6. Gebirgsbrigade-Kommandant Johann Gaiswinkler suspendiert

Hohe Wellen hat ein Video geschlagen, in dem der auch für das Jägerbataillon 24 in Lienz zuständige Kommandant einen rechtsextremen Spruch zitiert.

Zu den wichtigsten Grundlagen in einer Demokratie zählt die Meinungsfreiheit – auch und gerade in Zeiten der Krise. Was jedoch auf keinen Fall geht, ist, die persönliche Kritik an Corona-Maßnahmen mit dem Zitat eines rechtsextremen Spruches zu verbinden. Dass er dies getan hat, ist nun dem Kommandanten der 6. Gebirgsbrigade, Brigadier Johann Gaiswinkler, zum Verhängnis geworden. In dem in Bundesheerkreisen schon länger kursierenden Videoauftritt Gaiswinklers geht der in Osttirol wohnende, ranghohe Bundesheeroffizier gleich zu Beginn auf das T-Shirt ein, das er trägt, und zitiert Zeilen, die eindeutig als rechts zu identifizieren sind und die, nicht verwunderlich, auch von einer rechtsextremen Schriftstellerin stammen. Nach Bekanntwerden des Videos hat Verteidigungsministerin Klaudia Tanner reagiert und die vorläufige Dienstenthebung Gaiswinklers von seiner Tätigkeit als Brigadekommandant angeordnet. Tanner zeigt sich „…schockiert über die Äußerungen des Brigadekommandanten. Seine private Meinung sei ihm unbenommen und steht ihm auch zu. Ein Anstreifen mit nationalsozialistischem Gedankengut werde ich jedoch keinesfalls dulden“. Die Disziplinarabteilung des Österreichischen Bundesheeres prüft nun im Detail, weitere Schritte sollen im Anschluss daran gesetzt werden. Die Führung der 6. Gebirgsbrigade hat Gaiswinklers Stellvertreter, Oberst Kurt Pflügl, übernommen.

 

Die 6. Gebirgsbrigade ist jener große Verband des Österreichischen Bundesheeres, welcher für die Einsatzführung im Hochgebirge befähigt ist. Beheimatet ist die 6. Gebirgsbrigade in der Westhälfte Österreichs. Sie verfügt über fünf Bataillone, darunter auch drei Jägerbataillone. Zu diesen zählt neben jenen in Bludesch und Landeck (Jägerbataillon 23) sowie in Spittal an der Drau (Jägerbataillon 26) stationierten auch das Jägerbataillon 24 (Lienz und St. Johann).

 

Text: Redaktion, Foto: © Hörl/Militärkommando

02. Februar 2021 um