Schulzentrum Nord: Generalsanierung statt Neubau

Einstimmiger Beschluss des Lienzer Gemeinderates am 9.10.2018: Das Schulzentrum Nord bleibt am bisherigen Standort und wird generalsaniert.

Dass das Schulzentrum Nord schon seit langem als desolat und höchst sanierungsbedürftig gilt, ist hinlänglich bekannt. Wiederholt hat sich die Stadtpolitik in den vergangenen Jahrzehnten mit dieser Thematik befasst, die Diskussionen über eine Standortverlegung mit Neubau oder einen Neubau auf dem bestehenden Areal verliefen jedoch immer wieder sprichwörtlich im Sand. Mit Ausnahme der Investition in dringend notwendige Instandhaltungsmaßnahmen passierte lange Zeit nichts.

Nun hat das Projekt endlich wieder Fahrt aufgenommen: Nachdem sich eine Bürgermeisterkonferenz bereits 2017 zur Installation eines Beratungsgremiums entschieden hatte, erfolgte 2018 die Gründung der Arbeitsgruppe „BV Schulgebäude Lienz-Nord“, der die drei Bürgermeister der Sprengelgemeinden Tristach (Bgm. Markus Einhauer), Thurn (Bgm. Reinhold Kollnig) und Leisach (Bgm. Bernhard Zanon) ebenso wie die Lienzer Bürgermeisterin LA Elisabeth Blanik, der Lienzer Gemeinderat und Bauausschuss-Obmann Alexander Kröll sowie Stadtrat Wilhelm Lackner angehören. Auf Basis verschiedener Arbeitsgruppen-Sitzungen inklusive der Besichtigung der Schulen, von Gesprächen mit den Direktoren und der Beratung mit einem Vergabeexperten wurden gestern Abend, 9.10., dem Lienzer Gemeinderat die Beratungsergebnisse zum Projekt „Generalsanierung Schulzentrum Nord“ zur Beschlussfassung vorgelegt.

 

 

Bgm. Elisabeth Blanik erläuterte die einzelnen Eckpunkte und bezeichnete die Generalsanierung des bestehenden Gebäudekomplexes als am zweckmäßigsten und kostengünstigsten. Mit Ausnahme der Werkstätten Bau und Metall/Elektrik solle die Polytechnische Schule am bisherigen Standort verbleiben bzw. das Areal rund um das „neue“ Schulzentrum künftig autofrei gestaltet werden. Des Weiteren schlage man, wie Blanik ausführte, die Beauftragung eines Vergabespezialisten für die Durchführung eines „wettbewerblichen Dialoges“ vor. Am Ende dieses Prozesses wolle man sich für den Architekten mit dem am besten geeigneten Lösungsvorschlag entscheiden. „Die Beurteilung wird aufgrund festgelegter Zuschlagskriterien nach dem Gesichtspunkt des technisch und wirtschaftlich besten Angebotes vorgenommen werden“, so die Lienzer Bürgermeisterin. Der Beschluss des Lienzer Gemeinderates erfolgte einstimmig, wenngleich FP-Gemeinderat Josef Blasiker im Vorfeld betonte, dass er einen Neubau an anderer Stelle bevorzugt hätte.

 

 

In Zusammenhang mit dem Tagesordnungspunkt „Schulzentrum Nord“ ist auch die Verlegung der Haltestelle der Schülerbusse zu sehen. Diese werden künftig nicht mehr von der Michaelsgasse hinaus in die Beda Weber-Gasse, sondern direkt vor das Volkshaus fahren. Auf dem Vorplatz vor Volkshaus und Arbeiterkammer wird in Hinkunft nun der Zustieg der SchülerInnen in die Schulbusse erfolgen.

 

 

Wie der Obmann des Mobilitätsausschusses, GR Jürgen Hanser, erläuterte, wird dafür eine neue Busspur (ausschließlich nur für Linienbusse, die aus der Michaelsgasse in Richtung Beda Weber-Gasse fahren) eingerichtet. Versenkbare Pylone werden an beiden Seiten des Vorplatzes installiert, um zu verhindern, dass Unbefugte hier parken. Im Zuge des Projektes soll auch der Zebrastreifen über die Beda Weber-Gasse einige Meter nach Westen hin verschoben werden. Ein neuer Gehsteig soll für einen barrierefreien und problemlosen Übergang sorgen, was auch für die BewohnerInnen des WPH Lienz auf dem Weg zum Iselkai von großem Vorteil sein dürfte. Der Lienzer Gemeinderat stimmte auch diesem Vorhaben, inklusive der Auftragsvergabe der Baumeisterarbeiten, einstimmig zu.

 

Text: E. Hilgartner, Fotos: Osttirol heute

10. Oktober 2018 um