukunft des Roten Kreuzes und soll künftig – unbürokratisch, einfach und rasch – als Dreh- und Informationsscheibe für alle sozialen Belange und die verbesserte psychosoziale Versorgung der Bevölkerung dienen.“ Fünf MitarbeiterInnen (Ehrentraud Bundschuh, Elvira Sieber, Sabine Bstieler, Elisabeth Ranacher, Sandra Payr) – großteils SozialarbeiterInnen mit verschiedensten Fähigkeiten – unter Leitung von Alfons Klaunzer, werden in der Einrichtung, die durchgehend von Montag bis Sonntag zwischen 7.00 und 19.00 Uhr geöffnet ist, im Einsatz stehen. Die Bündelung von Kompetenzen (Beratung, Information und Koordination verschiedenster Angebote) soll zur Basis einer qualitativ verbesserten Sozialberatung im Bezirk werden.

Als wichtiges Tiroler Pilotprojekt bezeichnete Landeshauptmann Günther Platter die „Soziale Servicestelle Osttirol“ und betonte, dass das Land die Einrichtung jährlich mit 125.000 Euro unterstützen werde. „Die bestens vernetzte Servicestelle soll den OsttirolerInnen jeden Tag offen stehen und als kostenloses, vertrauliches Angebot professionelle Hilfe für all jene sichern, die sich in einer schwierigen sozialen Lage befinden oder im Rahmen einer Krisenintervention entsprechende Zuwendung benötigen. Außerdem sollen auch die Integrationsarbeit sowie die präventive Gesundheitsvorsorge forciert werden.“

Das Team der neuen Servicestelle wird bereits bestehende Aufgabengebiete des Roten Kreuzes, wie u.a. den betreuten Fahrdienst, die Rufhilfe, den Besuchsdienst, die Sozialbegleitung, das Blutspendewesen, das betreute Reisen, die RK-Jugendarbeit, Ambulanzdienste, die Freiwilligentätigkeit, den Katastrophenhilfsdienst oder das betreubare Wohnen, bearbeiten, organisieren und unterstützen. In Zusammenarbeit mit der BH Lienz will man darüber hinaus z.B. auch im Bereich der Vernetzung der Integrationsakteure und sozialer Einrichtungen des Bezirkes, der Integrationsberatung von Asylwerbern und subsidiär Schutzberechtigten, der Armutsbekämpfung, der Unterstützung bei der Arbeitssuche, in Fragen der Überschuldung oder in der Familienberatung tätig sein. Nicht zuletzt soll auch die Vernetzung mit den Diensten und Angeboten des Bezirkskrankenhauses Lienz, der Wohn- und Pflegeheime in Osttirol, von niedergelassenen Ärzten, Sozialsprengeln und der Hospiz- und Palliativbetreuung verstärkt werden.

Der Vertrag der Außenstelle Lienz mit der Leitstelle Tirol läuft übrigens am 31. Dezember 2020 aus. „Wir haben mit der Sozialen Servicestelle eine ausgezeichnete Nachfolgelösung geschaffen“, erklärte Andreas Stotter, Bezirksgeschäftsführer des Roten Kreuzes Osttirol.

 

Text: E. Hilgartner, Foto: Osttirol heute

09. Juni 2018 um