Schnee: Stromversorgung in Osttirol großteils wieder hergestellt – Lage weiter kritisch

Wegen der erwarteten Starkniederschläge in der  Nacht auf Sonntag bleibt die Lage in Osttirol weiter angespannt. 500 Einsatzkräfte waren am Samstag im ganzen Bezirk im Einsatz.

Die Arbeiten nach den starken Niederschlägen von Freitag auf Samstag in Osttirol laufen weiterhin auf Hochtouren – rund 500 Einsatzkräfte sind im Bezirk Lienz im Einsatz. Der Strom konnte nach dem kurzzeitig flächendeckenden Ausfall in der Nacht, wodurch 24.000 Haushalte ohne Strom waren, weitgehend wiederhergestellt werden. Samstagabend  waren es noch rund 4.000 Haushalte, die aufgrund der beschädigten Leitungen nicht mit Strom versorgt werden können.

 

 

Seit den frühen Morgenstunden werden mit den fünf im Einsatz befindlichen Hubschraubern – Landeshubschrauber, zwei Bundesheer-Hubschrauber und zwei Hubschraubern von Privatanbietern – Erkundungsflüge für die Lawinenkommissionen und die TINETZ getätigt sowie mittels „Downwash“ Bäume neben Stromleitungen vom Schnee befreit. „Insgesamt sind es seit Donnerstag 30 Flüge, die dafür genutzt wurden, sich einen Überblick über die bestehende Situation zu machen. Auch wurden die Mitarbeiter der TINETZ an bestimmte Standorte geflogen, damit sie dort die wichtigen Reparaturarbeiten vornehmen konnten“, so Bezirkshauptfrau Olga Reisner.

 

Foto: Brunner Images

 

Aus Sicherheitsgründen bleiben zahlreiche Straßen weiterhin gesperrt, darunter etwa die Felbertauernstraße von Matrei bis Mittersill, die B 111 Gailtalstraße sowie die L 25 Defereggentalstraße. Zudem wird die B 108 Felbertauernstraße zwischen Huben und Matrei auf Höhe Hofstelle Strimitzer-Brühlbrücke um 19.00 Uhr wegen Lawinengefahr gesperrt. Die B 100 Drautalbundesstraße wurde vor Kurzem wieder für den Verkehr geöffnet. Auf Südtiroler Seite sind die Straßen jedoch weiterhin nicht befahrbar. „Aufgrund der neuerlichen intensiven Schneefälle ist auch morgen mit Straßensperren und Stromausfällen zu rechnen. Diesbezüglich stehen wir in ständigem Kontakt mit der TINETZ“, so die Bezirkshauptfrau, die im Namen der Einsatzkräfte die Bevölkerung um Verständnis bittet: „Wir sind bemüht, bei Stromausfällen schnellstmöglich eine Versorgung wiederherzustellen. Die Sicherheit der Einsatzkräfte sowie TINETZ-Mitarbeiter hat aber höchste Priorität.“

 

Foto: Brunner Images

 

In der Nacht auf Sonntag ist mit weiteren intensiven Niederschlägen zu rechnen. Dies betrifft vor allem Osttirol sowie den Alpenhauptkamm. Laut der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) sind im Gebirge oberhalb von 1.500 bis 2.000 Meter 80 bis 100 Zentimeter Neuschnee zu erwarten. „Die Lawinensituation bleibt in diesem Bereich mit Lawinenwarnstufe 4 angespannt. Im hochalpinen Bereich können sich aufgrund des Neuschnees sowie dem zu erwartenden stürmischen Wind Schneebretter lösen. Aufgrund des starken Regens, der die Schneedecke durchfeuchtete, kann es im Bereich unter 1.500 Metern zu Gleitschneelawinen kommen. Daher ist vom Aufenthalt abseits gesicherter Pisten nach wie vor unbedingt abzuraten“, so Rudi Mair, Leiter des Lawinenwarndienstes Tirol.

Die ÖBB teilten Samstagnachmittag mit, dass die Streckensperre zwischen Lienz und Innichen weiterhin aufrecht bleibt. Der Schienenersatzverkehr zwischen Lienz und Sillian könne ab sofort wieder ohne Einschränkung aufgenommen werden. Die Verbindung Sillian – Innichen könne vorerst mit dem Schienenersatzverkehr noch nicht bedient werden.

 

Aktuelle Informationen über die Auswirkungen der Schneesituation in Osttirol auf der Homepage der BH Lienz

Lawinenlagebericht des Lawinenwarndienstes für Tirol

Aktuelle Leitungsinformation der TINETZ hier

Aktuelle Straßensperren auf der Homepage des ÖAMTC

 

Text: Redaktion, Fotos: Brunner Images, Grafik: Bezirkseinsatzleitung BH Lienz

16. November 2019 um