Heftige Kontroverse um „Drauparksteg” im Lienzer Gemeinderat

Der Fußgängersteg im Draupark nahe des Dolomitenbades wurde nach den Unwettern Ende Oktober 2018 abgerissen. Die ÖVPFraktion fordert die Errichtung eines Ersatzsteges.

Eine heftige Diskussion brach bei der Sitzung des Lienzer Gemeinderates am Dienstag, 14. Mai, um den so genannten „Drauparksteg” aus. Vize-Bgm. Kurt Steiner (ÖVP) brachte das Thema mit einem Antrag auf das Tapet. Schon im Vorfeld hatte er mehrfach die Errichtung eines Ersatzsteges für die 1,5 Meter breite Fußgängerbrücke über die Drau gefordert. Bgm. Elisabeth Blanik (SPÖ) hatte darauf erwidert, dass die Planungen für eine neue Brücke, die mindestens 3 Meter breit wird und sowohl von Fußgängern als auch Radfahrern benutzt werden kann, auf Hochtouren laufen würden. Mit dem Bau begonnen könne aber erst im kommenden Herbst bei Niedrigwasser werden.

 

 

„Dieser Steg ist eine wichtige Verbindung für die Bewohner der Friedens- und Südtirolersiedlung, um in den Bereich Dolomitenbad/Dolomitenstadion zu kommen. Wir fordern die Bürgermeisterin auf, alle Anstrengungen zu unternehmen, diese wichtige Infrastruktureinrichtung wieder instand zu setzten und dafür Gespräche mit dem Baubezirksamt und dem Bundesheer zu führen”, erklärte Kurt Steiner. Bgm. Elisabeth Blanik, erwiderte darauf, dass bereits mit Hochdruck an der neuen Verbindung gearbeitet werde. „Ich habe unmittelbar nach den Unwettern damit begonnen, mit dem Baubezirksamt Gespräche zu führen. Hier gibt es keine Ressourcen. Sämtliche Ersatzstege werden im Pustertal gebraucht, um den Radweg für die beginnende Saison in Betrieb zu setzen. Meines Wissens hat das Baubezirksamt auch mit dem Bundesheer Kontakt aufgenommen. Auch dieses hätte keine Ersatzbrücken zur Verfügung”, so Blanik.

In Betracht gezogen wurde laut Blanik auch die Anmietung eines Steges. „Die Anmietung einer Brücke von einer Firma würde 30.000 Euro kosten. Ich glaube, wir können bis Herbst warten, zumal es bekanntlich mit dem Falkensteinersteg und der Draubrücke beim Dolomitenstadion zwei Übergänge in unmittelbarer Nähe gibt”, betonte die Bürgermeisterin. Vize-Bgm. Kurt Steiner sieht mit der beginnenden Sommersaison ein großes Problem auf die Stadt zukommen, wenn kein Ersatzsteg errichtet wird. „Im Bereich der Dolomitenbrücke wird Chaos herrschen, sobald der Radtourismus begonnen hat. Die Stadt Lienz hat im letzten Jahr 1 Mio. Euro Überschuss erwirtschaftet. Da müsste es doch finanziell möglich sein, diese wichtige Verbindung wieder herzustellen”, so Steiner.

 

 

GR Armin Vogrincsics (SPÖ) warnte vor einem „Hüftschuss”. „Ich wohne selbst in der Südtirolersiedlung. Der Umweg ist nicht groß, wenn man eine der beiden anderen Brücken über die Drau benutzt. Mir ist der Drauparksteg auch wichtig, aber wir sollten mit den Baumaßnahmen bis Herbst warten”, so Vogrincsics. Die VP-Mandatare Kurt Steiner und Carl Ebner sprachen davon, dass sie bereits mit dem Bundesheer Kontakt aufgenommen hätten und dass ihnen ein Ersatzsteg in Aussicht gestellt worden sei. Bgm. Elisabeth Blanik forderte die beiden wiederholt auf, ihr die Kontaktdaten des Bundesheer-Vertreters zu nennen. „Wenn ich diesen Kontakt von euch bekommen habe, ist das Telefongespräch mit dem Bundesheer morgen mein erstes. Und wenn es dadurch wirklich zur Errichtung eines Ersatzsteges kommt, freue ich mich darüber sehr”, so Blanik.

 

Text: Raimund Mühlburger, Fotos: Osttirol heute/Mühlburger

15. Mai 2019 um