ÖVP Osttirol präsentiert Matthias Scherer als Spitzenkandidat für Nationalratswahl

Der 48-jährige Bürgermeister von Obertilliach ist als 4. auf der VP-Landesliste gereiht und hat bei entsprechender Regierungskonstellation Chancen auf ein NR-Mandat.

Dienstagvormittag präsentierte ÖVP-Bezirksparteiobmann Bernhard Webhofer seinen Bürgermeister-Kollegen Matthias Scherer als Spitzenkandidat für die Nationalratswahl am 29. September. Schon am Tag davor hatte die Tiroler Volkspartei die Landesliste präsentiert, die Margarete Schramböck aus St. Johann in Tirol, Ministerin für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort der letzten Bundesregierung, anführt. Auf dem 4. Listenplatz ist Matthias Scherer gereiht. „Es hat im Vorfeld lange Diskussionen um den Osttiroler Spitzenkandidaten gegeben. Bündische Interesse und Einzelinteressen waren dabei zu berücksichtigen. Ich habe auf eine Kandidatur aus persönlichen Gründen verzichtet”, so Bezirksparteiobmann Bernhard Webhofer einleitend. Der Gaimberger Bürgermeister und Landwirt nannte auf Nachfrage als Hauptgrund für seinen Verzicht, dass er einen 40-Stunden-Job bei der Tiroler Versicherung angenommen hätte.

 

Bezirksparteiobmann Bgm. Bernhard Webhofer: „Wichtig ist, dass der Bezirk Lienz seinen 4. Platz auf der Landesliste verteidigt. Wir verspüren einen gewissen Gegenwind aus dem Wahlkreis Kufstein/Kitzbühel. Es handelt sich beim 4. Listenplatz natürlich um ein Kampfmandat. Ein Nationalratssitz für Matthias Scherer ist aber bei einem guten Gesamtergebnis für die Volkspartei und bei entsprechender Regierungskonstellation nach der Wahl nicht aussichtslos.”

 

Im Vorfeld wurden mehrere Namen genannt, unter anderem auch jener von Landwirt und Unternehmer Hans Gumpitsch aus Dölsach. „Ich wurde letzte Woche vom AAB gefragt, ob ich bereit wäre, auf der Landesliste auf dem 4. Platz zu kandidieren. Nach Absprache mit Familie und Umfeld habe ich angenommen. Ich bin gerne bereit, nicht nur für die Gemeinde Obertilliach, sondern für ganz Osttirol mitzubestimmen und mitzureden”, so Scherer. Er sehe es auch als Verpflichtung, für derartige Funktionen zur Verfügung zu stehen, weil „wir am Bezirksparteitag dafür angetreten sind”. Die größten Herausforderungen sieht Scherer für den Bezirk im demographischen Wandel und in der Abwanderung. „Es geht mir vor allem auch darum, Arbeitsplätze im Bezirk zu halten bzw. neue zu schaffen. Wohnpolitik und Sport sind jene Themen, für die ich mich im Nationalrat bzw. in Ausschüssen besonders gut einbringen könnte”, so der 48-Jährige.

Matthias Scherer (Jahrgang 1970) ist seit 2004 Bürgermeister von Obertilliach und seit 2007 Geschäftsführer des Langlauf- und Biathlonzentrums. Seine Ausbildung absolvierte er in der HTL in Innsbruck. Er ist auch Obmann des Gemeindeverbandes Bausachverständige. „Im Baubereich kann ich mich in allen drei Bereichen einbringen – von der Planung über meine Funktion als Bausachverständiger bis hin zu Fragen, was die Gemeinden als Baubehörden 1. Instanz betrifft”, betonte Scherer.

 

Text: Raimund Mühlburger, Fotos: Osttirol heute/Mühlburger

09. Juli 2019 um