Lienz: Gottfried Fuetsch-Retrospektive auf Schloss Bruck

Vom 7.6. bis 18.8.2019 kann man auf Schloss Bruck eine Werkschau des Osttiroler Bildhauers Gottfried Fuetsch sehen. Die Vernissage findet am 6.6.2019 statt.

Aufgewachsen in einer Bauernfamilie in Virgen, besuchte Gottfried Fuetsch mit 20 Jahren die Landesschnitzschule in St. Jakob in Defereggen, die von Bruno Costa geleitet wurde. Im Anschluss daran erhielt er seine weitere Ausbildung zum Bildhauer an der Staatsgewerbeschule in Innsbruck, u.a. bei Hans Pontiller. Sein Studium an der Akademie der Bildenden Künste in München wurde durch den Kriegsdienst unterbrochen. 1945 kehrte er auf den elterlichen Hof zurück, wo er sich in einem kleinen Zubau der Bildhauerkunst widmete. Im Alter von 40 Jahren setzte er sein Studium fort, konnte es bei Franz Santifaller an der Akademie der bildenden Künste in Wien im Jahr 1950 als akademischer Bildhauer mit dem Diplom abschließen und kehrte schließlich erneut in den Bezirk Lienz zurück. Überregionale Bekanntheit erfuhr der Osttiroler nicht zuletzt durch zahlreiche Aufträge von Seiten der Kirche und des Landes Tirol.

 

In seinem Atelier arbeitete er zunächst mit dem Rohstoff Holz, um sich ab Mitte der 1950er Jahre ebenso mit dem Ausgangsmaterial Stein auseinanderzusetzen. In seinen letzten Lebensjahren fand u.a. auch der Werkstoff Bronze seine Aufmerksamkeit.

 

Die Schau im Westtrakt des Museums Schloss Bruck gibt Einblick in sein figuratives Schaffen, das nicht nur im Bezirk Lienz im öffentlichen profanen und sakralen Raum zu bewundern ist. Nicht die runde Form mit weicher Kontur überwiegt, sondern eine auf das Geometrische und die Flächenbrüchigkeit ausgerichtete. Die sakrale und die profane Plastik erfahren dadurch im Lauf der Zeit eine stilistisch authentische Entwicklung: Die Reduktion auf das Wesentliche wird zum dringlichen informativen Merkmal des Künstlers.

 

 

Die Ausstellung auf Schloss Bruck wird am 6. Juni um 19.00 Uhr durch Bürgermeisterin Elisabeth Blanik eröffnet. Einen künstlerischen und ganz persönlichen Blick auf Gottfried Fuetsch werfen dabei die Kuratorin Eleonora Bliem-Scolari sowie die Enkelin des Künstlers, Ramina Fuetsch. Der Eintritt zur Vernissage ist frei.

 

Text: Redaktion, Fotos: Eleonora Bliem-Scolari, Archiv Fuetsch 1958

28. Mai 2019 um