Interreg: Aguntum vernetzt sich mit Museen in Südtirol und im Belluno

Die Archäologiemuseen Cadorino, Sebatum und Aguntum wollen ihre geschichtlich bedeutsamen Stätten aus der Römerzeit und die Museen durch das Projekt attraktivieren.

Bei einem Pressegespräch im Museum Aguntum in Dölsach stellten Vertreter des Vereins Curatorium pro Agunto gemeinsam mit ihren Partnern von der Magnifica Comunità di Cadore und dem Museum Mansio Sebatum in St. Lorenzen das Interreg-Projekt „Vernetzte Archäologie: die früheren Bewohner der Ostalpen“ vor. „Es geht bei dem Projekt um die informelle Vernetzung unserer drei Regionen mit ihren geschichtlich bedeutsamen Stätten aus der Römerzeit. Unsere Museen sollen durch gezielte Aktivitäten und Kommunikationsmaßnahmen aufgewertet werden“, so Leo Gomig, Obmann des Vereins Curatorium pro Agunto einleitend. Eine wichtige grenzüberschreitende Maßnahme der drei Partner ist die Realisierung eines gemeinsamen Films. Auch in Sachen Werbung – Prospekte, Informationsmaterialien – wollen die drei Museen verstärkt zusammenarbeiten. Die Vertreter der Museen stellten auch neue Ausstellungshighlights vor, die im Rahmen des Interreg-Projektes realisiert werden.

Renzo Bortolot stellte als Präsident der Magnifica Comunità di Cadore das Archäologiemuseum Cadorino in Pieve di Cadore (Belluno) vor. „Im Rahmen des Projektes werden wir uns als Eigentümerin des Museums um die Sanierung des Mosaikfußbodens kümmern, der aus einer nahe gelegenen Römervilla stammt. Weiters wollen wir die Funde der Ausgrabungsorte Rusecco und Stean im Valle di Cadore wissenschaftlich untersuchen“, so Bortolot.

Leiter des Museums Mansio Sebatum in St. Lorenzen bei Bruneck (Südtirol) ist Peter Ausserdorfer. Er hob besonders hervor, dass mit Bruneck Kronplatz Tourismus ein Tourismusverein das Museum betreibt. „Wir legen im Rahmen des Projektes unseren Fokus auf die archäologischen Stätten des Handwerker- und Bäderviertels von Sebatum. Geplant sind Restaurierungsarbeiten, die auf eine umfassendere Kenntnis und Zugänglichkeit der Stätten abzielen“, so Ausserdorfer.

Das Museum Aguntum fertigt ein 3-D-Modell der Römersiedlung „Municipium Claudium Aguntum“ an. Dabei wird der Grundriss der Römerstadt anhand digitaler Techniken analysiert und nachgebaut, um den Besucherinnen dessen komplexe Bauart, Struktur und Ausdehnung zu veranschaulichen.

Die Projektsumme beläuft sich auf 200.000 Euro, durch Interreg gefördert werden 80% der Kosten. Als Ergebnisse erwarten sich die drei Projektträger im Belluno sowie in Süd- und Osttirol eine Aufwertung der drei archäologischen Stätten sowie der in den Museen gezeigten Exponate. Außerdem soll eine Verbesserung der Zugänglichkeit und ein gesteigertes Interesse – insbesondere auf lokaler und schulischer Ebene – erreicht werden. Ziele sind auch eine Erhöhung der Besucherzahlen und ein reger Besucheraustausch in den drei Regionen. Die Forschung soll als Folge des Projektes auch auf weniger bekannte Aspekte der römischen Siedlungsgeschichte im Alpenraum ausgedehnt werden.

 

Text: Raimund Mühlburger, Foto: Osttirol heute/Mühlburger

05. September 2018 um