RMO-Strategie soll E-Mobilität ankurbeln

In Sachen E-Mobilität hinkt der Bezirk Lienz etwas nach. Um den Anschluss in diesem Bereich nicht zu verpassen, hat das RMO die E-Mobilitätsstrategie 2030 entwickelt.

Von rund 1.300 Auto-Neuzulassungen in Osttirol im Vorjahr waren gerade einmal 30 Elektroautos. „Das sind nur 2,31%. Österreichweit hinken wir bei der E-Mobilität ziemlich nach. 57 E-Autos gibt es bei einem Bestand von ca. 27.000 Autos derzeit im Bezirk. Eigentlich müssten wir doppelt so viele E-Autos haben. Die Förderungen sind im gewerblichen wie im privaten Bereich sehr gut“, so Anton Thum, Sprecher des Osttiroler Autohandels bei einem Pressetermin, bei dem das Regionsmanagement Osttirol die von ihm erarbeitete „E-Mobilitätsstrategie Osttirol 2030″ vorstellte.

Dietmar Ruggenthaler: „Die öffentlichen Einrichtungen – wie die Gemeinden – sollen Vorbilder für die E-Mobilität sein. Mit dem E-Carsharing Flugs haben wir in sieben der 33 Osttiroler Gemeinden schon ein leistbares und bequemes E-Mobilitätsangebot. Unser Ziel ist es, dass 2030 insgesamt 50% der Neuzulassungen E-Fahrzeuge sind.“

 

„Wir wollen mit dieser Strategie sicherstellen, dass der Umstieg auf E-Mobilität auch im Bereich Personenverkehr rasch und vor allem koordiniert erfolgen kann. Die Strategie soll eine Richtschnur für Gemeinden, Institutionen, Firmen aber auch Private sein“, so Dietmar Ruggenthaler, RMO-Obmann und Bürgermeister von Virgen. „Im Jahr 2020 sollen 5% der Neuzulassungen E-Cars sein, der Zielwert im Jahr 2025 ist 30%, und im Jahr 2030 sollen in Osttirol die Hälfte aller neu zugelassenen Autos  elektrisch betrieben sein“, erklärte Ruggenthaler die Ziele.

 

Anton Thum: „Die Förderungen für E-Autos sind vor allem im gewerblichen Bereich mit 3.000 Euro Zuschuss, der Möglichkeit des Vorsteuer-Abzugs und dem Steuervorteil in Sachen privater Nutzung (Sachbezug) gut. Aber auch die Förderung in Höhe von 4.300 Euro für Privatpersonen kann sich sehen lassen.“

 

Wichtig sei eine ausreichende Dimensionierung der Ladeinfrastruktur, insbesondere auch für den Tourismus. An viel frequentierten Ausflugszielen im Nationalpark – wie etwa Umbalfälle, Lucknerhaus, Matreier Tauernhaus – befinden sich bereits E-Ladestationen, berichtete NP-Direktor Hermann Stotter. „Wir gehörten zu den ersten Organisationen, welche mit dem Einsatz von E-Mobilität begonnen haben – etwa durch ein Verleihsystem für E-Bikes. Über die Klimaschule haben wir ein E-Auto angeschafft, und in Kürze kommt ein Elektro-Kleinbus, der für unsere Arbeit und im Bereich Gästebetreuung eingesetzt wird, hinzu. Mit 100.000 Euro Förderung möchten wir die Nationalpark-Gemeinden und auch den Tourismus motivieren, verstärkt in Sachen E-Mobilität aktiv zu werden“, so Stotter.

 

Manfred Gaschnig: „Die Meinung über E-Mobilität ist bei Nutzern und Personen, die nur wenig über E-Cars wissen, völlig konträr. Mit Flugs haben wir ein erfolgreiches System, um privaten Nutzern leistbare und bequeme E-Mobilität anzubieten.“

 

Tourismus-Obmann Franz Theurl ortet „Aufbruchstimmung“ – vor allem was den E-Bike-Tourismus betrifft. „Im Bereich E-Bikes gibt es einen jährlichen Zuwachs zwischen 10 und 20 Prozent. Die Ladestation bei der Dolomitenhütte wird zum Beispiel viel genutzt. Nun geht es darum, noch mehr Lade-Infrastruktur zu schaffen – bei Hotels, bei Ausflugszielen aber auch bei Schutzhütten, die mit dem Bike erreichbar sind“, so Theurl. Manfred Gaschnig, Geschäftsführer der Regionalenergie Osttirol, berichtete über den erfolgreichen Einsatz des E-Carsharings Flugs, das derzeit in sieben Gemeinden zum Einsatz kommt. „Wir müssen alle Wege nutzen, um die E-Mobilität und ihre Vorteile in der Bevölkerung bekannt zu machen. 2020 wollen wir mit Flugs in 20 Osttiroler Gemeinden vertreten sein“, so Gaschnig.

 

Text: Raimund Mühlburger, Fotos: Osttirol heute/Mühlburger

09. Februar 2018 um