In Virgen entsteht ein „Reich für die Kunst“

Die Bauarbeiten für die offene Steinbildhauerwerkstätte beim Sägewerk Virgen sind abgeschlossen. Entstehen soll auch ein Skulpturenpark.   

Die Idee zu einer offenen Steinbildhauerwerkstätte mit offenen Ateliers und einem Skulpturenpark stammt vom Virger Bildhauer Michael Lang. Die Einrichtung auf der so genannten Tratte bietet ihm und seinen Künstlerkollegen Lukas Fuetsch, Gerold Leitner, Alois Oberwalder und Michael Fuetsch genügend Raum für ihr kreatives Arbeiten. „Wir freuen uns sehr, dass wir dieses Projekt in unserer Heimat verwirklichen können. Uns ist es wichtig, dass die Bewohner im Tal bleiben können und dass möglichst viele Besucher hierher kommen. Mit der Bildhauerwerkstätte wollen wir dazu einen Beitrag leisten“, erklärt Initiator Michael Lang. Auch die Gemeinde Virgen stehe dem Projekt positiv gegenüber und habe das Grundstück und einen Teil des ehemaligen Sägewerkes zur Verfügung gestellt.

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„Es gilt, das große künstlerische Potenzial des Virgentales bestmöglich in Wert zu setzen, was sowohl für den einzelnen Künstler als auch für die Region neue Chancen bringt“, betont Lang. Neben der Gemeinde Virgen haben auch das Land Tirol, die Europäische Union über das LEADER-Programm und das Regionsmanagement Osttirol das Projekt unterstützt. Eine besondere Regelung gibt es mit der Gemeinde. Diese verzichtet auf Pachtzahlungen und erhält stattdessen von den Künstlern jährlich ein neu geschaffenes Kunstwerk, das Teil des Skulpturenparks wird.

Michael Lang

Michael Lang beim Bearbeiten eines riesengroßen Findlings in Niedermauern. Das Areal auf der Virger Tratte bietet in Zukunft die Möglichkeit, in offenen Ateliers auch in solchen Dimensionen künstlerisch zu arbeiten.

Die Steinbildhauerwerkstätte ist aus Sicht der beteiligten Künstler erst der Anfang für weitere ehrgeizige Projekte im Virgental. „Es gibt das Projekt ,Wege der Sinne Virgental‘, wir haben Ideen für verschiedenste Kulturevents und Symposien. Im nächsten Jahr werden wir mit einem ersten Steinbildhauersymposium starten“, so Michael Lang. Auch die von den Künstlern bei diesem Symposium geschaffenen Werke werden Teil des Skulpturenparks.

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Bereits zwei Mal besuchte eine renommierte Kunstprofessorin der Harvard Universität die Virger Werkstätte. Sie soll laut Michael Lang nicht nur zu einem Treffpunkt für Kunst- und Kulturinteressierte werden, man wolle auch einen regelmäßigen internationalen Künstleraustausch in die Wege leiten.

Text: Raimund Mühlburger, Fotos: Hannes Berger

13. September 2016 um