Vier Osttiroler Theatergruppen spielen heuer Stücke von Felix Mitterer
Das Projekt „Osttirol spielt Felix Mitterer“ soll eine Hommage an den berühmten Tiroler Autor und Dramaturgen sein, der im vergangenen Feber seinen 70. Geburtstag feierte.
Die Theatergruppe Rabensteiner Virgen, der Theaterverein Nikolsdorf, die Heimatbühne Strassen und die Theatergruppe Spielgemeinschaft Bergland Assling stellten am Donnerstag, 5. Juli, auf Schloss Lengberg in Nikolsdorf ihr Theaterprojekt vor. Groß war die Freude darüber, dass auch Felix Mitterer und seine Partnerin Agnes Beier nach Osttirol gekommen waren. „Zum 70. Geburtstag von Felix Mitterer wollten wir nicht nur selbst ein Stück von ihm zur Aufführung bringen, sondern auch andere Osttiroler Theaterbühnen dafür begeistern. Das ist uns gelungen, und so können wir heuer ein Highlight am Osttiroler Theaterhimmel anbieten“, so Josef Dichtl, Obm.-Stv. der Theatergruppe Rabensteiner, einleitend.
Die Rabensteiner haben das Stück „Die Piefke Saga“ ausgewählt, das als vierteiliger Fernsehfilm Anfang der 1990er-Jahre für viel Aufmerksamkeit und auch ein wenig Wirbel sorgte. „Ich nehme die Herausforderung gerne an und denke, dass wir eine stimmige Lösung, die dem Autor gerecht wird, umsetzen können. Im Mittelpunkt unserer Aufführung steht ein drehbarer Sessel, über den der Zuschauer eingeladen wird, dem Stück zu folgen“, so Spielleiter Norbert Mladek. Der Theaterverein Nikolsdorf spielt das Stück „Mein Ungeheuer“. „Unsere Obfrau Marianne Mair und ich spielen das 2-Personen-Stück ohne Regisseur. Unsere Aufführungsort ist erstmals der Multererstadl, in dem nur etwa 60 Personen Platz finden“, erklärte Spielleiter Sigmund Huber.
Mitterers Stück „Besuchszeit“ bringt die Heimatbühne Strassen zur Aufführung. „Wir spielen alle zwei bis drei Jahre ein ernstes Stück. Das reizt uns und bringt für die Entwicklung unserer Gruppe sehr viel“, so Obmann Franz Valtiner. Die Theatergruppe Spielgemeinschaft Bergland Assling spielt den Dreiakter „Abraham“, in dem Homosexualität und Aids thematisiert werden. Mit „Kein Platz für Idioten“, „Kein schöner Land“ und „Munde“ hat die Asslinger Theatgruppe schon drei Mal Mitterer-Stücke zur Aufführung gebracht. „Wir spielen immer im November und wollen mit den ernsten Stücken zum Nachdenken anregen“, betonte Obfrau Manuela Obererlacher. „Laienbühnen sind oft besser als die Profis und glänzen durch Authentizität“, betonte Felix Mitterer. Mit dem Stück „Kein Platz für Idioten“, das bereits zahlreiche Volksbühnen umgesetzt haben, sei ein Bann gebrochen worden. „Zunächst hat niemand geglaubt, dass sich dieses ernste Stück jemand anschauen will – und dann sind trotzdem viele Zuschauer gekommen“, schmunzelte der Autor.
Osttirol spielt Felix Mitterer
Theatergruppe Rabensteiner Virgen – „Die Piefke Saga“
19. Juli bis 3. August 2018
Theaterverein Nikolsdorf – „Mein Ungeheuer“
10. bis 19. August 2018
Heimatbühne Strassen – „Besuchszeit“
13. bis 27. Oktober 2018
Theatergruppe Spielgemeinschaft Bergland Assling – „Abraham“
3. bis 11. November 2018
Text: Raimund Mühlburger, Fotos: Osttirol heute/Mühlburger