Common Challenge 19 in Montenegro mit Gebirgskampf-Expertise des HGJgB24

Die 24er Hochgebirgsjäger aus Lienz und St. Johann in Tirol bringen als Repräsentanten und Initiativen-Träger Österreichs ihre international anerkannte Expertise ein.

Aufgrund der traditionellen politischen, kulturellen und wirtschaftlichen Verbindungen nimmt der westliche Balkan einen hohen Stellenwert in der österreichischen Außenpolitik ein. Im Rahmen des „Stabilisierungs- und Assoziierungsprozesses” der EU entstand bereits 2007 ein gebirgskampfbezogenes Ausbildungsprojekt mit den Streitkräften Montenegros. Erster Höhepunkt der Kooperation war die Common Challenge 2012. In Folge wurde die weitere Wahrnehmung der nationalen Interessen zur Unterstützung der Streitkräfte Montenegros dem Hochgebirgsjägerbataillon 24 als Partnerschaftsaufgabe zugeordnet und unter direkter Verantwortung der Attaché-Abteilung die entsprechende Rechtsgrundlage dafür geschaffen.

 

 

Die Common Challenge 2017 stellte einen weiteren Höhepunkt in der praktischen Vermittlung von Gebirgskampffähigkeiten dar und wurde über zwei Jahre durch das HGJgB 24 sorgfältig vorbereitet, der Aufbau gebirgstechnischer Fähigkeiten durch die regelmäßige Entsendung von „Mobile Training Teams” unterstützt. Dabei stellten die Experten aus Tirol im Rahmen der sicherheitstechnischen Fachberatung der Montenegrinischen Streitkräfte auch den Ausbau eines weiteren Übungsraumes in der Nähe der Garnison Kolasin sicher. Insgesamt waren 280 Soldaten aus Montenegro, Österreich und Nord Mazedonien an der Übung beteiligt. Das österreichische Kontingent bestand aus 38 Kadersoldaten der 24er aus den Garnisonen Lienz und St. Johann. Bataillonskommandant Oberst Bernd Rott war als Ausbildungsleiter mit einer Bergrettungsgruppe, einer Risikomanagementzentrale, Schiedsrichtern und einem Verbindungsoffizier in der Übungsleitung und mit Scharfschützen-, Maschinengewehr-, Erkundungs- und Gebirgsaufkärungstrupps in der Übungstruppe vertreten.

 

 

Aus den wertvollen Erkenntnissen und der weiteren Ausbildungsintensivierung entstand die Common Challenge 2019, die am 17. September, eröffnet wurde. Die nationalen Kontingente aus Montenegro, Österreich, Nord Mazedonien, Italien und den USA wurden zusammen mit Vertretern des NATO Mountain Warfare Center of Excellence durch den Repräsentanten des Montengrinischen Generalstabs, Oberst Svetozar Brajkovic, traditionell mit „Zdravo” begrüßt. Er betonte, dass es das erklärte Übungsziel sei, den hohen Professionalisierungs- und Interoperabilitätslevel der Einheiten zu demonstrieren sowie die Fähigkeit, unter extremen Bedingungen in gebirgigem Gelände effizient zusammenzuarbeiten, zu erweitern.

 

 

Die Hochgebirgsjäger aus den Garnisonen Lienz und St. Johann i.T. bringen als Repräsentaten und Initiativen-Träger Österreichs in allen Führungsebenen ihre international anerkannte Expertise ein. Seit sechs Jahren betreibt der einzige Tiroler Gebirgskampfverband den Know-how Transfer in den Bereichen Kampfeinsatz im Gebirge, spezialisierte Logistik, Risikomanagement im extremen Gelände, Combat Search und Rescue Bergrettung. Das Sicherstellen der gefechtstechnischen Beweglichkeit im extremen Gelände durch die 24er Hochgebirgsjäger sowie Führung, Leitung und Koordinierung der spezialisierten Stabsarbeit stellen weitere unverzichtbare Elemente der internationalen Übung dar.
Sie dient nicht nur der Vermittlung von Fähigkeiten, sondern bietet den 38 Spezialisten des Hochgebirsjägerbataillons 24 vor allem auch die Möglichkeit, ihre Kompetenz hinsichtlich Kompatibilität, Einsatz im multinationalen Umfeld und Einsatzführung in gebirgigen ariden Zonen zu erweitern.

 

Text: Redaktion, Fotos: HGJgB 24, Truppenzeitung Gebirgsjäger

23. September 2019 um