Bau des Campus Lienz nun auch offiziell gestartet

Bis zum kommenden Herbst soll der erste Teil des Campus Technik Lienz fertig sein. Die Mechatronik-Studenten sollen im nächsten Semester bereits dort studieren.

Zum offiziellen Spatenstich für den Campus Technik Lienz lud das Land Tirol am Donnerstag, 23. Februar, auf die Baustelle am Linken Iselweg. Dort entstehen die Räumlichkeiten für das Mechatronik-Studium sowie ein Erweiterungsbau zur PHTL bzw. zur Fachberufsschule. In einem weiteren Schritt wird die Polytechnische Schule auch in diesem Campus angesiedelt werden. „Dieses anspruchsvolle Projekt ist ein Meilenstein. Ich kenne in Österreich kein vergleichbares Projekt, das so viele Ausbildungsmöglichkeiten unter einem Dach vereint“, so Wirtschaftslandesrätin Patrizia Zoller-Frischauf bei der Pressekonferenz einleitend. Die Bauzeit sei mit einem halben Jahr sehr knapp bemessen, und damit alles rechtzeitig fertig wird, sei sicher eine Kraftanstrengung aller Beteiligten notwendig.

LR Patrizia Zoller-Frischauf: „Ich wünsche mir, dass hier viele Tiroler Firmen Aufträge erhalten. Die Schüler und Studenten sollen sich hier wohlfühlen, zu Höchstleistungen auflaufen, und vor allem soll auch ihre Neugierde gestillt werden.“

11 Mio. Euro werden verbaut, das Land übernimmt davon den größten Teil von 9 Mio. Euro, der Bund steuert 1,1 Mio. Euro bei. Der umbaute Raum umfasst 3.065 m³, der Anteil für die Räumlichkeiten des Mechatronik-Studiums beträgt 1.360 m³. „Mit Fertigstellung des Campus sollen noch mehr Fachkräfte maßgeschneidert für die Osttiroler Wirtschaft vor Ort ausgebildet werden“, so die Wirtschaftslandesrätin. Als „Meilenstein für den Wissenschafts- und Technologiestandort Tirol“ bezeichnete Wissenschaftslandesrat DI Dr. Bernhard Tilg den Campus Technik Lienz. „Die internationalen Gutachter haben im Rahmen der Akkreditierung des Mechatronik-Studiums das Gesamtkonzept gewürdigt. Es entsteht hier eine besondere Vernetzung zwischen der akademischen Ausbildung und der HTL einerseits und den regionalen Betrieben andererseits“, so Tilg.

LR DI Dr. Bernhard Tilg: „Der Campus ist ein wesentlicher Baustein in unserem Gesamtkonzept, Tirol zu einer Technologieregion zu machen.“

Die Lienzer Bgm. LA DI Elisabeth Blanik betonte, dass der Platzbedarf für das Mechatronik-Studium, die Raumnot der HTL und die Überlegungen in Bezug auf den Neubau des Polytechnikums durch den Campus ideal verknüpft werden. „Außerdem bedeutet das Projekt eine Stärkung unseres peripheren Bezirkes. Es ist ein gutes Beispiel für Dezentralisierung. Bildungseinrichtungen und Einrichtungen des Landes sollten verstärkt abseits des Zentralraumes Innsbruck angesiedelt werden“, so die Bürgermeisterin.

Bgm. LA DI Elisabeth Blanik: „Nicht nur im Bereich Mechatronik können wir auf regionale Kompetenzen zurückgreifen, das Projekt zeigt auch, das wir in Osttirol im Bereich Zusammenarbeit sehr kompetent sind.“

Der Campus Technik Lienz hätte mit Sicherheit auch Vorbildcharakter für andere Regionen, betonte Dr. Sabine Schindler, Rektorin der UMIT. „Es war vor zwei Jahren eine sehr mutige bildungspolitische Entscheidung der Landesregierung, ein Mechatronik-Studium auch hier in Lienz zu etablieren. Im Herbst 2016 konnten sich bereits sieben Pioniere für das Studium begeistern. Die technische Infrastruktur funktioniert bestens, und es ist ein motiviertes Team im Einsatz“, so die Rektorin. Pro Semester sind in Zukunft 30 Studierende in Lienz vorgesehen, im Vollausbau sollen 90 bis 100 am Campus Technik Lienz studieren.

Text: Raimund Mühlburger, Fotos: Osttirol heute/Mühlburger, Land Tirol/Schwarz

23. Februar 2017 um