Lawinensituation bleibt angespannt – in Osttirol vor allem Tauern betroffen

Nach kurzer Wetterberuhigung nähert sich die nächste Kaltfront mit vermehrtem Schneefall. Lawinenwarnstufe im Tauern- und Virgental bleibt auf 4 (groß).

„Ganz Nordtirol ist ab der zweiten Wochenhälfte und am Wochenende von anhaltendem Schneefall betroffen. Dies verschärft die Lawinensituation immens”, sagt Rudi Mair, Leiter des Lawinenwarndienstes für Tirol. In großen Teilen Nordtirols und im nördlichen Osttirol ist man derzeit mit einer durchaus angespannten Lawinensituation mit Warnstufe 4 (groß) konfrontiert, und es ist höchste Vorsicht geboten. „Nach den aktuellen Wettermodellen ist nun jedenfalls bis Donnerstag aber nicht davon auszugehen, dass sich die Lawinengefahr im allgemeinen auf Stufe 5 (sehr groß) verschärft. Wie genau sich die Wettersituation am Wochenende und Anfang nächster Woche entwickelt, kann derzeit noch nicht im Detail abgeschätzt werden”, so Rudi Mair.

Nach der Lagebesprechung Montagnachtmittag unter der Leitung von LH Günther Platter, teilt das Land Tirol mit, dass man auf die Situation bestens vorbereitet sei. „Die Experten des Landes Tirol und die weiteren Einsatzorganisationen, Polizei, Bundesheer sowie die Lawinenkommissionen in den Gemeinden arbeiten perfekt zusammen”, so der Landeshauptmann. Derzeit stehen drei Hubschrauber für eventuelle Hilfseinsätze zur Verfügung, weitere seien laut Sicherheitsreferent LH-Stv. Josef Geisler angefragt. Beim Bundesheer sind in diversen Lawineneinsatzzügen etwa 100 Personen sofort verfügbar, wenn Unterstützung benötigt wird.

 

Ein Bild von der Lagebesprechung Montagnachmittag mit ExpertInnen der Landeswarnzentrale, des Lawinenwarndienstes, der Wildbach- und Lawinenverbauung sowie VertreterInnen von Einsatzorganisationen

 

Dienstagvormittag trafen sich Experten der Landeswarnzentrale, des Lawinenwarndienstes sowie der Leitstelle Tirol zu einer weiteren Stabssitzung im Landhaus in Innsbruck. „Wir haben die Lage weiterhin voll im Griff und sind auf alle Eventualitäten vorbereitet. Es stehen nach wie vor mehrere Hubschrauber zur Verfügung, einige Erkundungsflüge konnten schon abgearbeitet werden“, berichtet der Leiter der Landeswarnzentrale Marcel Innerkofler.

Patrick Nairz vom Lawinenwarndienst Tirol informiert über die weitere Entwicklung der Lawinenwarnstufe aufgrund der jüngsten Wetterkarten: „Vom Gebiet Silvretta, Arlberg, Außerfern, Nordalpen bis zu den Kitzbüheler Alpen kann bis Donnerstagmorgen bis zu ein Meter Schnee fallen, und das gepaart mit stürmischem Wind. Wir werden dadurch weiterhin eine große Lawinengefahr, also die Stufe 4, zu verzeichnen haben. Das Positive ist aber, dass der Schneedeckenaufbau in Summe relativ stabil ist. Daher ist es auch derzeit recht unwahrscheinlich, dass außergewöhnlich große Schneemassen in Bewegung geraten.“

Dennoch müsse einmal mehr davor gewarnt werden, Skitouren oder sonstige Freizeitaktivitäten abseits der gesicherten Pisten oder Wege durchzuführen. Auch vor Aktivitäten im Wald wird wiederholt und eindringlich gewarnt, da jederzeit Äste aufgrund der Schneemassen herabstürzen können. Die derzeitigen Wettermodelle gehen davon aus, dass sich am Freitag und Samstag eine vorübergehende Wetterberuhigung einstellt.

 

Text: Redaktion, Fotos: Brunner Images, Land Tirol/Sax

08. Januar 2019 um