Rotes Kreuz: Aufgaben des Rettungsdienstes wachsen durch Corona stark

Eine überdachte Screeningstraße auf dem Areal der Tennishalle Lienz steht ab Freitag, 23. Oktober, zur Verfügung. Der Aufbau soll die Abstrichteams vor Regen und Kälte schützen.

Ende Februar 2020 gibt es die ersten Covid-19-Fälle, und das Österreichische Rote Kreuz entsendet mit Gerry Foitik einen Verbindungsoffizier in den Krisenstab des Innenministeriums. Das Osttiroler Rote Kreuz übernimmt im März die geforderten Hygienemaßnahmen, um den Dienstbetrieb (Rettungsdienst sowie Gesundheit und Soziales) gut und sicher aufrecht erhalten zu können. Transporte von Hygienematerial zwischen Nord- und Osttirol werden organisiert. Das Osttiroler Rote Kreuz nimmt auch die Zuteilung von fünf außerordentlichen Zivildienstleistenden in Anspruch, die in der Folge drei Monate länger ihren Dienst versehen. An der Organisation und Abwicklung eines geregelten (auch mobilen) Screenings am Parkplatz der Zettersfeld-Talstation ist das Bezirksrettungskommando maßgeblich beteiligt.

 

Herbert Girstmair übernahm im Frühjahr 2020 die Funktion des Bezirksrettungskommandanten von Günter Payer. Der Wechsel erfolgte aus Gründen der Zuständigkeit, die vermehrt im Bereich Rettungsdienst liegt. Girstmair ist ohnehin als Leiter Rettungsdienst beim Roten Kreuz Osttirol beschäftigt und zieht nun auch primär die Fäden im Anlassfall von Katastrophen.

 

Ab Freitag, 23. Oktober, werden die mit PKW anreisenden Testpersonen durch eine überdachte Screening-Straße auf dem Areal der Tennishalle Lienz zum Abstrich weitergeleitet. „Der neue Aufbau soll die Abstrichteams vor Kälte und Regen schützen. Die Teams setzen sich aus EpidemieärztInnen und mittlerweile 20 eigens geschulten Freiwilligen des Roten Kreuzes zusammen“, so Bezirksrettungskommandant Herbert Girstmair. In Abstimmung mit der Behörde möchte man den Versuch einer Einbahnregelung in diesem Bereich unternehmen. „Die Schleusung durch das Gelände soll damit eindeutiger und effizienter gestaltet werden. Mobile Abstrichteams sind weiterhin für gehunfähige Testpersonen unterwegs“, so Girstmair.

 

Das Rote Kreuz im Einsatz bei den Starkschneefällen im November 2019

 

Weil das Rote Kreuz die größte humanitäre Hilfsorganisation des Landes ist und einen Großteil des Rettungsdienstes betreibt, können im Katastrophenfall rasch die benötigten Hilfskräfte mobilisiert werden. Beim Roten Kreuz Osttirol sind 295 Freiwillige und 38 Hauptamtliche im Rettungsdienst beschäftigt. „Auch die Strukturen für große Einsätze, bei denen die MitarbeiterInnen in Stäben organisiert sind, stehen bereit. Bei regelmäßigen Übungen bereiten wir uns auf Katastropheneinsätze vor. Das Bezirksrettungskommando mit den Teams der Sondereinsatzgruppen ist für den Ernstfall bestens gerüstet. Insbesondere wenn Täler von der Außenwelt abgeschnitten sind, sind die First Responder ein wichtiges Bindeglied zum Rettungsdienst. Sie halten im Krisen- und Katastrophenfall die Erste Hilfe vor Ort aufrecht“, so der Bezirksrettungskommandant.

 

Text: Redaktion, Fotos: ÖRK Osttirol, Mühlburger

22. Oktober 2020 um