Lienz: Straßentheaterfestival „Olala“ kehrt in das Stadtzentrum zurück

Am Ebnerfeld beim Dolomitenstadion sowie im Lienzer Zentrum geht von 25. bis 30. Juli das 31. Straßentheaterfestival Olala über die Bühne. Zahlreiche Walk Acts und viel Interaktives.

„Gerade in diesen schwierigen Zeiten mit einer noch nicht ausgestandenen Pandemie, dem Krieg in der Ukraine und der Klimakrise wollen wir mit Olala ein ermutigendes Zeichen setzen, um die Menschen für eine Woche in eine Theaterwelt voller Charme, Magie, Humor, Poesie und Farben zu entführen. Mit all seiner künstlerischen Vielfalt möchten wir das Publikum in fröhlichem und friedvollem Miteinander besteistern“, erklärte Hans Mutschlechner bei der Medienvorstellung des diesjährigen Programms.

30 Straßentheater- und Zirkusgruppen aus 11 Ländern werden auf zwei Festivalgeländen – im Zelt im Bereich der Dolomitenhalle und im Stadtzentrum mit Schwerpunkt Johannesplatz und Hauptplatz – mit ihren Darbietungen Einheimische und Gäste amüsieren, berühren und aufrütteln, zum Lachen und zum Staunen bringen.

Der Circus Ronaldo schlägt am Ebnerfeld seine Zelte auf und wird mit seinem Meisterwerk „Sono lo?“ das Publikum berühren. Foto: Circus Ronaldo/Dirk Annemans

Zwei Zirkusgruppen schlagen auf dem Ebnerfeld im Bereich der Dolomitenhalle ihre Zelte auf. Die Vorstellungen Galiapat Cirque aus Frankreich und des belgischen Circus Ronaldo sind die Programmhöhepunkte. Caliapat Cirque erzählt die Geschichte eines Mannes, der in seiner Bessessenheit, alle Grenzen sprengen zu wollen, immer wieder scheitert. Im Circus Ronaldo schwelgt der Maestro in der Badewanne in seinen seinen Erinnerungen an seine glorreiche Zeit im Zirkus. Die Lachsalven und Applausstürme kommen vom Tonband. Plötzlich kehrt sein Sohn zurück. Es entsteht eine berührende Vater-Sohn-Geschichte.

Ein Abend im Zelt bleibt Helfried, der bezaubernd altmodischen Kunstfigur des österreichischen Komikers Christian Hölbling, vorbehalten. Wenn sich dieser mit dem 12-köpfigen Orchester Thomas Reymond zusammentut, muss etwas Besonderes entstehen, nämlich eine nostalgische Reise durch fünf Jahrzehnte Unterhaltungsmusik – mit viel Augenzwinkern und gesungen in fünf Sprachen. An zwei Nachmittagen – Mittwoch und Donnerstag – wird ein bunter Mix aus Akrobatik und Comedy serviert.

Helfried wird diesmal beim Lienzer Straßentheaterfestival singen. Foto: Thomas Hude

An den beiden letzten Festivaltagen kehrt Olala mit 20 Gruppen in das Stadtzentrum zurück. Dabei erwarten das Publikum einige Überraschungen: ein etwas anderes Autodrom, ein Walk auf der Abbey Road, ein drehbares Kino, ein Brüllrennen, ein virtueller Spielplatz und ein Krematorium, in dem man seine schlechten Erinnerungen in Rauch aufgehen lassen kann.

Die Walk Acts werden wieder für viel Wirbel auf den Straßen sorgen. Große Tiere bilden heuer den Schwerpunkt – ein Flusspferd, ein Kamel, ein Affe, ein Löwe, ein Pfau und Schwäne. Die Blumennymphe Floris und lebende Kustfiguren (Dali, Warhol, Magritte) werden für viel Aufsehen sorgen, und das unverwüstliche Ochestre International du Vetex wird am Samstagabend zum Finale aufspielen. Alle diese Gruppen ziehen am Samstag bei der großen Mittagsparade durch das Stadtzentrum – die Parade der Tiere.

Besonderes Augenmerk wurde im heurigen Programm auch auf die kleinsten Gäste gelegt – es gibt wieder einen Mitmachzirkus, ein Kinderrennen und vieles mehr. Während der ganzen Festivalwoche wacht ein geflügeltes Einhorn über dem Johannesplatz.

Nach dem Erfolg ihres faszinierenden „Steli“ kehrt das Stalker Theatro mit „Prospero”, einem neuen und magischen Spielplatz, nach Lienz zurück. Das Kunstwerk wird zum Ausdruck dessen, was uns verbindet, wenn man seine Rolle bei der Zusammenstellung dieser faszinierenden großformatigen Skulptur mit Live-Musik spielt. Foto: Stalker Theatro

Text: Raimund Mühlburger, Fotos: The Show Globe, Circus Ronaldo/Dirk Annemans, Thomas Hude, Stalker Theatro

12. Juli 2022 um 08:13 Uhr