Das Jubiläum „70 Jahre Schleinitzkreuz” wurde mit Bergfeuern und Hl. Messe gefeiert

Am Sonntag, 26.7., zelebrierte Pater Markus die Hl. Messe auf der Schleinitz. Mehr als 150 Personen nahmen am Gottesdienst hoch oben über dem Lienzer Talboden teil.

Am Tag zuvor, 25.7.2020, hatten 200 Bergfeuer vom Priniz bis zur Schleinitz das Jubiläum „sichtbar” gemacht. Zum Anzünden des „IHS mit Kreuz“ auf dem Priniz, des neu geschaffenen „Christuskopfes mit geneigtem Haupt“ auf 500 Höhenmetern, sowie der Bergfeuer auf dem Schleinitzkamm waren über 50 Personen am Abend und in der Nacht unterwegs gewesen, um mit Stirnlampen im unwegsamen und steilen Gelände ihre Aufgabe zu erfüllen.

 

Im Bild das Anbringen der letzten Letter am Schleinitzkreuz am Tag der Einweihung im Jahr 1950

 

Als Dank für die glückliche Heimkehr aus dem Zweiten Weltkrieg und zum Gedenken an die Gefallenen und Vermissten beider Weltkriege wurde das 7 Meter hohe und 350 kg schwere Lärchenkreuz am 27. Juli 1950 von 18 Oberdrumer Burschen auf die Schleinitz gebracht und dort aufgestellt. 11 Stunden wurden damals für den Transport des Lärchenkreuzes von Oberdrum auf die mehr als 2.000 Meter höher gelegene Schleinitz (zuerst mit Pferdetransport und die letzten 900 Höhenmeter mit Manneskraft) benötigt. Beim Einweihungsgottesdienst meinte Pfarrer Willi Meißl in seiner Predigt: „Möge das Kreuz mit seiner Inschrift `Das Zeichen Christi – Heil der Welt`über die drei Gipfelkreuze im Norden (Schleinitz), Osten (Ederplan) und Süden (Hochstein) die Wacht über dem Lienzer Talboden halten, reicher Gottessegen herniederfließen und diese Mahnmale des Gottessohnes kräftigen Schutz in den neu drohenden Gefahren bieten.“ Die drei Kreuze werden übrigens auch heute noch als „Heimkehrerkreuze” bezeichnet. Im Jahr 2015 bildete sich ein Team aus 11 Personen, um auf Bitte eines mittlerweile verstorbenen ehemaligen Kreuzträgers das Schleinitzkreuz zu erhalten, wenn nötig auszubessern und alle fünf Jahre eine Gedenkmesse zu organisieren und abzuhalten.

 

Das „Friedenskreuz” vom Preinberger Lanach aus fotografiert

 

Das Zeichen „IHS” mit dem „Christuskopf”

 

Durch modernste Technik wurde im Jahr 2015 ein Alukreuz mit 15 Metern Höhe und 10 Meter Breite als Schulprojekt unter Lehrer Klaus Oberegger von drei Schülern der Berufsschule Lienz gebaut. Die LED-Technik mit Batterien und Photovoltaik gestaltete Elektrofachmann Michael Kurzthaler. Mit 28 Personen unter Führung von Christian Sporer wurde das gesamte Equipment aus Aluleitern, Stahlseilen, LED Beleuchtung und Batterien auch heuer wieder mit Buckelkraxen und Rucksäcken die 900 Höhenmeter auf die Schleinitz getragen. Dieses Alukreuz stand südseitig vor dem 7 Meter großem Lärchenkreuz und wurde eine Nacht lang beleuchtet. Am Sonntag, 26.7., wurde es abgebaut und nach der Hl. Messe wieder ins Tal getragen. Auf über 8 Kilometern – von Lienz (Fischwirtbrücke) bis zum Querbalken des Schleinitzkreuzes – war das Friedenskreuz mit freiem Auge sichtbar – als Erinnerung daran, dass wir alle seit mittlerweile 75 Jahren keinen Krieg haben und in Friedenszeiten leben dürfen.

 

Das Team, das das Zeichen „IHS” unterhalb des Prinizkreuzes am Samstag, 25.7, installierte.

 

Text: G. Stotter, Fotos: Anna Ortner, Florian Totschnig, Sarah-Klaunzer-Sporer, Gottfried Stotter

29. Juli 2020 um