Feuerwehr Lienz: Ausstellung zum „150-Jahr-Jubiläum“ eröffnet

Im Keller des Katastrophenschutzlagers hat die FF Lienz eine Schau mit historischen Geräten und Informationstafeln zur wechselvollen Geschichte der Wehr eingerichtet.

Zur Eröffnung der Sonderausstellung am Freitag, 15. Juni, konnte Kommandant Richard Stefan nahezu alle Kameraden der FF Lienz und des Bezirksfeuerwehrverbandes sowie zahlreiche Ehrengäste begrüßen. „Vor allem der Verein der Kameradschaft der Feuerwehr Lienz hat an der Zusammenstellung der interessanten Schau rund um die Wolkensteinerspritze gearbeitet“, so der Kommandant. Seit mehr als einem Jahr waren insbesondere Ehrenmitglied Johann Stefan und Herbert Geiger mit der Aufarbeitung der 150-jährigen Geschichte und der Zusammenstellung der Ausstellung beschäftigt.

 

 

„Wir wollten die alten Gerätschaften, die sich schon seit Jahrzehnten in unserem Lager befinden, der Öffentlichkeit zugänglich machen. Mit Hilfe von Informationstafeln erzählen wir von der wechselvollen Geschichte unserer Wehr und besonders auch von den Brandkatastrophen, die in früherer Zeit unsere Stadt immer wieder heimgesucht haben“, erklärte Johann Stefan. Das Zentrum der Schau bildet die so genannte „Wolkensteinerspritze“, die im letzten Jahr von Elisabeth Krebs in Wien restauriert wurde. Sie war eine der ersten Spritzen der Stadt, wurde in Schwaben gebaut und im Jahr 1733 geliefert. „Die Spritze ist also 285 Jahre alt. In Betrieb war sie in Lienz 150 Jahre. Die große Herausforderung war die Freilegung der Malerei. Auf der Spritze ist das Wappen der Wolkensteiner zu sehen. Besonders hervorzuheben ist, dass noch die Originalpumpe in der Spritze vorhanden ist – ein wahres Kleinod“, erklärte die Restaurateurin.

 

 

Stefan Weis vom Museum Schloss Bruck gab einen Abriss über die vielen Brandkatastrophen, die Lienz in früherer Zeit heimgesucht haben. „Ende des 16. Jahrhunderts wurde das Amt des Nachtwächters eingeführt, und wie zum Spott ist 1609 nicht in der Nacht ein großer Brand ausgebrochen, sondern um die Mittagszeit. Ausgebrochen ist dieses Feuer in der Messinggasse. Die Liebburg, gerade in den Jahren zuvor von den Wolkensteinern errichtet, wurde ein Raub der Flammen. 114 Wohnhäuser, 70 Futterhäuser, das Kloster, die Johanneskirche, das Spital mit Kirche, das Messingwerk und vieles mehr brannten. Bis auf die Schweizergasse bis zum Klösterle und ein paar Häuser rund um die Michaelskirche brannte alles innerhalb von 30 Stunden nieder“, so Weis.

 

 

Zur gelungenen Ausstellung gratulierte auch Bgm. Elisabeth Blanik. „Ich bedanke mich bei allen Beteiligten dafür, dass diese wertvollen Schätze in einem so wunderschönen Rahmen präsentiert werden“, so die Bürgermeisterin.

 

 

Text: Redaktion, Fotos: Brunner Images

18. Juni 2018 um