Heiße Diskussion im Lienzer Gemeinderat wegen Subvention für Dolomitenlauf

Nach längerer Diskussion wurden schließlich 16.000 Euro Subvention für den Dolomitenlauf beschlossen. ÖVP-Fraktion stellte Antrag für 23.500 Euro.

Die Subventionsbitte des Langlauf- und Radsportclubs Lienzer Dolomiten für „50 Jahre Dolomitenlauf 2020″ wurde bei der Gemeinderatssitzung am Dienstag, 18. Feber, behandelt. Und dabei kam es zu längeren Diskussionen. Der Antrag lautete auf 16.000 Euro – wie in den Jahren zuvor, als der Dolomitenlauf auch in Lienz stattfand. Vize-Bgm. Kurt Steiner (ÖVP) stellte einen Antrag auf 23.500 Euro.

Bgm. Elisabeth Blanik (SPÖ) sprach zunächst von einer „tollen Veranstaltung“. „Hochachtung gebührt dem LRC und Obmann Franz Theurl, dass sie die Strecke Heinfels-Lienz trotz des wenigen Schnees zustande gebracht haben“, so Blanik. Dass neben den monetären Leistungen auch die Arbeiten des Wirtschaftshofes mit eingerechnet werden müssen, gab sie anschließend zu bedenken. „516 Mannstunden und 275 Fahrzeugstunden ergeben einen Betrag von 26.241 Euro. Im Vergleich dazu leistete der Wirtschaftshof für den Dolomitenmann im Sommer 118 Mannstunden und 96 Fahrzeugstunden, was 6.309 Euro entspricht“, rechnete die Bürgermeisterin vor. Die 16.000 Euro und die 26.000 Euro an Wirtschaftshofleistungen, insgesamt also 42.000 Euro, als Beitrag der Stadt Lienz für den Dolomitenlauf bezeichnete sie als „angemessen“.

Vize-Bgm. Kurt Steiner verteidigte seinen Antrag auf eine höhere Subvention. „Wenn man die Veranstaltung mit dem Dolomitenmann vergleicht, muss man schon auch berücksichtigen, dass der Dolomitenlauf im Winter stattfindet und es sich um eine Veranstaltung über zwei Tage handelt. So werden wesentlich höhere Kosten als beim Dolomitenmann verursacht“, so Steiner.

GR Gerlinde Kieberl (Die Grünen) äußerte sich bei „aller Hochachtung vor dem ehrenamtlichen Engagement des Vereins“ kritisch, vor allem auch was die Nachhaltigkeit betrifft. „Es wurde in der Stadt viel Schnee hin- und hergekarrt, um den Hauptplatz für den Sprint und den Zieleinlauf herzurichten. Für mich sind das viele sinnlose LKW-Fahrten. Dieser Aufwand steht meiner Meinung nach in keinem Verhältnis zu den Zielen der Veranstaltung. Es müsste mehr Augenmerk darauf gelegt werden, dass man in Lienz überhaupt Langlaufen kann“, so Kieberl.

In eine ähnliche Kerbe schlug GR Uwe Ladstädter (LSL): „Ich bin enttäuscht vom Stadtrat, dass er die Genehmigung für Sprint und Zieleinlauf am Hauptplatz erteilt hat. Die Bevölkerung ist in dieser Frage gespalten. Der Sprint ist überbewertet und dient hauptsächlich der Präsentation der Funktionäre. Ich sehe die Sinnhaftigkeit des Sprints am Hauptplatz nicht und werde daher gegen die Subvention stimmen“, so Ladstädter.

Vize-Bgm. Siegfried Schatz (SPÖ) sprach von einer „tollen Veranstaltung und viel Publikum beim Sprint und beim Zieleinlauf am Lienzer Hauptplatz“, sah die finanzielle Unterstützung durch die Stadt jedoch auch kritisch. „Ich habe das Gefühl, dass der Sprint deswegen wieder nach Lienz verlegt wurde, weil es in Obertilliach weniger Zuschauer gab und weil auch die Subventionen dort nicht so hoch waren wie in Lienz. Außerdem musste man aus der Zeitung erfahren, dass der Zieleinlauf in Lienz stattfindet. Zu diesem Zeitpunkt war die Veranstaltung am Hauptplatz noch nicht einmal genehmigt. Ich halte die bisherige Subvention von 16.000 Euro für angemessen“, so Schatz.

Auf den Umstand, dass andere Gemeinden den Dolomitenlauf kaum oder gar nicht finanziell unterstützen, ging Bgm. Elisabeth Blanik zum Schluss noch einmal ein: „Wenn es um Subventionen geht, geben sich alle anderen Gemeinden ganz arm, und die Stadt soll immer alles unterstützen. Der Start für den Dolomitenlauf hat heuer in Heinfels stattgefunden, und die Gemeinde hat die Veranstaltung mit keinem Cent unterstützt. Ich glaube, es ist nicht einmal ein Antrag gestellt worden. Hier muss ich schon auch darauf verweisen, dass Heinfels pro Kopf mehr Kommunalsteuer einnimmt, als die Stadt Lienz.“

Schließlich wurde zuerst über den Antrag über eine Subvention von 23.500 Euro abgestimmt. Er fand keine Mehrheit. Der Antrag über 16.000 Euro wurde mit einer Gegenstimme und einer Stimmenthaltung genehmigt.

 

Text: Raimund Mühlburger, Foto: Expa Pictures

19. Februar 2020 um