Lienz: 180 Rekruten des HGJgB 24 in der Haspingerkaserne angelobt

Die Rekruten des Einrückungstermines April 2021 wurden am Donnerstag, 29. April, angelobt. Auch der Traditionsgedenktag des Hochgebirgs-Jägerbataillons 24 wurde begangen.

Traditionell finden Angelobungen in der Öffentlichkeit statt. Seit mehr als einem Jahr, also mit Beginn der Corona-Pandemie darf dieser Festakt nur mehr unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden. Vor allem in dieser Krise haben die Soldaten des Österreichischen Bundesheeres gezeigt, dass sie unverzichtbare Hilfe in Ausnahmesituationen zu leisten bereit sind. Der würdige Festakt in der Haspingerkaserne, der Traditionsgedenktag und Angelobung zugleich war, spiegelte die Wertschätzung für jene wider, die bereit sind, dort eingesetzt zu werden, wo es keine Alternative mehr gibt, nämlich die Rekruten.

Die Militärmusik Tirol gestaltete den musikalischen Rahmen der Veranstaltung und zeigte in voller Besetzung ihr außergewöhnliches Können. Der Beitrag der evangelischen und katholischen Militärgeistlichen beinhaltete eine Gedenkminute an alle Opfer von Krieg und Verfolgung und unterstrich den gesellschaftlichen Mehrwert des Grundwehrdienstes.

 

 

In seiner Festansprache betonte Bataillonskommandant Oberst Bernd Rott die Wichtigkeit, „das ehrenvollen Gedenken nicht der allgegenwärtigen Corona-Ausrede zu opfern“. „Im Zentrum der 24er-Tradition muss zu allererst unsere Pflicht stehen, das Vergessen zu verhindern. Wir haben somit einerseits unsere Toten zu ehren und andererseits allen Gefallenen und sonstigen Gewaltopfern Respekt zu erweisen. Wir müssen aber auch gegen Verklärung und Mythenbildung, Heldenethos und Instrumentalisierung der Geschichte auftreten. Das menschengeschaffene unermessliche Grauen des Krieges darf nicht mit den Generationen verblassen und nach gegebener Zeit wieder eine politische Handlungsoption darstellen oder zur Vernachlässigung der staatlichen Sicherheitsvorsorge führen. Unsere Soldaten verdienen deshalb die bestmögliche Ausbildung, Ausstattung und Fürsorge im Rahmen ihrer Pflichterfüllung. Dies darf nicht nur klarer Auftrag an die Ausbilder und Kommandanten in unserem Kampfverband, sondern auch als Verpflichtung für die politischen Verantwortungsträger aller Ebenen verstanden werden.“

 

Zurückmelden der Bergführer-Patrouille

 

Auch Oberst Karl Pflügl, Kommandant der 6. Gebirgsbrigade, nahm Bezug zu den tragischen Ereignissen des ersten Weltkrieges und unterstrich den Wert der Traditionspflege. „Ihre Anwesenheit hier als Soldat bedeutet für mich, dass Sie bereit sind, Ihren Aufgaben als Staatsbürger nachzukommen. Für mich ist es daher ein gutes Zeichen, dass Sie sich für diese Dienst an der Gesellschaft entschieden haben.“

 

Abschreiten der Front mit Bundesrätin Elisabeth Mattersberger und Oberst Karl Pflügl, Kommandant der 6. Gebirgsbrigade

 

Als politisch Höchstanwesende sprach Bundesrätin Elisabeth Mattersberger: „Leider ist es in Zeiten wie diesen, in dieser Pandemie, nicht möglich, die Feierlichkeiten wie gewohnt durchzuführen. Trotzdem bleibt der bewegende Moment, da Sie alle, liebe Soldatinnen und Soldaten, mit der Leistung der Gelöbnisformel Verantwortung übernehmen. Das offizielle Tirol bedankt sich für Ihre Bereitschaft, den Dienst im Bundesheer zum Wohle der Bevölkerung abzuleisten.“

 

Text: Redaktion, Fotos: Vzlt. Boris Kurnik

30. April 2021 um