Pflichtpraktikum in der HAS und HAK bewährt sich

Drei Schülerinnen der HAS sowie Direktor und beteiligte LehrerInnen berichteten kürzlich von ihren Erfahrungen mit dem Pflichtpraktikum an der BHAK und BHAS.

SchülerInnen an Handelsakademien und Handelsschulen, die nach dem Lehrplan 2014 unterrichtet werden, müssen ein Pflichtpraktikum absolvieren, um zu den abschließenden Prüfungen antreten zu können. In der Bibliothek der Schule berichteten am Mittwochabend, 20. Jänner 2016, Direktor Mag. Josef Pretis, die LehrerInnen Mag. Verena Eder-Zanier, Mag. Birgit Hippacher, Mag. Robert Michelitsch sowie die Handelsschülerinnen Verena Etzelsberger, Nadine Stotter und Stefanie Schneider von ihren Erfahrungen mit dem Pflichtpraktikum.

Dir. Mag. Josef Pretis: „Um beim Praktikum gesammelten Erfahrungen helfen, die Unterrichtsinhalte besser zu verstehen. Die Erfahrungen sind für die Schülerinnen auch bei der späteren Berufswahl und bei Bewerbungen von Vorteil."

Dir. Mag. Josef Pretis: „Die beim Praktikum gesammelten Erfahrungen helfen, die Unterrichtsinhalte besser zu verstehen. Die Erfahrungen sind für die SchülerInnen auch bei der späteren Berufswahl und bei Bewerbungen von Vorteil.“

300 Arbeitsstunden umfasst das Praktikum in der HAK, 150 Stunden in der HAS. „Wir haben sehr gute Erfahrungen mit dem Pflichtpraktikum. Es dient der Ergänzung und Vertiefung der im Unterricht erworbenen Kenntnisse. Gleichzeitig erhalten die SchülerInnen einen Einblick in die mannigfaltige und kunterbunte Arbeitswelt“, so der Direktor. Den SchülerInnen wird empfohlen, das Praktikum möglichst vor Beginn der letzten Schulstufe abzuschließen. Grundsätzlich wird es in den Sommerferien abgelegt, bei Bedarf kann es aber auch in mehrere Teile gegliedert werden. „Ende des Jahres habe ich wieder rund 250 Firmen und Einrichtungen – zum Beispiel auch Gemeinden – in Osttirol und Oberkärnten angeschrieben, um Plätze für das Pflichtpraktikum zu finden“, berichtete Josef Pretis.

v.l.n.r.: Dir. Mag. Josef Pretis, Mag. Birgit Hippacher, Verena Etzelsberger, Nadine Stotter, Stefanie Schneider, Mag. Verena Eder-Zanier

v.l.n.r.: Dir. Mag. Josef Pretis, Mag. Birgit Hippacher, Verena Etzelsberger, Nadine Stotter, Stefanie Schneider, Mag. Verena Eder-Zanier

Die 19-jährige Verena Etzelsberger hat ihr Pflichtpraktikum im Lienzer Kino CineX absolviert. „Der Kartenverkauf gehörte genauso zu meinen Aufgaben wie die Mithilfe bei der Werbung oder in der Verwaltung. In den letzten drei Jahren habe ich die erforderliche Zeit jeweils am Abend gearbeitet“, berichtete die Schülerin. Im Wohn- und Pflegeheim Lienz hat die 16-jährige Nadine Stotter 150 Stunden in den Sommerferien gearbeitet. „Mit dieser Tätigkeit im sozialen Bereich habe ich vor allem auch viel für mein Leben gelernt und gemerkt, dass ich in diesem Bereich nach der Schule auch beruflich tätig sein will“, so Nadine Stotter. Die 18-jährige Stefanie Schneider hat beim Abwasserverband Lienzer Talboden ihr Pflichtpraktikum absolviert. „Buchhaltung, der Umgang mit den Microsoft-Programmen, der Schriftverkehr, betriebswirtschaftliche Zusammenhänge – das alles hat mir auch für mein Weiterkommen in der Schule sehr geholfen“, erzählte Stefanie Schneider von ihren Erfahrungen.

Mag. Birgit Hippacher: „Die Zukunft der Handelsschule sehe ich auch darin, dass junge Leute ohne Matura vermehrt im Multimedia-Bereich ausgebildet werden."

Mag. Birgit Hippacher: „Die Zukunft der Handelsschule sehe ich auch darin, dass junge Leute ohne Matura vermehrt im Multimedia-Bereich ausgebildet werden.“

Direktor Josef Pretis berichtete auch von der „Neuen modularen Oberstufe“. „Ab der 10. Schulstufe – also 2. Klasse HAK und HAS – werden dabei alle Klassen semesterweise geführt – ähnlich dem System an Universitäten“, so Pretis. Ein Zeugnis nach jedem Winter- und Sommersemester bedeute kürzere Lern- und Beurteilungszeiten, und es wird individuelle, freiwillige Lernbegleitung zur Unterstützung bei einem drohenden „Nicht Genügend“ angeboten.

Eine weitere Neuerung an der Schule ist, dass ab dem kommenden Schuljahr in der 1. HAS-Klasse im Rahmen des schulautonomen Lehrplanes vor allem multimediale Inhalte intensiviert werden. „Grafik und Design, digitale Bildbearbeitung und Fotografie, Video, Filmschnitt, Web-Design und Social Media – diese Bereiche interessieren die jungen Menschen. Wir sind auf diesem Gebiet glaube ich österreichweit schon führend und wollen den Multimedia-Bereich vor allem an der Handelsschule weiter ausbauen“, so Mag. Birgit Hippacher, die das Thema Multimedia an der Schule betreut.

Text: Raimund Mühlburger, Fotos: Osttirol heute/Mühlburger

 

21. Januar 2016 um