Mein Lieblingsplatz: Grünsee mit Grünseehütte in Matrei in Osttirol

Von diesem idyllischen Platz in der Granatspitzgruppe hoch über dem Felbertauern genießt man einen traumhaften Blick auf das Venedigermassiv und ins Innergschlöß.

Wer Ruhe und Erholung abseits der stark frequentierten Wanderrouten sucht, ist auf der Grünseehütte genau richtig. Die Selbstversorgerhütte des Alpenvereins Matrei liegt auf 2.235 Metern Seehöhe in der Granatspitzgruppe. Während etwa 600 Höhenmeter tiefer der Verkehr durch den Felbertauerntunnel rollt, kann man hier oben eine Auszeit vom Alltag nehmen.

 

Vor mehr als 50 Jahren hat die Sektion Matrei des Österreichischen Alpenvereins am Grünsee eine Selbstversorgerhütte errichtet. 2019 wurde die gemütliche Unterkunft umfassend saniert. Bis zu 15 Personen können hier nächtigen.

 

Von der Terrasse der Grünseehütte genießt man einen atemberaubenden Blick auf das Venedigermassiv mit Großvenediger, Rainerhorn, Schwarzer Wand und Schlatenkees sowie ins Innergschlöß. Die Selbstversorgerhütte bietet sich als „Basislager“ für Gruppen und Familien an. Etwa 15 Personen finden hier Platz zum Übernachten. Im Vorjahr hat der Matreier Alpenverein die Hütte umfassend saniert, der urige Charakter blieb aber trotzdem erhalten.

 

 

Nur wenige Gehminuten von der Hütte entfernt liegt der idyllische Grünsee. Hier kann man stundenlang entspannen. Ein Fußbad im kühlen Wasser ist gut für die Durchblutung, und besonders Kühne wagen sogar den Sprung ins kalte Nass. Die Steine und Felsen rund um den See laden zum Bouldern ein. Vom Alpengasthof Matreier Tauernhaus (1.512 m) wandert man durch die abwechslungsreiche Naturlandschaft inklusive kleiner Waldstücke in etwa 2 Stunden hinauf zur Grünseehütte.

 

Blick zurück auf den Grünsee. Eine besonders abwechslungsreiche Tour führt über den Schwarzsee und den Grauen See zur St. Pöltner Hütte.

 

Die Grünseehütte wird von Wanderern und Bergsteigern auch als Stützpunkt genutzt. Unzählige Hütten- und Bergtouren bieten sich an. Den Messelingkogel (2.624 m) erreicht man in etwa 2 Stunden, den Hochgasser – auch ein beliebter Skitourenberg – in rund 2,5 Stunden. Die Wanderung auf die Karl-Fürst-Hütte (2.629 m) nimmt etwa 4 Stunden in Anspruch, und besonders Konditionsstarke wandern in rund 8 Stunden zur Rudolfshütte (2.311 m) im Oberpinzgau.

Besonders zu empfehlen ist die Tour über den Schwarzsee (2.344 m) und den Grauen See (2.500 m) auf die St. Pöltner Hütte. Das Alpenvereins-Schutzhaus liegt auf 2.481 m genau auf der Grenze zwischen den Bundesländern Tirol und Salzburg. Rund 2,5 Stunden braucht man für eine Wanderung von der Grünseehütte auf die St. Pöltner Hütte.

 

Nicht nur die Fels- und Eisriesen des Venedigermassivs, auch das Schlatenkees wirkt hier bei entsprechend günstigen Lichtverhältnissen zum Greifen nah.

 

Text: Raimund Mühlburger, Fotos: Ingemar Wibmer

14. Juli 2020 um