Schnee in Osttirol: Allein am Sonntag waren rund 1.800 Menschen im Einsatz

Die Gesamtschadenshöhe dürfte sich in ganz Tirol auf bis zu 10 Mio. Euro belaufen. Landesregierung beschloss Instandsetzungsarbeiten und finanzielle Mittel für Geschädigte.

„Die außergewöhnlich intensiven Niederschläge der vergangenen Tage haben unseren Einsatzkräften einiges abverlangt – in Osttirol gab es in beinahe allen Gemeinden Ereignisse. Ich bedanke mich bei allen Einsatzkräften, die sich in den Dienst der Sicherheit und den Schutz der Bevölkerung gestellt haben – allein am einsatzintensiven Sonntag waren es insgesamt knapp 1.800 Einsatzkräfte in Osttirol”, erklärte Landeshauptmann Günther Platter im Anschluss an die heutige Regierungssitzung in Richtung Blaulichtorganisationen und Einsatzkräfte.

Finanzielle Unterstützung aus dem Katastrophenfonds

„Die Gesamtschadenshöhe dürfte sich nach aktuellen Grobschätzungen auf bis zu 10 Mio. Euro belaufen. Deshalb haben wir heute einen Beschluss gefasst, mit dem sowohl die rasche Umsetzung aller erforderlichen Instandsetzungsarbeiten gewährleistet ist, als auch finanzielle Mittel für von der Schneesituation geschädigte Personen bereitgestellt werden“, so der Landeshauptmann. Mithilfe des Katastrophenfonds des Landes sollen private Elementarschäden – auch für Betriebe – bestmöglich abgefedert werden. Dabei wird analog zu früheren Ereignissen eine Beihilfe in der Höhe von 50 Prozent des geschätzten Schadens gewährt, wovon die Hälfte sofort ausbezahlt wird.

Auch im Forstbereich gibt es Schäden: Nach aktuellen Schätzungen sind es insgesamt etwa 150.000 Kubikmeter Schadholz in Osttirol. LH-Stv. Josef Geisler verweist darauf, dass die nach dem letztjährigen Sturmtief VAIA neu errichteten Schutzbauten der Wildbach- und Lawinenverbauung in Osttirol Wirkung zeigten. Trotz der Stromausfälle habe auch die Funkkommunikation zwischen den Einsatzorganisationen und den Einsatzleitungen jederzeit funktioniert.

 

In Osttirol wurden seit Freitag über 320 Feuerwehreinsätze mit über 4.000 Feuerwehr-Diensthabenden von 38 Feuerwehren abgewickelt. Foto: Brunner Images

 

8.000 Feuerwehr-Einsatzstunden in Osttirol

„Wenn der Ernstfall eintritt, zählt schnelle und unbürokratische Hilfe. Um die Feuerwehren auch künftig bestmöglich in ihrer Katastrophen- und Unfallarbeit zu unterstützen, haben wir heute ein Feuerwehr-Paket beschlossen, mit dem wir gemeinsam mit dem Bund für Tirols Feuerwehren 3,2 Mio. Euro bereitstellen.“

In Osttirol wurden seit Freitag über 320 Feuerwehreinsätze mit über 4.000 Feuerwehr-Diensthabenden von 38 Feuerwehren abgewickelt. Ob umgestürzte Bäume entfernen, Pumparbeiten durchführen, Straßen nach Muren und Lawinenabgängen absperren, die TINETZ und das Straßenbauamt unterstützen oder zur Notstromversorgung beitragen: „In Summe leisteten sie seit Freitag über 8.000 Einsatzstunden, in denen sie sich unermüdlich in den Dienst der Osttiroler Bevölkerung stellten. Die Feuerwehren beweisen durch ihre täglichen Einsätze, dass sie mit großem Engagement, Fachkompetenz und bester Ausbildung die an sie gestellten Herausforderungen bewältigen. Bei außergewöhnlichen Naturereignissen wie jenem in Osttirol sind sie noch mehr gefordert – und auch das meistern sie bravourös“, so Geisler.

 

 

Aktuelle Informationen über die Auswirkungen der Schneesituation in Osttirol auf der Homepage der BH Lienz

Lawinenlagebericht des Lawinenwarndienstes für Tirol

Felbertauernstraße AG

Baubezirksamt Lienz

Aktuelle Leitungsinformation der TINETZ hier

Aktuelle Straßensperren auf der Homepage des ÖAMTC

 

Text: Redaktion, Fotos: Brunner Images, Grafik: Bezirkseinsatzleitung BH Lienz

19. November 2019 um