Landwirtschaft trifft auf Tourismus

SchülerInnen aus Ost-/Südtirol, dem Pinzgau und der Provinz Belluno/Venezien tauschten sich über regionale Produkte und deren Zubereitung aus. Heraus kam ein Kochbuch.

Was lange währt wird endlich gut: nach drei Jahren Projektlaufzeit und weiteren neun Monaten Verlängerung liegt nun das sichtbare Ergebnis des Interreg-Projektes „AlpenGenuss erleben – SaporiAlpini“ in Form eines sehr ansprechenden Kochbuches vor. Darin zu finden sind 54 schmackhafte Rezepte mit Zutaten aus den teilnehmenden Regionen und in vielfältiger, regional-typischer Zubereitungsart. Das besondere daran ist, dass das vorliegende Buch von Schülerinnen und Schülern aus Osttirol, Salzburg und Italien eigenständig kreiert und gestaltet wurde. Dieses Rezeptlehrbuch wurde etwa 3 000 Mal für die Projektpartner aus Österreich in deutscher Sprache und in der selben Auflagenhöhe für die italienischen Projektpartner in italienischer Sprache gedruckt und steht mit seinen 184 Farbseiten mit tollen Bebilderungen vor allem als Unterrichtsmaterial den landwirtschaftlich und gastronomisch spezialisierten berufsbildenden Schulen zur Verfügung.

Mit 518.000 Euro förderte das EU-Interreg-Programm Italien-Österreich das engagierte Projekt unter der Federführung der Autonomen Provinz Bozen-Südtirol mit den Projektpartnern Belluno, Osttirol und Salzburg. Als Osttiroler Projektträger steuerte auch die Bezirkslandwirtschaftskammer Lienz ca. 80.000 Euro in das Projekt. Ziel war, Landwirtschaft und Tourismus zu verbinden und die regionalen landwirtschaftlichen Produkte der Regionen aufzuwerten. Im Rahmen des 2009 gestarteten Projektes standen nicht nur die Produktion des vorliegenden zweisprachigen Kochbuches, sondern auch Seminare und Exkursionen sowie etwa der Besuch der Lebensmittelmesse „Sapori Italiani“ in Longarone 2011 und anderen Veranstaltungen auf dem Programm. Außerdem wurde auch eine zweisprachige Mappe mit Lehr- und Lernmaterialien für den Unterricht an landwirtschaftlichen und gastgewerblichen Schulen erstellt.

StR. Dipl.-Päd. Anna Elisabeth Müller, Fachvorstand an der HLW Lienz, war von Anfang an begeistert vom Projekt: „Es ging darum, traditionelle Rezepte originell zu interpretieren“, so die Koch- und Servicespezialistin. „Die SchülerInnen mussten selbst bestimmen, was wirklich typisch für Osttirol ist.“ Letztlich wurden sechs Kategorien (Käse, Kartoffel, Rind, Lamm, Honig und Getreide) festgelegt, zu welchen die SchülerInnen ihre kulinarische Kreativität entfalten durften. Die Region Osttirol steuerte zum Kochbuch jeweils zwei Rezepte pro Kategorie bei. „Es kamen dabei ganz unterschiedliche Gerichte mit großen kulinarischen Verschiedenheiten heraus“, so RMO-Projektleiterin Gina Streit.

Der Lerneffekt des mehrjährigen Projektes sei sehr groß, betont Müller. Etwa 40 SchülerInnen aus zwei Klassen beteiligten sich aktiv am Kochbuch. Wenngleich sie ihre Ausbildung an der HLW Lienz mittlerweile bereits beendet haben, so sind die jetzigen SchülerInnen die Nutznießer der Aktion. Nach wie vor, so die Projektbetreiber, seien viele SchülerInnen aus Osttirol, Salzburg und Südtirol untereinander via Facebook befreundet.

Weitere Infos zum Projekt sowie auch das interessante Kochlehrbuch stehen auf der Homepage des Regionsmanagement Osttirol auf www.rmo.at und auch auf der Homepage der HLW Lienz unter www.hlw-lienz.tsn.at zum Download bereit.

Text und Foto: Judith Goritschnig

18. Dezember 2013 um