Wasserrettung: 17 Einsätze und 191 Tauchgänge

Bei ihrer Jahreshauptversammlung zog die Einsatzstelle Osttirol der Österr. Wasserrettung am Freitag, 27. Jänner, Bilanz über ein aktives, aber nicht leichtes Jahr 2016.

Nach der Begrüßung brachte Präsident Meinhard Pargger die aktuellen Probleme der Osttiroler Wasserrettung zur Sprache. „Wir hatten kein leichtes Jahr, weil wir das Dolomitenbad aufgrund der Sanierung und der Neueröffnung verlassen mussten. Wir bekamen zum Glück von der TIWAG eine Garage zu mieten, unsere Gerätschaften sind jetzt aber auf acht verschiedene Standorte verteilt. Das zweite Problem ist, dass die Wasserrettung im neuen Dolomitenbad gegenüber anderen Vereinen benachteiligt wird. Wir haben für die Ausbildung unserer 68 Kinder nur eine Bahn zur Verfügung“, so der Präsident. Für eine adaptierte Einsatzstelle liege eine Kostenschätzung vor. „300.000 Euro soll die Einsatzstelle kosten, von der Stadtgemeinde Lienz haben wir die Zusage für 120.000 Euro, für den Rest brauchen wir die Unterstützung aller Gemeinden des Bezirkes“, so der Präsident.

Präsident Meinhard Pargger: „Derzeit ist die Einsatzstelle in einer von der TIWAG gemieteten Garage untergebracht. Wir wissen aber nicht, wann sie verkauft wird. Geplant ist die adaptierte Einsatzstelle wieder im Dolomitenbad, wo sie auch früher war.“

Obmann Franz Striemitzer blickte in seinem Bericht ausführlich auf die Geschichte der Österr. Wasserrettung zurück, die vor 60 Jahren gegründet wurde. „Im Gegensatz zu anderen Rettungsorganisationen findet die Wasserrettung in der Öffentlichkeit teilweise wenig Beachtung. Eine Ursache dafür könnten die geringen Einsatzzahlen sein. In Osttirol verzeichnet die Feuerwehr rund tausend Einsätze jährlich, die Wasserrettung nur etwa 20″, so Striemitzer. Er berichtete dann von einem aktiven Vereinsjahr 2016, vor allem auch, was die Aus- und Weiterbildung betrifft.

Obmann Franz Striemitzer: „Die Wasserrettung leistet ihren Dienst mit vergleichsweise bescheidenen Zuwendungen und trotzdem mit äußerst viel Idealismus. Wir freuen uns besonders, dass die Slip-Anlegestelle an der Drau in der Peggetz jetzt genehmigt wurde.“

17 Mal rückte die ÖWR-Einsatzstelle Osttirol im vergangenen Jahr zu Einsätzen aus. 68 Kinder werden von der Wasserrettung betreut und ausgebildet.  Im Bäderdienst hat die Einsatzstelle von 12. Juni bis 11. September am Tristacher See und im Lienzer Freibad an den Wochenenden und Feiertagen etwa 16.650 Badegäste überwacht. Bei 191 Tauchgängen waren die Taucher 138 Stunden unter Wasser. „Durch die Verteilung unserer Gerätschaften auf verschiedene Standorte geht bei Einsätzen wertvolle Zeit verloren. Wir sind der TIWAG sehr dankbar für die Möglichkeit der Unterbringung in ihrer Garage. Dies kann aber keine Dauerlösung sein“, so Striemitzer zum Problem der derzeit mangelhaften Unterkunft.

v.l.n.r.: BH-Stv. Dr. Karl Lamp, Ehrenmitglied Karl-Heinz Egger, Landesleiter Dr. Markus Kostner, Präsident Meinhard Pargger, Obmann Franz Striemitzer

Besonders hervorgehoben wurde bei der Versammlung Rettungsschwimmerin Verena Steiner, die am 26. Mai 2016 einen jungen Mann aus den Fluten der Drau zog und damit vor dem Ertrinkungstod bewahrte. Die mutige Lebensretterin wurde neben Sarah Pflanzl für 20 Jahre Mitgliedschaft geehrt. Für 10-jährige Mitgliedschaft wurden Marcel Oberbichler, Lisa Wilhelmer und Sylvana Wolsegger ausgezeichnet. Adolf Onuk erhielt die Ehrung für 50 Jahre Mitgliedschaft diesmal, weil er bei der Jahreshauptversammlung vor einem Jahr nicht anwesend sein konnte. „Loipencharly“ Karl-Heinz Egger wurde unter frenetischem Applaus zum Ehrenmitglied ernannt.

Text: Raimund Mühlburger, Fotos: Osttirol heute/Mühlburger

28. Januar 2017 um