Einsatz im Katastrophenfall: Drittes Schulungsmodul in Osttirol

Im Rahmen der Ausbildungsreihe für Gemeinde-Einsatzleitungen wurden 54 OsttirolerInnen auf die Anwendung von Digitalfunk und anderen technischen Hilfsmitteln geschult.

Das Bewusstsein der Gemeinden des Bezirkes Lienz für die Bedeutung des Katastrophenmanagements ist nach wie vor hoch. Auch beim mittlerweile 3. Modul der vom Land Tirol angebotenen Schulung für die Gemeinde-Einsatzleitungen waren die Osttiroler Kommunen mit 54 TeilnehmerInnen flächendeckend vertreten. Dieses Mal lag der Schwerpunkt auf dem Thema „Kommunikation und Technik“. „Wir haben in Tirol eine Reihe von technischen Hilfsmitteln für den Einsatzfall. Diese reichen vom Digitalfunk über Datenbanken, die sämtliche im Katastrophenfall relevanten Ansprechpartner, Erreichbarkeiten und Informationen beinhalten. Aber die beste Technik und die beste Datenbank nützen nichts, wenn man nicht damit umgehen kann. Deshalb sind diese Schulungen für die Gemeinde-Einsatzleitungen auch so wichtig“, bedankte sich Zivil- und Katastrophenschutzreferent LHStv Josef Geisler für das anhaltend große Interesse der Gemeinden an der Schulungsreihe.

 

Eine Datenbank – alle relevanten Kontakte

Eine Mure geht ab, ein Felssturz verlegt eine wichtige Straßenverbindung oder eine Explosion ereignet sich. Wer ist der diensthabende Landesgeologe oder der zuständige Mitarbeiter der Wildbach- und Lawinenverbauung? Unter welcher Nummer ist die verantwortliche Straßenmeisterei erreichbar? Welche Gefahrengut-Sachverständigen stehen zur Verfügung? All diese Informationen und auch welche Maßnahmen zu ergreifen sind und welche Dokumente zur Verfügung stehen, sind in der Datenbank „Katastrophenschutzpläne plus (KSP+)“ für die Mitglieder der behördlichen Einsatzleitungen verfügbar. Welche Schritte und Maßnahmen im Katastrophenfall gesetzt wurden, wird in einem eigenen Einsatz-Informationssystem, genannt ESIS+, dokumentiert. Damit ist gewährleistet, dass alle Mitglieder der Einsatzleitungen sowie die Einsatzkräfte denselben Wissensstand zu einem Ereignis haben. „So ist etwa nachvollziehbar, welche Einsatzkräfte angefordert wurden oder ob beispielsweise ein Hubschrauber unterwegs ist“, erläuterte Bettina Wengler von der Abteilung Zivil- und Katastrophenschutz.

 

An zwei Terminen wurden im Bezirk Bezirk Lienz im Rahmen der Ausbildungsreihe für Gemeinde-Einsatzleitungen in Summe 54 TeilnehmerInnen …

 

… auf die Anwendung von Digitalfunk und anderen technischen Hilfsmitteln zur Bewältigung von Katastrophen geschult.

 

Digitalfunk gewährleistet Kommunikation im Ernstfall

Öffentliche Kommunikationsnetze sind im Katastrophenfall wegen Überlastung oft nicht verfügbar. Deshalb haben Behörden und Einsatzkräfte mit dem Digitalfunk ein eigenes System, das durch eine völlig unabhängige Zweitanbindung auch bei Strom- und Netzausfällen funktioniert. Tirol war vor mehr als zehn Jahren das erste Bundesland Österreichs mit einer flächendeckenden Digitalfunkversorgung. Landesweit sind bei den Feuerwehren, Rettungsdiensten und Behörden rund 13.500 Digitalfunkgeräte im Einsatz.

 

Text: Redaktion, Fotos: Fotolia/Gerhard Seyberg, Land Tirol

27. Juli 2018 um