Altschneefelder: Alpenverein ruft unterschätzte Gefahr in Erinnerung

Schneefelder können in höher gelegenen Regionen bis weit in den Sommer bestehen bleiben und auf Wanderwegen für kritische Situationen sorgen. Der Alpenverein gibt Tipps.

Sommerzeit ist Wanderzeit. Die aktuellen Temperaturen locken viele Wanderer in die Berge. Dabei wird eine Gefahr oft unterschätzt oder gar ausgeblendet: Schneefelder. Der Österreichische Alpenverein macht einmal mehr auf die Tücken von Altschneefeldern aufmerksam. Um das Ausrutsch- und Absturzrisiko auf den oft harten und steilen Schneeflächen zu vermindern, rät der Bergsteigerverein, einfache Maßnahmen beim Queren von Schneefeldern zu berücksichtigen.

Einfache aber effektive Maßnahmen

Der Alpenverein rät Wanderern, sich vor jeder Tour über die aktuellen Verhältnisse zu informieren. Wird ein Schneefeld überquert, sollten zumindest die oberen zehn Zentimeter der Schneedecke aufgeweicht sein, um feste Tritte in den Schnee setzen zu können. Weiters werden gute Bergschuhe zum Queren eines Altschneefeldes vorausgesetzt. Auch Wanderstöcke sind hilfreich, um das Gleichgewicht zu unterstützen. Als perfekte Schutzausrüstung empfiehlt der Alpenverein sogenannte „Spikes“, das sind Schneeketten, die auf jeden Wanderschuh aufgezogen werden können und einen guten Halt auf hartgefrorenem Schnee bieten. Spikes wiegen nur ca. 200 Gramm und nehmen im Rucksack keinen Platz weg. Im Zweifel sollte man eine Tour abbrechen, wenn es beim Queren eines Schneefeldes zu Problemen kommt.

„Liegestützposition“ im Falle eines Sturzes

„Kommt man auf einem Altschneefeld einmal doch zum Rutschen, geht es schnell bergab. Wenn man nicht sofort reagiert, kann die Geschwindigkeit nicht mehr kontrolliert werden“, weiß Michael Larcher, Leiter der Bergsportabteilung im Alpenverein. Enden Schneefelder im felsigen Gelände oder an einer Abbruchkante, können diese „Rutschfahrten“ schwere Verletzungen oder den Tod zur Folge haben. Im Falle eines Sturzes rät Larcher dazu, sich sofort in die Bauchlage zu drehen und eine Liegestützhaltung einzunehmen. Mit abgespreizten Armen und Beinen kann so gebremst und ein Absturz verhindert werden.

 

Text: Redaktion, Fotos: ÖAV Archiv/Peter Plattner

02. Juli 2020 um