Update: Teileinsturz des Daches eines Sportfachgeschäftes in Matrei i.O.

Mit einem lauten Krachen brach heute ein Teil des Flachdaches des Sportfachgeschäftes Sport 2000 Wibmer nahe der Talstation der Matreier Bergbahnen ein.

Bereits seit dem 4.12.2020 ist es auch in der Iseltaler Marktgemeinde Matrei in Osttirol infolge mehrerer Genua-Tiefs zu außergewöhnlichen Schnee- und Regenfällen gekommen, wobei auf die Altschneedecke von 82 cm Höhe zuletzt noch einmal 40 cm dazugekommen sind. Damit ist die Gesamtschneehöhe auf den Dächern in Matrei-Markt/EUB-Bereich auf bis zu 122 cm angewachsen.

Als Folge der enormen Schneelasten ist vermutlich auch der Teileinsturz der Dachkonstruktion des Sportfachgeschäftes Sport Wibmer 2000 zu erklären, der sich am Vormittag des 3.1.2021 ereignete. Angestellte des Sportfachgeschäftes, die gegen 10.45 Uhr von einem lauten Krachen im Obergeschoss des Gebäudes aufgeschreckt worden waren, stellten bei einer Nachschau fest, dass ein Teil des Flachdaches eingebrochen war. Der von Geschäftsführer Martin Wibmer verständigte Gemeindeeinsatzleiter, Bürgermeister Dr. Andreas Köll, ließ daraufhin umgehend eine großräumige Absperrung des Umgebungsbereiches durch Einsatzkräfte der FF Matrei vornehmen. Für das Firmengebäude und das Umfeld wurde von der Baubehörde ein vorläufiges Betretungsverbot erlassen. Einige in unmittelbarer Nähe abgestellte PKWs von Schifahrern mussten aus dem Gefahrenbereich verbracht werden.

 

Das teilweise eingestürzte Flachdach mit rd. 122 cm Schneeauflage und rd. 330 kg Belastung pro m², welche 3,30 kN/m² entspricht. Der aktuelle Grenzwert laut geltender ÖNORM EN 1991-1-3 beträgt für Matrei-Markt 360 kg/m² oder 3,60 kN/m², sodass als Einsturzursache nach derzeitigem Ermittlungsstand evtl. auch andere Faktoren in Frage kommen.

 

Beim Lokalaugenschein durch einen statischen Sachverständigen um ca. 12.45 Uhr wurde mittels Hilfe der FF Matrei mit der Drehleiter eine Besichtigung des Daches von oben durchgeführt. Dabei wurde deutlich, dass das Flachdach an der Ostseite auf ca. 8 Meter Spannweite eingebrochen ist. Mittels Drehleiter wurde von außen auch eine Besichtigung durch die Fenster vorgenommen, wobei sich zeigte, dass im Auflagerbereich der Primärtragkonstruktion die Schadensursache für den Dacheinsturz liegt. Genaueres kann erst bei einer Begehung und Besichtigung des Auflagerbereiches im Inneren durchgeführt werden, wenn die Schneelast vom Dach entfernt ist und Sicherungsmaßnahmen von innen durchgeführt worden sind.

Um den Westteil und eventuell Mittelteil im Erdgeschoss und Obergeschoss des Gebäudes vor einem weiteren Einsturz zu retten, bedarf es nun eines Sicherungskonzeptes und der andauernden Anwesenheit eines Sachverständigen. Im Zuge der Dachbesichtigung wurde an der Dachmitte im nicht eingestürzten Bereich auch eine Schneemessung am Dach vorgenommen, welche eine Dachlast von 330 kg/m² ergab. Für den gesamten Gebäudetrakt und auch den nahen angrenzenden Abstandsbereich des Gebäudes musste ein Betretungs- und Begehungsverbot ausgesprochen werden.

Bild 1: Behördlicher Lokalaugenschein durch den statischen Sachverständigen und den Bürgermeister per Feuerwehrdrehleiter. Bild 2: Der behördlich abgesperrte Umgebungsbereich des betroffenen Objektes. Bild 3: Blick von außen (aus dem Bergekorb der FF-Drehleiter) in den eingestürzten Innenbereich mit gebrochenen Primärträgern.

 

Text: Redaktion, Fotos: Osttirol heute/Raimund Mühlburger, Gemeinde Matrei i.O., FF Matrei i.O.

03. Januar 2021 um