DJ John David: Von Virgen in die ganze Welt

Als DJ John David sorgt Johannes Oberwalder österreichweit bei Events für Stimmung – in seinem eigenen Tonstudio in Virgen feilt er an seinem ersten Album.  

Johannes kommt aus einer sehr musikalischen Familie, in der jedes Mitglied ein Instrument erlernt hat. Er selbst spielt die Steirische Ziehharmonika. Der Wunsch, die Musik zum Beruf zu machen, reifte in ihm, als er sich beim Besuch eines Musikfestivals für die Arbeit eines DJs zu interessieren begann. „Die Stimmung war unbeschreiblich. Alle waren ausgelassen und feierten. Ich war fasziniert davon, wie es den DJs gelang, die Leute zu begeistern. Das war der Impuls für mich, selbst Musik auflegen zu wollen.“ Gesagt, getan. Johannes begann, sich das dafür notwendige technische Equipment und Wissen anzueignen. Er probierte vieles aus, kombinierte diverse Musikstile und -titel, mischte sie am PC ab und tüftelte daran, seinen eigenen Stil zu finden.

Irgendwann langte er an einem Punkt an, an dem er erkannte, dass es ohne professionelles Know-how
keine Weiterentwicklung geben würde. „Also entschloss ich mich, mich in Wien an der DJ Sound Austria Institution of Electronic Music ausbilden zu lassen“, berichtet er. Neben der Qualifizierung zum professionellen DJ besuchte Johannes auch eine Schulung zum Musikproduzenten. Beide Kurse bestand er mit Auszeichnung. „Die Basis für meinen Traum, meinen Lebensunterhalt irgendwann einmal als Disjockey bestreiten zu können, war damit gelegt.“

Die Ausbildungszeit in der österreichischen Bundeshauptstadt war für Johannes auch insofern sehr wichtig, als dass er hier seine ersten Auftritte als DJ absolvierte. Mundpropaganda und Werbemaßnahmen über die sozialen Medien verschafften ihm weitere Aufträge in Clubs in Villach und
Linz. Dass es damit in Osttirol, mit Ausnahme seiner unmittelbaren Heimat im Virgental, noch nicht geklappt hat, sieht er gelassen. „Man darf nicht vergessen, dass ich auf dieser professionellen Schiene erst seit eineinhalb Jahren unterwegs bin. Dafür ist der Zuspruch schon erstaunlich.“ Während der Woche verdient sich der junge Virger seinen Lebensunterhalt auf Montage. „Ich sehe dies als Basis dafür, meinen Traum auf gesicherte Beine stellen zu können“, sagt er, ist sich aber gleichzeitig bewusst,
dass ihm so nur am Wochenende Zeit für die Musik und seinen DJ-Job bleibt.

Großen Rückhalt erfährt er von seiner Familie, von Verwandten und Freunden. „Seit ich ihnen von meinem Traum erzählt habe, unterstützen sie mich und helfen mir, wo immer dies möglich und notwendig ist. Dies reicht von technischen Belangen über Fahrten zu Terminen bis hin zu allem, was die Abwicklung eines Auftritts betrifft.“ Wie eng die Verbundenheit zur Familie ist, zeigt auch die Entscheidung für den Künstlernamen „DJ John David“. „John steht für Johannes und David ist der Name meines Patenkindes.“ Da es schon einige Künstler im Ausland gibt, die unter ähnlichen Pseudonymen auftreten, hat sich Oberwalder „DJ John David“ und alle Projekte, die damit in Verbindung stehen, inzwischen markenrechtlich schützen lassen.

Derzeit tüftelt der Virger, wenn er zu Hause ist, im eigenen Tonstudio an seinem ersten Album. Es soll im nächsten Jahr bei DJ Sound Austria Records erscheinen. Drei seiner Songs wurden bereits veröffentlicht. „Das Album-Projekt umzusetzen, ist mein nächstes Etappenziel. Ich hoffe, damit meinen Bekanntheitsgrad in Österreich steigern zu können.“ Seinen Traum vom Durchbruch im Musikgeschäft will er konsequent weiter verfolgen. „Doch bis dahin setze ich weiterhin auf meinen derzeitigen Brotberuf“, beweist Johannes Oberwalder, dass er die Bodenhaftung nicht verloren hat.

Text: Jan Schäfer, Foto: Photography by GSG

11. Dezember 2016 um