Nationalpark Hohe Tauern: Auftakt zum 50-Jahr-Jubiläum „Heiligenbluter Vereinbarung“

Die Unterzeichnung der „Heiligenbluter Vereinbarung“ war 1971 der Beginn der Nationalparke in Österreich. Kärnten war mit der Schaffung des Nationalparks Hohe Tauern 1981 Vorreiter.

Vor 50 Jahren wurde am Fuße des Großglockners ein Meilenstein in der österreichischen Naturschutzgeschichte gesetzt: Mit der Unterzeichnung der Absichtserklärung zur Errichtung eines bundesländerübergreifenden Nationalparks in den Hohen Tauern durch die damaligen Landeshauptleute Hans Sima aus Kärnten, Hans Lechner aus Salzburg und Eduard Wallnöfer aus Tirol am 21. Oktober 1971 in Heiligenblut begann die Nationalparkgeschichte in Österreich. Heute bewahren die sechs Nationalparke auf insgesamt 2.391 km² bedeutende Naturräume – das entspricht fast 3 Prozent der Staatsfläche.

 

Die Landeshauptleute Hans Lechner aus Salzburg, Hans Sima aus Kärnten und Eduard Wallnöfer aus Tirol (v.l.n.r.) unterzeichneten am 21. Oktober 1971 am Fuße des Großglockners die „Heiligenbluter Vereinbarung“ und legten damit den Grundstein zur Schaffung des Nationalparks Hohe Tauern. Foto: Tiroler Landesarchiv

 

Kärnten war Vorreiter

Mit der rechtlichen Verankerung des Kärntner Anteils des Nationalparks Hohe Tauern am 15. September 1981 wurde weiteren Ausbauplänen für die energiewirtschaftliche Nutzung der Tauernbäche und möglichen Skierschließungen ein Ende gesetzt. Aus dem ursprünglich 195 km² großen Nationalpark im oberen Mölltal entwickelte sich in den Bundesländern Kärnten, Salzburg und Tirol der größte Nationalpark im Alpenraum mit insgesamt 1.856 km². Kärnten war in Nationalparkangelegenheiten also Vorreiter. Bestätigt wurde dies im Jahr 2001 durch die internationale Anerkennung des Kärntner Anteils durch die Weltnaturschutzunion (IUCN).

Einer Umfrage zufolge ist der Nationalpark Hohe Tauern der bekannteste Nationalpark Österreichs (65% spontan und 85% namensgestützt). Sowohl die heimische Bevölkerung als auch die BesucherInnen wissen den Wert des Nationalparks zu schätzen. „Der Erhalt dieser besonderen Landschaft und die enge Zusammenarbeit aller Beteiligten ist mir ein großes Anliegen. Ich sehe darin ein großes Potential für die Zukunft. Gerade in herausfordernden Zeiten mit Klimawandel und Pandemie haben wir den Wert einer intakten Natur- und Kulturlandschaft schätzen gelernt “ so die Kärntner Nationalparkreferentin Mag. Sara Schaar bei einem Pressetermin zum Auftakt des Jubiläumsjahres am Donnerstag, 22. April, im Spiegelsaal der Kärntner Landesregierung.

 

Das Seebachtal bei Mallnitz – ein beeindruckendes Hochgebirgstal mit dem Naturjuwel Stappitzer See und einem wilden Talschluss mit der alles überragenden Hochalmspitze. Foto: NPHT/Martin Steinthaler

 

Im Laufe der Jahre ist es gelungen, mit Unterstützung von Bund und Land ein professionelles Nationalparkmanagement aufzubauen, damit die Nationalparkverwaltungen die Kernaufgaben Naturraummanagement, Wissenschaft und Forschung, Bildung und Besucherinformation effizient wahrnehmen können. Dazu zählt auch die Nationalparkinfrastruktur mit Besucherzentren, Infostellen und Lehrwegen sowie die Installierung eines Nationalpark Rangersystems. „Ein besonderes Anliegen ist mir die Umweltbildung, wozu der Nationalpark eine Vielzahl von Programmen anbietet“, so der Kärntner Nationalparkdirektor Peter Rupitsch.

Die wenigsten wissen, dass die Nationalparkflächen in Kärnten im Gegensatz zu anderen Nationalparks fast zur Gänze in Privatbesitz sind. „Alle in diesem Bereich sind daher Teil dieses Nationalparks und es kommt darauf an, was wir gemeinsam daraus machen. Deshalb ist mir ein gutes Zusammenwirken von GrundbesitzerInnen, Verwaltung, Behörden, Interessensgruppen und den Naturschutzorganisationen wie auch den Besucherinnen und Besuchern wichtig, um den Nationalpark Hohe Tauern in eine gute Zukunft führen zu können,“ so die Landesrätin.

 

Veranstaltungen im Jubiläumsjahr

Im heurigen Nationalpark-Jubiläumsjahr sind zahlreiche Veranstaltungen geplant, unter anderem eine Festveranstaltung am 23. Oktober  in Heiligenblut. Die Nationalparkverwaltungen des Nationalparks Hohe Tauern informieren dazu rechtzeitig in ihren Informationskanälen unter:
www.hohetauern.at
https://www.instagram.com/nationalpark__hohetauern/
https://www.facebook.com/Hohe.Tauern

 

Text: Redaktion, Fotos: NPHT, Stefan Leitner, Martin Steinthaler, Tiroler Landesarchiv

22. April 2021 um