Lienz: Diskussion im Gemeinderat wegen Erhalt des Winterbetriebes am Hochstein

Die Gewährung eines Zuschusses für den Winterbetrieb am Hochstein in Höhe von 150.000 Euro wurde nach längerer Diskussion einstimmig genehmigt.

Nur „schweren Herzens zustimmen” könnten sie einem neuerliche Zuschuss für die Lienzer Bergbahnen AG, sagten die Mandatare Uwe Ladstädter (LSL) und Josef Blasisker (FPÖ) bei der Lienzer Gemeinderatssitzung am Dienstag, 18. Dezember 2018. Die Gewährung eines Zuschusses in Höhe von 150.000 Euro zur Erwirtschaftung eines positiven Cash Flows am Hochstein im Winter hatte der Wirtschaftsprüfer gefordert, auch der Mehrheitseigentümer Tourismusverband Osttirol muss einen Zuschuss in gleicher Höhe leisten.

Gemeinderat Uwe Ladstädter meldete sich als erster zu diesem Tagesordnungspunkt zu Wort. „Als Kaufmann muss ich sagen, dass es sich hier um verlorene Zuschüsse handelt. Die Sinnhaftigkeit dieses Zuschusses ist sehr zu überlegen. Es handelt sich hier nur um Beiträge zum Erhalt des Winterbetriebes, es gibt keine Investitionen und keine Neuerungen”, so Ladstädter. Josef Blasisker schlug in die gleiche Kerbe. „Ich war einigermaßen überrascht, dass dieser Zuschuss für die Bergbahnen wieder auf der Tagesordnung steht. Langsam werden diese Beiträge problematisch, weil wir hier nur Löcher stopfen. Ich bin der Meinung, es braucht einen Investor. Es gibt z.B. positive Signale von der Schultz-Gruppe, aber auch von anderen möglichen Investoren. Ich bitte die Bürgermeisterin, diese positiven Signale von Investoren auszuloten”, so der FP-Mandatar.

Er „verstehe die Welt nicht mehr”, so GR Christian Steininger (ÖVP) in seinem Statement. „Es war eine intensive Arbeit, sich mit den Potenzialen am Hochstein auseinander zu setzen. Keiner will die Lifte dort im Winter zusperren. Am Ende soll ein Wandlungsprozess stehen, und der braucht Zeit. Gerade auch im Hinblick auf die bevorstehende Tourismuswahl möchte ich vor Ankündigungen, was Investoren betrifft, warnen. Die Zuschüsse können sicher kein Dauerzustand sein. Wir sollten nach der Tourismuswahl mit den handelnden Personen vernünftig und konsequent weiterarbeiten”, so Steininger.

Gemeinderätin Gerlinde Kieberl (Grüne) sagte, dass sie dem Zuschuss zustimmen würde. „Die Arbeitsgruppen sind auf einem guten Weg. Aber es kann in Zukunft nicht jedes Jahr einen Zuschuss für den Winterbetrieb geben”, so Kieberl. Vize-Bgm. Siegfried Schatz (SPÖ) konstatierte, dass „der Lienzer Gemeinderat nicht allein entscheide, wie es mit den Lienzer Bergbahnen weitergeht”. „Es geht hier nur um den Winterbetrieb am Hochsein. Es ist notwendig, dass wir hier noch einmal 150.000 Euro in die Hand nehmen. Vielleicht könnten wir für den Betrag auch ein zusätzliches Aktienpaket erwerben”, so Schatz.

Am Schluss meldete sich noch einmal Bgm. Elisabeth Blanik (SPÖ) zu Wort. Sie ist derzeit auch Vorsitzende des Aufsichtsrates  und betonte, dass „es den Lienzer Bergbahnen gar nicht so schlecht geht”. „Bei der Bilanzvorbesprechung hat sich gezeigt, dass die Lienzer Bergbahnen AG wieder ein sehr gutes Ergebnis erzielen wird und über eine hohe Eigenkapitalquote verfügt. Am Zettersfeld wird im Sommer und im Winter ein positiver Cash Flow erzielt, am Hochstein eben nur im Sommer. Es geht jetzt rein um die 150.000 Euro zur Erzielung eines positiven Cash Flows im Winter. Davon ist abhängig, ob der Winterbetrieb am Hochstein aufrechterhalten werden kann, oder nicht”, so Blanik.

Die Abstimmung über den Zuschuss erfolgte schließlich einstimmig.

 

Text: Redaktion, Foto: Osttirol heute

19. Dezember 2018 um