Oper von Liebe und Tragik auf Schloss Weißenstein

Ein Highlight des heurigen Osttiroler Kultursommers soll die Oper „Gruß an Schloss Weißenstein“ werden, die der Matreier Hansl Klaunzer geschrieben hat.

Der Musiker und Komponist Hansl Klaunzer

Der Musiker und Komponist Hansl Klaunzer

Mit der „Bergbläsermesse”, der „Iseltaler Weihnachtsmesse”, dem Projekt „Weg des Wassers” und diversen Stücken für Tanz- und Blasmusikkapellen sowie Chöre hat der Matreier Musiker Hans Klaunzer (im Bild links) bereits zahlreiche Werke komponiert. Nun steht sein neuestes Werk, eine Oper in den Bergen, vor der Aufführung. Die Idee, eine Oper zu schreiben, hatte Klaunzer, als er im Jahr 2012 gemeinsam mit der Altmatreier Tanzmusik bei den Promenadenkonzerten am Areal der Innsbrucker Hofburg für den bekannten Walzer „Gruß an Schloss Weißenstein” Standing Ovations erntete. Komponiert hat diesen Walzer im beginnenden 20. Jahrhundert der Matreier Alois Trost. Er schickte den musikalischen Gruß vom Kriegsdienst in Trient an seine Schwester Theresia nach Matrei, die den Eigentümer von Schloss Weißenstein, Baron Adalbert von Mengershausen, geheiratet hatte.

„Im August 2012 hat mir Tobias Trost die Geschichte seiner Tante Theresia und ihres Gatten, des Barons Adalbert von Mengershausen, im Detail erzählt, und ich habe mir daraufhin Gedanken über das Libretto, über die Melodien, die Inszenierung und die einzelnen Szenen gemacht. Zu Weihnachten war meine Oper fertig gestellt“, blickt Hansl Klaunzer auf eine kreative Zeit zurück. Klar war von Anfang an, dass das Bühnenstück für die Altmatreier Tanzmusik komponiert wird. Im Jahre 1910 gegründet ist sie die älteste noch aktive Tanzmusik im Alpenraum und wird aufgrund ihrer speziellen Besetzung oft auch als kleines Orchester bezeichnet. Im Gemischten Chor Matrei, einem niveauvollen Klangkörper mit qualitativ hochwertigen Stimmen, fand Hansl Klaunzer weitere Mitwirkende. Die Sopranistin Andrea Oberparleiter und der Bassbariton Michael Feichter – beide aus Südtirol – werden in den Hauptrollen (Baron Adalbert von Mengershausen und Baroness Theresia) zu sehen und zu hören sein. Emanuel Egger wird als Zeitgenosse erzählerisch durch die Szenen führen.

Komponist Alois Trost, seine Schwester Baroness Theresia, und der Gatte Baron Adalbert von Mengershausen

Komponist Alois Trost, seine Schwester Baroness Theresia und ihr Gatte Baron Adalbert von Mengershausen

Als Besonderheiten seiner „Oper in den Bergen“ nennt Klaunzer die Verbindung von Volksmusik, Klassik und Musical-Elementen zu einem noch nie dagewesenen Klangbild und die historisch belegte Grundgeschichte rund um Schloss Weißenstein aus der Zeit um 1900. Baron Adalbert von Mengershausen verliebt sich im damaligen Windisch Matrei in die 17-jährige Theresia Trost und heiratet sie bei einem rauschenden Fest auf Schloss Weißenstein. In den Jahren des Ersten Weltkrieges sind Theresias Brüder Alois und Josef Trost beim Militärdienst in Trient. Alois komponiert dort den Walzer „Gruß an Schloss Weißenstein“ und schickt ihn seiner Schwester, um deren oft bedrückte Stimmung er weiß, als tröstenden Gruß in das heimatliche Matrei.

Mit seiner Oper will Hansl Klaunzer ein neues, zukunftsweisendes Kulturangebot für den Bezirk schaffen, das ab 25. Juli 2014 Musikinteressierte aus ganz Osttirol und den angrenzenden Regionen in das Matreier Tauerncenter locken soll.

Premiere am 25. Juli 2014, 20.00 Uhr, Tauerncenter Matrei. Weitere Termine: 14. Aug., 20.00 Uhr; 9., 17. und 23. Aug., jeweils 14.00 Uhr; 7. Sept., 14.00 Uhr.
Info und Kartenreservierung (zwei Kategorien 25 oder 20 Euro) beim TVB Matrei, Tel. 050/212500 oder matrei@osttirol.com

Ausführliche Reportage im Osttirol Journal vom Februar

Text: Raimund Mühlburger, Fotos: Journal, Josef Obertscheider, Privat

 

 

 

 

28. Januar 2014 um