Lienz: 200 Rekruten des HGJgB 24 in der Haspingerkaserne feierlich angelobt

Der neue Militärkommandant von Tirol, Brigadier Mag. Ingo Gstrein, absolvierte am Freitagnachmittag, 14. August, seine erste Angelobung im Bezirk Lienz.

Das Hochgebirgsjägerbataillon 24 lud am Freitag, 14. August, zur feierlichen Angelobung der Rekruten des Einrückungstermins Juli 2020 in die Haspingerkaserne in Lienz. Neben dem katholischen Militärdekan Dietmar Gopp und dem evangelischen Militärpfarrer Hans Hecht wohnten auch die Landtagsabgeordneten Hermann Kuenz (in Vertretung des Tiroler Landeshauptmannes) und Martin Mayerl, NR Gerald Hauser, die Lienzer Bgm. LA Elisabeth Blanik, zahlreiche Osttiroler Bürgermeister, Eltern und Angehörige der Soldaten sowie Traditionsverbände und Vertreter von Einsatzorganisationen der Angelobung bei. Die Militärmusik Tirol gestaltete den Festakt musikalisch.

 

Der Tiroler Militärkommandant Ingo Gstrein (Mitte) warb auch für die Mitarbeit beim Bundesheer über den Grundwehrdienst hinaus: „Wir brauchen Personal und bieten tolle Perspektiven!“

 

Der neue Militärkommandant von Tirol, Ingo Gstrein, freute sich ganz besonders, „das erste Mal bei einer Angelobung im wunderschönen Osttirol dabei sein zu dürfen“. „Sie haben sich für den Militärdienst und damit den Dienst mit der Waffe entschieden. Einerseits scheint die Bedrohung durch einen bewaffneten Krieg nicht allzu groß zu sein, andererseits hat uns die Corona-Krise gezeigt, wie verwundbar die Gesellschaft, die Wirtschaft und unsere Heimat sind. Blackouts, Cyberangriffe, Pandemien, Terrorananschläge, Flüchtlingskrisen und Naturkatastrophen können jederzeit auftreten. Wir leben in einer unruhigen Zeit, und so kommen dem Bundesheer besonders wichtige Aufgaben zu. Das zeigen auch die Assistenzeinsätze in Zusammenhang mit der Corona-Pandemie und der illegalen Migration“, so der Militärkommandant.

 

v.l.n.r.: Bataillonskommandant Oberst Bernd Rott, LA DI Hermann Kuenz, NR Mag. Gerald Hauser, der Tiroler Militärkommandant Brigadier Mag. Ingo Gstrein

 

LA Hermann Kuenz sprach als Vertreter des Landes Tirol zu den Anwesenden. „Ich bedanke mich bei den Rekruten, dass sie sich für den Militärdienst entschieden haben. Das Heer ist laufend in den Schlagzeilen. Für dringend notwendige Anschaffungen fehlt das Geld, und auch durch den ständigen Reformbedarf aufgrund der sich laufend ändernden Bedrohungsszenarien darf man verunsichert sein. Gerade jetzt in Corona-Zeiten sieht man aber, wie wichtig das Bundesheer zum Schutz der Bevölkerung ist. Wer hätte noch vor wenigen Monaten geglaubt, dass es einmal Grenzkontrollen zum Schutz der Gesundheit geben wird“, so Kuenz.

 

Die Vizeleutnante in Ruhe Manfred Schwarz, Paul Ruiter, Georg Rieger und Stefan Mariacher (v.l.n.r.) erhielten das Goldene Verdienstzeichen der Republik Österreich.

 

Als politisch Höchstanwesender sprach NR Gerald Hauser und forderte mehr Geld für das Bundesheer. „Ohne mehr Geld kann das Bundesheer seine vielfältigen Aufgaben – wie Grenzschutz, Schutz der Institutionen, Schutz der Bevölkerung bei Naturkatastrophen – nicht mehr erfüllen. Das Budget des Bundesheeres beträgt mit 2,5 Milliarden Euro nur 0,6 Prozent des Bruttoinlandsproduktes. Nur Malta, Island und Bosnien-Herzegowina geben in Europa noch weniger für das Heer ist. Damit die Aufgaben erfüllt werden können, müsste das Budget mindesten 1 % des BIP betragen und damit auf 4 Mrd. Euro aufgestockt werden“, so Hauser.

 

„In Treue fest“ steht auf der neuen Glocke für die Soldatenkapelle, die Militärdekan Dechant Mag. P. Dietmar Gopp zum Abschluss der Angelobung weihte.

 

Im Rahmen der Angelobung wurden verdiente Unteroffiziere des Bataillons geehrt. Die Vizeleutnante in Ruhe Stefan Mariacher, Georg Rieger, Paul Ruiter und Manfred Schwarz erhielten das Goldene Verdienstzeichen der Republik Österreich. Zum Abschluss wurde eine von der Unteroffiziersgesellschaft gestiftete Glocke für die Soldatenkapelle geweiht.

 

 

Text: Raimund Mühlburger, Fotos: Osttirol heute/Mühlburger

14. August 2020 um