Hoher Frauentag: Engagement verdienter Bürgerinnen und Bürger wurde gewürdigt

175 Frauen und Männer aus Tirol und Südtirol wurden am 15.8. in Innsbruck vor den Vorhang geholt und von den Landeshauptleuten Platter und Kompatscher ausgezeichnet.

Nachdem der Festakt im Vorjahr pandemiebedingt nicht stattfinden konnte, wurden diesmal nicht weniger als 136 Verdienstmedaillen feierlich überreicht, 39 Personen für ihren Einsatz mit einer Lebensrettungsmedaille geehrt und 19 Familien das Recht verliehen, ihre Höfe künftig als „Erbhof“ zu führen. LH Platter würdigte das Ehrenamt in seiner Festrede einmal mehr als unverzichtbare Stütze des Gemeinwohls: „Es ist ein besonderes Privileg, in einer Gemeinschaft zu leben, in der man aufeinander schaut. Es ist ein Privileg, Teil einer Gemeinschaft zu sein, wo man füreinander da ist, wo man miteinander lebt und nicht nebeneinander. Ohne die vielen Ehrenamtlichen wäre unser Land um vieles ärmer, einsamer und kälter. Unser Land würde in vielen Bereichen schlichtweg nicht funktionieren – sei es bei den vielen Vereinen, der Jugendarbeit, bei Sport, Kultur, Kirche, Brauchtum oder den sozialen Initiativen. Insofern ist es eine besondere Freude, am Hohen Freitag verdiente Tirolerinnen und Tiroler für ihre außergewöhnlichen Leistungen zu würdigen. Wir pflegen diese Tradition seit Jahrzehnten, weil es uns ein Anliegen ist, engagierten Persönlichkeiten aus Nord und Süd damit aufrichtig Danke zu sagen. In den vergangenen Monaten, die ganz im Zeichen der Pandemie gestanden sind, wurde das Miteinander in unserer Gesellschafft so manches Mal auf eine harte Probe gestellt. Schlussendlich ist es aber gelungen, diese größte Herausforderung seit dem II. Weltkrieg gut hinzubekommen. Das hätten wir ohne die vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer nie geschafft.“

 

Abschreiten der Front vor der Hofburg: Im Bild (von links) LH Arno Kompatscher, Prälat Raimund Schreier und LH Günther Platter

 

„Das Ehrenamt ist eine tragende Säule unserer Gemeinschaft. Gerade in der Pandemie ist uns dies noch einmal bewusster geworden. Viele ehrenamtliche Helferinnen und Helfer waren trotz des allgemeinen Stillstandes stets im Einsatz und haben zum Fundament beigetragen, auf dessen Grundlage der Neustart in Angriff genommen werden konnte. Auch das Ehrenamt ist in den vergangenen Monaten vor der großen Herausforderung durch soziale Distanz gestanden und dennoch der großen Bedeutung der Hilfe und Unterstützung der Mitmenschen gerecht geworden. Die Ehrenamtlichen haben sich herausfordernden Situationen gestellt und mit unermüdlichem Einsatz geholfen. Die Pandemie hat uns vor diesem Hintergrund auch gezeigt, was unsere Gesellschaft zusammenhält: Gemeinschaftssinn, Solidarität und aktive Bürgerinnen und Bürger“, betonte LH Kompatscher in seiner Ansprache.

Verdienstmedaille für neun Osttiroler

Zu den Geehrten aus dem Bezirk Lienz zählen: Hubert Kobler aus St. Veit im Defereggental für seine Verdienste ums Schützen- und Kulturwesen, Peter Tembler aus Kals für seine Verdienste um Bergrettung und Sozialwesen, Herbert Bergerweiß aus Kals für seine Verdienste um das Feuerwehrwesen, Bernd Bürgel aus Lienz für seine Verdienste um Sport und Gemeinwohl, Franz Herzog aus Matrei für seine Verdienste ums Musik- und Kulturwesen, Bernhard Mattersberger aus Matrei für seine Verdienste ums Schützenwesen, Martin Presslaber aus Lienz für seine Verdienste um den Katastrophenschutz, Jakob Schett aus Strassen für seine Verdienste um die Milchwirtschaft und das Vereinswesen sowie Johann Stotter aus Lienz für seine Verdienste um das Chorwesen.

 

Die Familie Steiner, vulgo Pettauer, aus Matrei kann zukünftig den Titel „Erbhof“ führen.

 

Erbhof-Urkunden verliehen

Befindet sich ein Hof über 200 Jahre in gerader Linie oder in der Seitenlinie bis zum zweiten Grad (Geschwister) im Besitz einer Familie, so darf dieser als Erbhof geführt werden. Das Recht, die Bezeichnung „Erbhof“ zu führen, wurde an Engelbert Kröll („Unterniggler“) aus Hopfgarten i.D., Mathias Reiter („Bodner“) aus Anras, Markus Steiner („Bethuber“) aus Matrei und Sebastian Wurzer („Außer Hochlahn“) aus Außervillgraten verliehen.

Lebensrettermedaille für Daniel Waldner

Als Lebensretter wurde Daniel Waldner aus Matrei gewürdigt, der auf dem Heimweg einen Brand bemerkt und einer 91-jährigen Person das Leben gerettet hatte.

Osttirol heute gratuliert allen Ausgezeichneten herzlich!

 

Text: Redaktion, Fotos: © Land Tirol/Die Fotografen

16. August 2021 um