„Hunderter“ von Georg Mair wurde groß gefeiert

Im Wohn- und Pflegeheim Lienz wurde am 17. Juni 2015 der 100. Geburtstag von Georg Mair gefeiert – der Dölsacher Bgm. Josef Mair kam sogar mit der Musikkapelle.

Der Dölsacher Bürgermeister Josef Mair kam mit Pfarrer Bruno Decristoforo und LA Martin Mayerl nach Lienz, um den 100. Geburtstag von Georg Mair gebührend zu feiern – und er organisierte auch die Franz von Defregger Musikkapelle, die vor dem Wohn- und Pflegeheim zünftig aufspielte. Am Roderle-Hof in Gödnach wurde der Jubilar am 17. Juni 1915 als eines von 15 Kindern geboren. Im Alter von ca. acht Jahren kam er auf den Geburtshof des berühmten Malers Franz von Defregger nach Stronach, wo er als Knecht schwer arbeiten musste. Im Zweiten Weltkrieg wurde er zum Wehrdienst eingezogen, machte den Polenfeldzug unter widrigsten Verhältnissen mit Hunger und Durst mit. An der Eismeerfront verlor er seinen rechten Arm.

Georg Mair ist in einer bemerkenswert guten Verfassung. Vielleicht ist auch das Glas Wein, das er jeden Abend genießt, dafür verantwortlich.

Georg Mair ist in einer bemerkenswert guten Verfassung. Vielleicht ist auch das Glas Wein, das er jeden Abend genießt, dafür verantwortlich.

Im Jahre 1943 heiratete Georg Mair die Bäckerstochter Maria Wanker aus Lienz. In Dölsach baute er ein Behelfsheim auf, von wo er jeden Sonntagabend mit dem Fahrrad zu seiner Arbeitsstelle bei der Wildbachverbauung in Matrei fuhr. Am Freitagabend fuhr er wieder mit dem Fahrrad zurück zu seiner Familie, der drei Söhne entstammten. Im Jahre 1964 übernahm Georg Mair als Kriegsinvalide die Tabaktrafik in Dölsach. In der Gemeinde setzte er sich sehr stark für den Bau einer Dorfwasserleitung ein. Er war Obmann des Kriegsinvalidenbundes, engagierte sich für den Neubau des Anna-Schutzhauses am Ederplan und leistete unzählige Stunden unentgeltlich für Bau und Instandhaltung von Wanderwegen. Außerdem war er Gründungsmitglied des Fremdenverkehrsvereins in der Gemeinde Dölsach.

Die Franz von Defregger Musikkapelle spielte zünftig auf. Auch der Dölsacher Pfarrer griff zum Instrument.

Die Franz von Defregger Musikkapelle spielte zünftig auf. Auch der Dölsacher Pfarrer griff zum Instrument.

Betreut wurde er nach dem Tod seiner Frau von Renate Auer, erst im heurigen Jänner übersiedelte er in das Wohn- und Pflegeheim Lienz. „Georg Mair hat sich in unserem Dorf viele Jahrzehnte mit großem Engagement eingesetzt und überall angepackt, wo es nötig war. Beispielhaft für diesen großartigen Einsatz für die Gemeinschaft möchte ich die Betreuung des Heimkehrerkreuzes am Ederplan herausstreichen“, so der Dölsacher Bgm. Josef Mair. Als Geschenk überreichte er zehn Flaschen von Georg Mairs Lieblingswein. „Wir wissen nämlich, dass du dir jeden Tag vor dem Schlafengehen ein Glas Wein gönnst“, schmunzelte der Bürgermeister.

Text: Raimund Mühlburger, Fotos: Osttirol heute/D.H.

18. Juni 2015 um