Dölsach: Museum Aguntum erhielt das Österreichische Museumsgütesiegel

Im Rahmen des 32. Österreichischen Museumstages in Graz wurde dem Museum Aguntum das Österreichische Museumsgütesiegel erstmals verliehen.

Die Überreichung an den Vereinsobmann Dr. Leo Gomig erfolgte durch Dr. Wolfgang Muchitsch (Präsident des Österreichischen Museumsbundes), Mag. Bettina Leidl (Präsidentin ICOM Österreich) und Mag. Heimo Kaindl (Vorsitzender der Jury) im Beisein des Dölsacher Bürgermeisters Josef Mair, der auch Obmann-Stv. des Vereins Curatorium pro Agunto ist.

Ausschnitte aus der Ladatio:

Wir freuen uns, Ihnen mitteilen zu können, dass Ihre Institution den Standards des Österreichischen Museumsgütesiegels entspricht und das Museumsgütesiegel neu bis zum Jahr 2026 verliehen wird. Das Museum Aguntum mit dem umliegenden Grabungsfeld der gleichnamigen Römersiedlung in der römischen Provinz Noricum zählt zu den zentralen Orten sichtbarer römischer Geschichte auf dem heutigen österreichischen Staatsgebiet. Der Verein „Curatorium pro Agunto“ als Betreiber des Museums hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Erschließung und Erforschung des archäologischen Erbes von Aguntum und Lavant zu fördern, voranzutreiben und dessen Ergebnisse der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Neben der rund 3 Hektar umfassenden Ausgrabungsfläche unter freiem Himmel widmet sich seit 2005 ein architektonisch gelungener Museumsbau der Dokumentation und Vermittlung der Leitthemen, die sich aus den Grabungen ergeben. Das nach Schwerpunktthemen gegliederte Konzept der Dauerausstellung widmet sich der Zeit von der Zeitenwende bis zum 3. Jahrhundert n. Chr. vor Ort. Die um das Leitobjekt der Schausammlung – ein auf dem Gelände freigelegtes Marmorbecken – gruppierten Funde aus Aguntum werden durch Leihgaben aus anderen Fundorten ergänzt, um ein möglichst umfangreiches Bild der Kultur und Zivilisation der Römerzeit in den Alpen darzustellen.

Die enge Zusammenarbeit mit dem Institut für Archäologie an der Universität Innsbruck garantiert einen wissenschaftliche Begleitung und Analyse auf neuestem Forschungsstand. Die seit 1991 im Sommer im Rahmen von Lehrveranstaltungen durchgeführten Grabungen ermöglichen laufend die weitere Erschließung des Siedlungsareals. Die ergrabenen menschlichen Hinterlassenschaften werden fachgerecht in der hauseigenen Werkstätte konserviert und analysiert, sensiblere Objekte schließlich an der Uni Innsbruck fachgerecht deponiert.

Der Bereich der Kulturvermittlung ist bereits sehr weit gediehen und wird stetig ausgebaut. Auch digitale Elemente innerhalb der Schausammlung (indoor) wie auch die Nutzung digitaler und sozialer Medien in der Kommunikation von Inhalten ist auf einem guten Weg. Bemerkenswert ist auch das Engagement des Leitungsteams zur gedeihlichen und sich stetig entwickelnden Zusammenarbeit innerhalb der Osttiroler Museumslandschaft.

Für die weitere Entwicklung des Museums indoor empfiehlt sich, in den kommenden fünf Jahren kontinuierlich an einer zeitaktuellen Gestaltung unter Heranziehung der digitalen Möglichkeiten zu arbeiten und neue, klare Erzählstränge unter Reduktion der Bereichstexte zu schaffen.

 

Text: Redaktion, Foto: Verein Curatorium pro Agunto

07. Oktober 2021 um