Osttirol bei Solarstrom-Speichern im Spitzenfeld

Förderanträge für die Aus- und Nachrüstung von PV-Anlagen können ab 1. Oktober 2017 wieder gestellt werden. Zwei Oberlienzer Haushalte haben bereits nachgerüstet.

Im Juli vorigen Jahres hat das Land Tirol eine Förderung für Solarstromspeicher und intelligente Steuerung von PV-Anlagen aufgelegt. Diese Landesförderung geht nun in die Verlängerung. 327 Solarstromspeicher wurden in Tirol mit Hilfe dieser Förderung bislang errichtet, 27 davon allein in Osttirol. Der Bezirk Lienz liegt gemeinsam mit dem Außerfern mit den errichteten Stromspeichern im Verhältnis zur Anzahl der Privathaushalte im absoluten Spitzenfeld. „Der Sonnenbezirk Lienz hat beste Voraussetzungen für eine erneuerbare Energiezukunft. 60% aller Dächer eignen sich zur Solarstromproduktion“, so Energiereferent LH-Stv. Josef Geisler.

 

Das Haus der Familie Ohlmann in Oberlienz ist ein kleines Kraftwerk. Mit PV-Anlage, Sonnenstromspeicher, Wärmepumpe und E-Auto wird ein Höchstmaß an Energieunabhängigkeit und Nachhaltigkeit erreicht.

 

Sowohl Rosemarie und Klaus Ohlmann als auch Richard Feldner aus Oberlienz haben ihre bestehenden PV-Anlagen mit einem Speichersystem und intelligenter Steuerung ausgestattet und die Landesförderung in Anspruch genommen. Die Steuerung sorgt dafür, dass verbrauchsintensive Geräte dann zugeschaltet werden, wenn viel Sonnenstrom verfügbar ist. Der produzierte und gespeicherte Sonnenstrom kann somit im eigenen Haushalt bestmöglich genutzt werden.

 

Auch in einem Altbau ist in Sachen Energieeffizienz und Energieautonomie vieles möglich. Das beweist Richard Feldner in seinem Mehrfamilienhaus mit PV-Anlagen, Solarstromspeicher und dem vorgesehenen Ladeanschluss für ein E-Car.

 

Martin Kollnig, Geschäftsführer der Firma sun.e-solution, schätzt, dass die Eigenverbrauchsquote der Familie Ohlmann über das Jahr gesehen bei deutlich über 80% liegt. „Im Normalfall werden nur rund 30% des Sonnenstroms selbst genutzt. Das E-Auto ist aber ein zusätzlicher Speicher, denn geladen wird vornehmlich untertags und entsprechend der Leistungsfähigkeit der PV-Anlage auch nur langsam“, erklärt Kollnig dazu.

Ab 1. Oktober 2017 können Privatpersonen wieder Anträge für Anlagen, die nach dem 15. Juli 2017 errichtet werden, einbringen. Mithilfe von Solarstromspeichern und intelligenten Steuerungen kann der Eigenverbrauchsanteil von PV-Anlagen in der Regel auf 60% verdoppelt werden. Bis zu 3.500 Euro der Kosten übernimmt das Land Tirol.
Alle Infos unter www.tirol.gv.at/umwelt/energie/energiefoerderungen

 

Text: Redaktion, Fotos: Land Tirol/Entstrasser-Müller

 

25. August 2017 um