Weiße Bettlaken für Südtirols Hotel-Elite

In Heinfels sorgen die 55 Mitarbeiter:innen der Firma Blanco Hotex mit hochmoderner Wäschetechnik für saubere Hotelwäsche in Südtirol und verarbeiten bis zu 20 Tonnen Wäsche täglich.

Obwohl die große weiße Halle am Anfang des Gewerbegebietes der Gemeinde Heinfels im Osttiroler Pustertal nicht zu übersehen ist, ist die Firma Blanco Hotex im Bezirk Lienz eher noch ein unbeschriebenes Blatt. Aber genau das beschreibt im übertragenen Sinn die Tätigkeit des Betriebes: Blanco Hotex ist eine Großwäscherei und sorgt dafür, dass die Hotelwäsche ihrer Kunden so blütenweiß ist wie ein leeres Blatt Papier. Blanco Hotex gehört zu 100 % der Mutterfirma Hotex, die ihren Sitz in St. Lorenzen bei Bruneck hat. Hotex ist eine auf Textilien und Einrichtung spezialisierte Handelsfirma. Als die Nachfrage nach Mietwäsche stieg, entschloss man sich 2015 zum Bau einer eigenen Großwäscherei am Standort Heinfels in der Nachbarregion Osttirol. Dementsprechend befindet sich der überwiegende Teil der Kundschaft auch in Südtirol, die von Osttirol aus täglich mit zehn Lkw beliefert wird.

 

 

Laienhaft betrachtet, unterscheidet sich der Ablauf einer Großwäscherei kaum vom Wasch- und Bügeltag in einem Haushalt. Nur wenn die Menge der Wäsche 15 bis 20 Tonnen pro Tag beträgt, dann braucht es einen dementsprechenden Maschinenpark und eine ausgeklügelte Logistik. Das beginnt schon bei der Anlieferung der Wäsche. In blauen Säcken wird sie mittels Wäschelift zur Warenannahme transportiert und dort für die Verrechnung gezählt. Dann geht es weiter zu zwei Kammerwaschmaschinen, die jeweils mehr als zwölf Tonnen schmutziger Wäsche pro Arbeitstag in saubere verwandeln können. Im letzten Arbeitsgang wird die Wäsche nicht geschleudert, sondern das Wasser abgepresst. Das hat auch den Vorteil, dass ein Großteil des abgepressten Wassers wieder eingesetzt werden kann. Danach wird die Wäsche in weißen Säcken zur Trocknung gebracht und anschließend aufgeteilt: Die Leintücher und Bettbezüge werden auf einen Seilzug aufgehängt. Dieser bringt sie zur „Großteilmangel“ – im Grunde eine vollautomatische Bügelmaschine, welche die Teile gebügelt und zusammengelegt ausspuckt. Daneben gibt es auch „Kleinteil-Mangeln“. Hier werden die Wäscheteile von Mitarbeiter:innen auf die Maschine aufgelegt, das Bügeln und Zusammenlegen erfolgt wieder vollautomatisch. Danach gehen die Teile in die Qualitätskontrolle, werden foliert und im Anschluss ausgeliefert. Die große Herausforderung bei derart großen Wäschemengen ist die ständige Optimierung der Abläufe.

Hotex ist vor allem in der gehobenen Hotellerie in Südtirol stark im Geschäft und hat viele Fünf-Sterne-Hotels als Stammkunden. Dementsprechend hochwertig muss die Hotelwäsche im Angebot sein, ein Großteil davon aus 100%iger Baumwolle. Nicht nur deshalb gelten höchste Qualitätsanforderungen! In nächster Zukunft sollen einige Schritte in Richtung Ökologisierung unternommen werden. Als erster wichtiger Schritt wurde die Planung einer Wasseraufbereitungsanlage in Angriff genommen. Diese soll den Wasserverbrauch um 70 % reduzieren. Bei einem täglichen Wasserverbrauch der Großwäscherei von 120 Kubikmeter Wasser bedeutet dies gleichzeitig einen Gewinn für die Umwelt und eine Kosteneinsparung. Geplant ist auch eine Solar-Anlage auf der 3.200 m2 großen Firmendach-Fläche. Ebenso zur Vision zählt unter dem Motto „Von der Region für die Region“ die vermehrte Akquise von Osttiroler Kund:innen für die Blanco Hotex-Hotelmietwäsche. Derzeit ist man mit einigen größeren Hotelbetreibern im Gespräch, um die ersten Referenz-Betriebe im Heimatbezirk an Bord zu holen.

www.hotex.it

 

Text: Redaktion, Fotos: © Hotex

08. April 2024 um